Bam­berg: Coro­na-Kri­se wirkt sich auch auf die Stu­die­ren­den­zah­len und den Betrieb der Uni Bam­berg aus – Som­mer­se­me­ster star­tet online

Symbolbild Bildung

Wie sich die Coro­na-Kri­se auf Stu­die­ren­den­zah­len und Betrieb der Uni­ver­si­tät Bam­berg auswirkt.

Am 20. April beginnt die Vor­le­sungs­zeit mit momen­tan 11.835 Stu­die­ren­den an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg (Stand: 17. April 2020). Für das Som­mer­se­me­ster 2020 haben sich 724 Erst- und Neu­ein­schrei­ber imma­tri­ku­liert. Die­se Zah­len sind vor­läu­fig, weil die Uni­ver­si­tät Bam­berg die Ein­schrei­be­frist für das Som­mer­se­me­ster bis zum 30. April ver­län­gert hat. Stu­di­en­in­ter­es­sier­te kön­nen sich wei­ter­hin posta­lisch in der Stu­die­ren­den­kanz­lei imma­tri­ku­lie­ren. Die Uni­ver­si­tät erwar­tet, dass die Zahl auf rund 12.000 Stu­die­ren­de steigt.

„Wie erwar­tet wirkt sich die Coro­na-Kri­se wie ande­ren­orts auch auf unse­re Stu­die­ren­den­zah­len aus“, sagt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Dr. habil. Gode­hard Rup­pert. Wäh­rend die Zahl der Stu­die­ren­den, die schon ein­ge­schrie­ben waren, sta­bil bleibt, ist die Zahl der Erst- und Neu­ein­schrei­bun­gen zurück­ge­gan­gen (1.112 im Som­mer­se­me­ster 2019). Laut Gode­hard Rup­pert gibt es dafür ins­be­son­de­re zwei Grün­de: „Vor allem aus­län­di­sche Stu­die­ren­de kön­nen oder wol­len in der aktu­el­len Lage nicht anrei­sen. Und bei deut­schen Stu­di­en­in­ter­es­sier­ten herrsch­te in den letz­ten Wochen eine gro­ße Unsi­cher­heit dar­über, ob und wie das Som­mer­se­me­ster 2020 an baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten statt­fin­den kann. Das hat sicher­lich vie­le dazu bewo­gen, die Ein­schrei­bung auf das kom­men­de Win­ter­se­me­ster zu verschieben.“

Vor allem aus­län­di­sche Stu­die­ren­de blei­ben fern

Momen­tan stu­die­ren an der Uni­ver­si­tät Bam­berg 1.271 Bil­dungs­aus­län­der, also Stu­die­ren­de mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit sowie aus­län­di­scher Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung. Für das erste Fach­se­me­ster haben sich bis­her 182 Bil­dungs­aus­län­der ein­ge­schrie­ben – 2019 waren es 440. Das spü­ren ins­be­son­de­re inter­na­tio­na­le Stu­di­en­gän­ge, wie der Master­stu­di­en­gang Inter­na­tio­nal Soft­ware Systems Sci­ence: Im Som­mer­se­me­ster 2019 schrie­ben sich 87 aus­län­di­sche Stu­die­ren­de neu ein, dies­mal sind es 6. Und die Zahl der Aus­tausch­stu­die­ren­den ist von 157 (2019) auf 47 (2020) gesun­ken. Rund 80 Pro­zent der Aus­tausch­stu­die­ren­den, die für das aktu­el­le Som­mer­se­me­ster zuge­las­sen wur­den, stu­die­ren vor­erst nicht in Bam­berg. Ihre Zulas­sung gilt nun für das Win­ter­se­me­ster 2020/21.

Lehr­ver­an­stal­tun­gen fin­den online statt

Auch auf­fal­lend: Für das Som­mer­se­me­ster 2020 haben sich nur 219 Stu­die­ren­de beur­lau­ben las­sen (2019 waren es 419). „Häu­fig neh­men Stu­die­ren­de ein soge­nann­tes Urlaubs­se­me­ster, wenn sie im Aus­land stu­die­ren oder ein Prak­ti­kum absol­vie­ren – das ist in die­sem Som­mer in vie­len Fäl­len nicht mög­lich“, erklärt Prof. Dr. Frith­jof Grell, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de. Auf das Stu­di­um in Coro­na-Zei­ten hat sich die Uni­ver­si­tät Bam­berg in den ver­gan­ge­nen Wochen inten­siv vor­be­rei­tet. Alle Fächer bie­ten ihren Stu­die­ren­den umfas­sen­de Online- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te. „Das Som­mer­se­me­ster 2020 ist ein regu­lä­res Seme­ster, das alle Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len unter außer­ge­wöhn­li­chen Bedin­gun­gen durch­füh­ren“, so Frith­jof Grell. „Wir set­zen alles dar­an, dass den Stu­die­ren­den durch die aktu­el­le Situa­ti­on kei­ne Nach­tei­le ent­ste­hen.“ Gode­hard Rup­pert ergänzt: „Pro­ble­me sind dazu da, um sie zu lösen. Und genau das wer­den wir tun.“

Betriebs­wirt­schafts­leh­re zählt die mei­sten Studierenden

An der Uni­ver­si­tät Bam­berg blei­ben die mei­sten Bache­lor­stu­di­en­gän­ge zulas­sungs­frei, das heißt Stu­di­en­in­ter­es­sier­te kön­nen sich ohne Bewer­bung ein­schrei­ben. Belieb­te zulas­sungs­freie Bache­lor­stu­di­en­gän­ge sind Betriebs­wirt­schafts­leh­re mit ins­ge­samt 815 Stu­die­ren­den und Päd­ago­gik (595). Auch der Master­stu­di­en­gang Betriebs­wirt­schafts­leh­re zählt beson­ders vie­le Stu­die­ren­de, ins­ge­samt 581. An zwei­ter Stel­le folgt der Master­stu­di­en­gang Inter­na­tio­nal Soft­ware Systems Sci­ence, der trotz der situa­ti­ons­be­dingt zurück­ge­gan­ge­nen Neu­ein­schrei­bun­gen ins­ge­samt 221 Stu­die­ren­de ver­zeich­net. Die größ­te Fakul­tät ist die Fakul­tät Gei­stes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten mit 4.015 Stu­die­ren­den. Anschlie­ßend fol­gen die Fakul­tä­ten Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, Human­wis­sen­schaf­ten und Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik. 61 Pro­zent aller Imma­tri­ku­lier­ten sind Frauen.

Die genann­ten Zah­len sind wegen der ver­län­ger­ten Ein­schrei­be­frist vor­läu­fig. Im Juni 2020 wird die amt­li­che Sta­ti­stik erstellt.

Lau­fend aktua­li­sier­te Infor­ma­tio­nen in der Coro­na-Kri­se fin­den Sie unter: www​.uni​-bam​berg​.de/​g​e​s​u​n​d​/​c​o​r​o​n​a​v​i​rus

Über­blick über die Stu­die­ren­den­zah­len im Som­mer­se­me­ster 2020*

Fakul­tä­tenStu­die­ren­den­zah­len gesamtNeu- und Ersteinschreibungen
Gei­stes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten (GuK)4.015199
Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten (SoWi)3.712305
Human­wis­sen­schaf­ten (Huwi)2.12960
Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI)1.972160
Kei­ner Fakul­tät zuzuordnen70
Stu­die­ren­de SS 2020 gesamt11.835724


Ent­wick­lung der Stu­die­ren­den­zah­len seit dem Win­ter­se­me­ster 2016/2017

WS 2016/201713.277
SS 201712.764
WS 2017/201813.361
SS 201812.776
WS 2018/201913.119
SS 201912.534
WS 2019/202012.681
SS 202011.835*

*Stand: 17. April 2020