Streit­berg – Baye­ri­scher Rund­funk dreh­te zum The­ma „Alters­for­schung“ im Senio­ren­zen­trum Mar­ti­on Luther

Streit­berg – „Alters­for­schung – das Geheim­nis der Hun­dert­jäh­ri­gen“ war der Bei­trag über­schrie­ben, den der Baye­ri­sche Rund­funk im Febru­ar zur Hälf­te im Streit­ber­ger Senio­ren­zen­trum Mar­tin Luther des Dia­ko­ni­schen Wer­kes Bam­berg-Forch­heim drehte.

Gene + Phy­sis + Psy­che + Per­sön­lich­keit = „Super-Senio­rin“?

Boris Gei­ger, der ver­ant­wort­li­che Wis­sen­schafts­jour­na­list und Redak­teur der Sen­dung „Gut zu wis­sen“ teil­te zum Inhalt des Bei­tra­ges, der nun bereits Ende März aus­ge­strahlt wur­de, aber im Inter­net in der Media­thek des Baye­ri­schen Rund­funks unter dem Stich­wort „Super-Senio­ren“ zu fin­den ist, mit: „Immer mehr Men­schen in den Indu­strie­län­dern wer­den 100 Jah­re und älter. In Deutsch­land leben etwa 16000 sol­cher Methu­sa­lems, drei Vier­tel von ihnen sind weib­lich. Doch wer wird so alt – und wor­an liegt das? Wie zu erwar­ten, bestim­men vie­le Fak­to­ren phy­si­scher und gene­ti­scher Natur dar­über, ob und wie man in den Club der „Super-Senio­ren“ gelangt. Neue­ste For­schungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass gera­de auch die Psy­che und die Per­sön­lich­keits­struk­tur eine ent­schei­den­de Rol­le spie­len. „Gut zu wis­sen“ trifft eine Senio­rin aus Ober­fran­ken, die im Jahr 2020 ihren 100. Geburts­tag gefei­ert hat und erforscht gemein­sam mit der Geron­to­psy­cho­lo­gin Eva-Marie Kess­ler von der Medi­cal School Ber­lin die Bio­gra­phie der alten Dame. Wie hat sie gelebt? Wel­che psy­cho­lo­gi­schen Fak­to­ren haben ihr Leben beein­flusst? Wel­che Rol­le spie­len Bin­dun­gen und ihre per­sön­li­che Lebens­ein­stel­lung? Und was kön­nen wir von den 100-jäh­ri­gen für das eige­ne Älter­wer­den ler­nen? Eine bio­gra­phi­sche Ana­ly­se eines demo­gra­phi­schen Phänomens.“

Den sie­ben­stün­di­gen Dreh­tag nahm Mar­git Tatran­sky gelas­sen hin. Die beschei­de­ne Hun­dert­äh­ri­ge freu­te sich über das Inter­es­se an ihrer Per­son. / Foto: Privat

Chro­no­lo­gisch hoch­wer­tig auf­be­ar­bei­te­te Bil­der als Sta­tio­nen eines lan­gen Lebens – sie bil­de­ten den Rah­men für die Gesprä­che zwi­schen Mar­git Tatran­sky, ihrer Toch­ter Bri­gi­ta sowie dem Jour­na­li­sten Boris Gei­ger / Foto: Privat

Mar­git Tatran­sky mit ihrer Toch­ter Bri­gi­ta Prekop, Kame­ra­mann Andre­as Klotz, Ton­in­ge­nieur Klaus (li.) sowie dem ver­ant­wort­li­chen Wis­sen­schafts­jour­na­li­sten Boris Gei­ger – sie bil­de­ten bei den Film­auf­nah­men ein har­mo­ni­sches und gut gelaun­tes Team. / Foto: Privat

Die­se Senio­rin aus Ober­fran­ken ist Mar­git Tatran­sky und lebt seit zwei Jah­ren im Senio­ren­zen­trum Mar­tin Luther. Erst im Janu­ar fei­er­te sie bei guter Gesund­heit und bester Lau­ne ihren 100. Geburts­tag. Doch wie kam der Kon­takt zum Baye­ri­schen Rund­funk über­haupt zustan­de? Im August 2019 wur­de für das Wis­sens­ma­ga­zin Xeni­us des Fern­seh­sen­ders ARTE im Zuge des im Senio­ren­zen­trum Mar­tin Luther durch­ge­führ­ten Pro­jekts „Mär­chen und Demenz“ ein Bei­trag über das The­ma Mär­chen­for­schung abge­dreht. Dabei wur­den die Fern­seh­schaf­fen­den auf Mar­git Tatran­sky auf­merk­sam und so durf­te sie im Febru­ar noch ein­mal vor die Kame­ra. Gut sie­ben Stun­den war sie dabei auf den Bei­nen – nie unge­dul­dig und stets mit einem Lächeln im Gesicht. Selbst für die erfah­re­nen Fern­seh­leu­te war die Gelas­sen­heit und Ruhe, aber auch die Freu­de, die die rüsti­ge 100-jäh­ri­ge aus­strahl­te eine Beson­der­heit. Und viel­leicht ist dar­in schon ein Teil des Geheim­nis­ses ihres Alters ver­bor­gen. Wir sind sehr glück­lich, dass Frau Mar­git Tatran­sky in unse­rem Senio­ren­zen­trum Mar­tin Luther wohnt, dass wir sie auf ihrem Lebens­weg ein Stück beglei­ten dür­fen und dass wir von ihr Tag für Tag für unser eige­nes Leben dazu ler­nen dür­fen – sei es in Sachen Aus­ge­gli­chen­heit; Beschei­den­heit oder fro­hem Mut, mit dem man durch den Tag gehen kann. Eigen­schaf­ten, die gera­de jetzt in Kri­sen­zei­ten von hoher Bedeu­tung sind.