Leser­brief: Vor der Stich­wahl in Forchheim

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Zum schwarz-grü­nen Aben­teu­er einer Zusammenarbeit:

  1. ste­hen da eigent­lich OV-Beschlüs­se dahin­ter (Coro­na bie­tet frei­lich eine Ausrede)?
  2. Die For­mu­lie­rung von Herrn Hen­nig im Wie­sent­bo­ten zeigt doch gera­de wie berech­tigt die Kri­tik an der Bevor­mun­dung der Mit­glie­der durch die Ent­schei­dung ein­zel­ner Per­so­nen ist, auch wenn die­se dem Vor­stand angehören:
    „nicht unvor­stell­bar, dass die­se … revo­lu­tio­när anmu­ten­de Zusam­men­ar­beit“ erfolg­reich sein wird. Ja was nun? Wie hoch ist denn dann die Wahrscheinlichkeit!
  3. Ich begrü­ße es, dass FGL mit CSU einen attrak­ti­ven Forch­heim-Bus schaf­fen „wird“! Es muss natür­lich hei­ßen: „will“; denn lei­der wird meist ver­schwie­gen, dass die Zustän­dig­keit dafür beim Land­kreis liegt. Sonst hät­te der OB mit Unter­stüt­zung der FGL schon längst bes­se­re Ver­bin­dun­gen und bes­se­ren Takt erreicht.
  4. Als Vor­sit­zen­der des Mie­ter­ver­eins Forch­heim weiß ich aus Gesprä­chen und Stel­lung­nah­men, dass die CSU auch zusätz­li­chen Woh­nungs­bau will und bereit ist finan­zi­el­le Mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len. Ist der FGL aber bewusst, dass die CSU die Miet­preis­brem­se bis­lang abge­lehnt hat und als Rezept bei stei­gen­den Mie­ten ein­fach nur höhe­res Wohn­geld emp­fiehlt, wel­ches der Steu­er­zah­ler auf­zu­brin­gen hat und damit höhe­re Ren­di­ten spon­sert. Die Zusam­men­ar­beit in der Kom­mu­ne, anders als im Bund, hal­te ich auf die­sem Gebiet den­noch für mög­lich. Nur zur Info: Herr Schön­fel­der hat das Volks­be­geh­ren 6Jahre Mie­ten­stopp (eben­so wie das Bie­nen-Volks­be­geh­ren) im Gegen­satz zum OB nicht unter­stützt. Hat man das den Mit­glie­dern vor der Ent­schei­dung mit­ge­teilt? SPD und FGL haben gemein­sam Unter­schrif­ten gesam­melt. Kein Mit­ein­an­der mög­lich? Wie ver­hält es sich mit der Ostspange?
    Eine klei­ne böse Abschwei­fung, weil sati­risch, sei hier erlaubt. Könn­te ein Kom­pro­miss bei den Reu­ther Streu­obst­wie­sen so aus­se­hen, dass die CSU die kom­plet­te Bebau­ung durch­setzt, Annet­te Prech­tel aber einen Obst­baum von der Fäl­lung begna­di­gen und mit einem Schild ver­se­hen darf „Wir ret­ten die Bienen“.
  5. Klei­ne Anmerkungen:
    Fer­ner heißt es „Bei der SPD soll sich nichts ändern“. Ich gehe davon aus, dass kei­ne Auf­for­de­rung dahin­ter ste­hen soll, son­dern eher ein Hören­sa­gen über das, was die Pythia ora­kelt haben könn­te. War­um recher­chie­ren Sie nicht? Bit­te schrei­ben Sie nicht Wahl­emp­feh­lung zugun­sten „des CSU-OB“, son­dern „eines…“. Erste­res ist nur Ihr Wunsch, der aus Sicht eines ehe­ma­li­gen Green­peace- und lang­jäh­ri­gen BUND-Mit­glieds – par­don – uner­füllt blei­ben möge. Für den Aus­tausch eines über­aus kom­pe­ten­ten und erfolg­rei­chen OB sehe ich über­haupt kei­nen Grund.
  6. Ich darf erfreut fest­stel­len, dass Sie wohl nicht zu denen gehö­ren, die gebets­müh­len­ar­tig ein „mehr mit­ein­an­der“ ein­for­dern und als „Argu­ment“ für die­se inhalt­lich nicht nach­voll­zieh­ba­re Wahl­emp­feh­lung ver­wen­den. Ist es nicht viel­mehr eher so, dass schon 2016 es für ein­zel­ne Stadt­rä­te ein Pro­blem war, dass der neu­ge­wähl­te OB als von außen kom­men­der Ein­dring­ling in den enge­ren Forch­hei­mer Zir­kel als ein­ge­schwo­re­ner Gemein­schaft (Spezl-Wirt­schaft wäre über­trie­ben) nicht inte­grier­bar schien. Mob­bing-Ver­su­che sind jeden­falls geschei­tert. Und nach der ersten Vor­stel­lungs­run­de haben sich alle drei Kandidat*innen gegen­sei­tig gute Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung des künf­ti­gen OB, wer immer es auch sei, zuge­si­chert. Alles nur „Geschwätz von gestern“? Der Wäh­ler möge es beur­tei­len. Ich wün­sche mir ein glaub­wür­di­ges Ein­tre­ten für ein öko­lo­gi­sches ver­nunft­ori­en­tier­tes weit­sich­ti­ges Pro­gramm der FGL.

Trau­gott Hübner