BUND Naturschutz Bamberg startet das „Hummeltelefon“ – Mitmachaktion für jeden Insektenfreund

Bombus terrestris agg., Bildautorin Renate Blaudszun
Bombus terrestris agg., Bildautorin Renate Blaudszun

„Lasst es brummen“

Mit den schönen Sonnentagen brummt es auch in Bamberg Stadt und Land wieder ganz schön. Die Hummeln sind emsig an den ersten Blüten unterwegs und saugen Nektar. Und mit dem Flug der Hummel ist auch das bayernweite Hummeltelefon wieder an den Start gegangen. Hier kann jeder Hummelfotos einreichen, ein Expertenteam antwortet. Gerade in der momentanen Lage bietet es eine schöne und willkommene Ablenkung für Groß und Klein. Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder bei einsamen Spaziergängen in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die kleinen fliegenden Brummer abgelichtet und die Fotos an das Hummeltelefon gesendet werden. Nach großer Resonanz in den letzten beiden Jahren bieten BUND Naturschutz und IfBI (Institut für Biodiversitätsinformation e.V.) erneut diesen einzigartigen Service an.

Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern 13 Hummelarten auf der Roten Liste: Hauptgrund des Rückganges sind ausgeräumte Ackerfluren. Hummeln können nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen. Die Flügel sind zu klein für ihren Körper. Doch die Hummelflügel sind flexibel und drehbar; sie schlagen bis zu 200mal in der Sekunde. Dadurch werden die hörbaren brummenden Luftwirbel erzeugt, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Dies wurde erst 1996 herausgefunden.

„Da es immer stärker darauf ankommt, zum Erhalt der Artenvielfalt einen eigenen Beitrag zu leisten, müssen wir uns alle und unsere Kinder wieder stärker für die Natur interessieren. Nur, was man kennt, wird man auch schützen. Da Hummeln groß und meist relativ langsam unterwegs sind, lohnt es sich, mit ihnen zu beginnen“, sagt Martin Bücker, Vorsitzender des BUND Naturschutz Bamberg.

Sie finden eine Hummel im Garten oder auf der Wiese und würden gerne wissen, welche Art es ist? Über das „Hummeltelefon“ können Sie das herausfinden. Fotografieren Sie den kleinen Brummer und schicken Sie das Bild zusammen mit Fundort (PLZ) und Funddatum per WhatsApp an 0151-18460163 oder per E-Mail an hummelfund@ifbi.net. Das Hummeltelefon-Team besteht aus den Biologinnen Mareen Geyer und Josephin Römer sowie Dr. Klaus Mandery, Leiter des in Ebern ansässigen IfBI, Vorsitzender des BUND Naturschutz Haßberge und Wildbienenexperte. Das Team antwortet auf Ihre Nachricht so schnell wie möglich mit dem Artnamen und Informationen rund um Ihre Hummel. Helfen Sie dem Hummeltelefon-Team, indem Sie pro Fund maximal ein bis drei Fotos schicken und maximal drei Funde in einer Nachricht versenden.

Die bayerische Bevölkerung interessiert sich für Hummeln und Insekten. Letztes Jahr haben über 2.700 Fotos von über 500 begeisterten Teilnehmern das Hummeltelefon erreicht. Dabei wurden knapp 920 Hummeln abgelichtet. Mit dem Hummeltelefon fördern BN und IfBI das Bewusstsein dafür, wie wertvoll Hummeln – stellvertretend für alle Insekten – sind.

Jeder Hummelfund wird auch dieses Jahr wieder in eine interaktive Karte eingetragen. So wird mehr über die Verbreitung der Hummelarten in Bayern bekannt, ein wichtiger wissenschaftlicher Effekt dieses Citizen Science -Projektes.