„Not­fall­plan Coro­na-Pan­de­mie“ für Kran­ken­häu­ser erfolg­reich angelaufen

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin: „Ärzt­li­che Lei­ter“ kön­nen dezen­tral Kran­ken­haus­ka­pa­zi­tä­ten steu­ern und belegen

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (CSU, Bam­berg) sieht die baye­ri­schen Kran­ken­häu­ser auch für den Fall eines star­ken Anstiegs der Zahl der Coro­na-Pati­en­ten vor­be­rei­tet. Huml beton­te am Sonn­tag in Mün­chen: „Für die Ver­tei­lung der Pati­en­ten auf die Akut­kran­ken­häu­ser brau­chen wir effi­zi­en­te Struk­tu­ren. Um bei Bedarf schnell ent­schei­den zu kön­nen, gibt es seit ver­gan­ge­nem Frei­tag in allen 26 baye­ri­schen Leit­stel­len­be­rei­chen Medi­zi­ner mit dem Titel ‚Ärzt­li­che Lei­ter‘. Sie sol­len Pati­en­ten­strö­me in den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten dezen­tral inner­halb der regio­na­len Kran­ken­haus­struk­tu­ren steuern.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Die Funk­ti­on des ‚Ärzt­li­chen Lei­ters Füh­rungs­grup­pe Kata­stro­phen­schutz‘ (FüGK) wur­de auf der Ebe­ne der Zweck­ver­bän­de für Ret­tungs­dienst- und Feu­er­wehr­alar­mie­rung geschaf­fen. Die­se Lei­ter sind mit weit­rei­chen­den Ent­schei­dungs­be­fug­nis­sen aus­ge­stat­tet. Sie wer­den zum Bei­spiel mit der über­ge­ord­ne­ten Steue­rung der Pati­en­ten­strö­me betraut und bestim­men auch die Kran­ken­häu­ser, die vor­ran­gig zur Ver­sor­gung von Coro­na-Pati­en­ten mit her­an­ge­zo­gen werden.“

Huml ver­wies dar­auf, dass das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um gemein­sam mit dem Innen­mi­ni­ste­ri­um eine soge­nann­te All­ge­mein­ver­fü­gung zu die­sem The­ma erlas­sen hat. Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Die Kran­ken­häu­ser wer­den dar­in ver­pflich­tet, alle geeig­ne­ten Maß­nah­men zum Aus­bau ins­be­son­de­re der Inten­siv­be­hand­lungs­plät­ze mit Beatmungs­mög­lich­keit zu ergreifen.“

Huml beton­te: „Für die Zeit der Kri­se gilt eine weit­rei­chen­de Koope­ra­ti­ons­pflicht. Das heißt: Kran­ken­häu­ser, die zunächst nicht vor­ran­gig mit der Behand­lung von Coro­na-Fäl­len betraut wer­den, müs­sen die ande­ren Kran­ken­häu­ser mit allen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln ent­la­sten. Dies betrifft in erster Linie die Über­nah­me von Pati­en­ten, kann aber auch in der Bereit­stel­lung von Per­so­nal oder Aus­stat­tung erfolgen.“

Die Mini­ste­rin unter­strich: „Nach den getrof­fe­nen Vor­ga­ben sind zunächst sämt­li­che Behand­lun­gen, die aus medi­zi­ni­scher Sicht Auf­schub dul­den, zurück­zu­stel­len. So sol­len die Kapa­zi­tä­ten in den Kli­ni­ken für den zu erwar­ten­den Pati­en­ten­an­drang kurz­fri­stig erhöht werden.“

Grund­sätz­lich auf Ebe­ne der Kreis­ver­wal­tungs­be­hör­den wer­den zusätz­lich Covid-19-Koor­di­nie­rungs­grup­pen der Kran­ken­häu­ser und Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen ein­ge­rich­tet, in denen die Koope­ra­ti­on der Ein­rich­tun­gen unter­ein­an­der auf kur­zen Ent­schei­dungs­we­gen und in enger Abstim­mung mit nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten, der Inte­grier­ten Leit­stel­le und dem Ärzt­li­chen Lei­ter FüGK abge­spro­chen wer­den kann.

Huml ergänz­te: „Um für den Fall einer mas­si­ven Zunah­me sta­tio­när behand­lungs­be­dürf­ti­ger Covid-19-Pati­en­ten gewapp­net zu sein, erar­bei­ten das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um und das baye­ri­sche Innen­mi­ni­ste­ri­um dar­über hin­aus ein Kon­zept zum tem­po­rä­ren Auf­bau soge­nann­ter Not- oder Hilfs­kran­ken­häu­ser. Der­zeit wer­den mög­li­che Ein­rich­tungs­va­ri­an­ten sowie die damit zusam­men­hän­gen­den logi­sti­schen, per­so­nel­len und orga­ni­sa­to­ri­schen Fra­gen geprüft. Kon­kre­te Stand­ort­fest­le­gun­gen gibt es aber noch nicht.“