Leser­brief: Zur Coro­na-Kri­se und unse­rer sog. „Nor­ma­li­tät“

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Fol­gen­de Nach­rich­ten der letz­ten Tage hat mich ver­wun­dert: „Am 1. April die­sen Jah­res hat­ten wir nur noch rd. 1.000 Flü­ge über Deutsch­land gegen­über noch 9.000 am 1. März. Exper­ten kön­nen nicht sagen, wann wir zur Nor­ma­li­tät zurück­keh­ren kön­nen“. 9.000 Flü­ge jeden Tag! Ist das „nor­mal“?! Oder die Auto­in­du­strie: Die Neu­zu­las­sun­gen bra­chen im März um 38% ein, von nor­mal rd. 346.000 auf 215.100 im März 2019. Autos mit immer mehr PS, die immer grö­ßer und schnel­ler wer­den. Auch nor­mal? Täg­lich 9 Ver­kehrs­to­te in Deutsch­land, über 3.000 im Jahr, dazu zig­tau­sen­de Ver­letz­te und Schwerst­ver­letz­te, man­che kämp­fen mit schwe­ren Dau­er­schä­den. Das neh­men wir ent­spannt zur Kennt­nis, ist ja nor­mal. Auch die Treib­hau­se­mis­sio­nen wer­den durch Cora­na 2020 deut­li­cher sin­ken, als das nor­mal zu erwar­ten war. Kei­ne Fra­ge, die Cora­na-Kri­se wird uns eine Men­ge Tur­bu­len­zen und Pro­ble­me hin­ter­las­sen, vor allem auch wirt­schaft­li­cher Art. Den­noch birgt sie auch Chan­cen. Es ist höch­ste Zeit, unse­re in vie­len Berei­chen absur­de Nor­ma­li­tät gründ­lich zu hinterfragen.

Fabio­la Reges-Huber 
Heil­prak­ti­ke­rin, Forchheim