Stel­lung­nah­me von OB Uwe Kirsch­stein zu „Forch­heim kreisfrei?“

„Stadt Forch­heim kreisfrei?“

Uwe Kirschstein. Quelle: www.uwe-kirschstein.de

Uwe Kirsch­stein. Quel­le: www​.uwe​-kirsch​stein​.de

Jetzt, da ich Ihre Auf­merk­sam­keit habe… Es geht mir nicht um Spal­tung. Es geht dar­um, dass wir (Stadt und Land­kreis) als Part­ner auf Augen­hö­he mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren und ver­han­deln kön­nen. Es geht dar­um, eine Visi­on zu ent­wickeln, die uns den Weg eröff­nen wird, die städ­ti­schen Zie­le umzu­set­zen. Also ganz klas­si­sche Strategieplanung.

Allein das Bei­spiel Bus­ver­kehr und Bus­li­ni­en aus der jüng­sten Dis­kus­si­on zeigt, wie wich­tig und not­wen­dig es ist, dass die Stadt Forch­heim mehr Mit­be­stim­mung braucht. Bis jetzt darf die Stadt Forch­heim hier nur Wün­sche äußern – mehr nicht. Das ist nicht das, was ich als „Ver­han­deln auf Augen­hö­he“ bezeich­nen möchte.

Die Idee der Kreis­frei­heit ist ja auch nicht neu und auch Alt-OB Franz Stumpf hat­te das bereits mehr­fach betont. Zu Recht, fin­de ich. Ich sehe das eher als Visi­on und Ziel für die näch­sten, sagen wir mal, 20 Jah­re. Das Den­ken in Amts­pe­ri­oden (und 6‑Jah­res-Plä­nen) möch­te ich überwinden.

Aus einer sol­chen lang­fri­sti­gen Stra­te­gie fol­gen dann die kon­kre­ten Fra­gen, die in jedem Jahr zu beant­wor­ten sein wer­den: eben die kon­kre­te Umsetzungsplanung.

Wei­te­res Bei­spiel Wohn­raum und Ein­woh­ner­zahl der Stadt Forch­heim. Heu­te bereits 33.000. Die Pro­gno­se des Lan­des­am­tes für Sta­ti­stik hat­te uns noch 2014 im betrach­te­ten 20-Jah­res-Zeit­raum (bis 2034) ein maxi­ma­les Wachs­tum auf 32.500 Ein­woh­ner vor­her­ge­sagt. Heu­te schon stel­len wir fest: Die­se Annah­me ist bereits über­holt und das schrei­ben wir sogar in unse­re eige­nen Pro­gno­sen der Bevölkerungsplanung.

Des­halb habe ich als Ober­bür­ger­mei­ster erst­mals gleich kurz nach mei­ner Wahl 2016 eine sol­che Stra­te­gie­pla­nung ange­sto­ßen und umge­setzt (z.B. Fach­plan Woh­nen 2016 und ISEK 2017). Im Stadt­ge­biet gibt es heu­te schon kon­kret 19 mög­li­che neue Wohn­ge­bie­te (Fach­plan Woh­nen 2016, Sei­te 33). Von die­sen 19 Gebie­ten ist eines fer­tig: Dorf­äcker. Drei Gebie­te befin­den sich bereits in der kon­kre­ten Umset­zung (Phi­lo­so­phen­vier­tel, Wein­gart­steig, Poin­täcker-Süd). Die Gebie­te Tränk­lein und Obe­rer Schul­weg gehen nun in Planung.

Fakt ist, wir wer­den doch heu­te kaum eine Zahl fest­le­gen, bei deren Errei­chung wir dann in fer­ner Zukunft den end­gül­ti­gen „Schluss-Strich“ unter unse­re Stadt zie­hen. Wer das for­dert, kneift bei Zukunfts­the­men offen­sicht­lich die Augen fest zu. Aber nur, weil wir nicht hin­schau­en, bleibt die Zeit auch in Forch­heim nicht stehen.

Alles in allem: heu­te noch visio­när, aber nicht unrealistisch.

Mit freund­li­chen Grü­ßen und blei­ben Sie gesund,
Dr. Uwe Kirschstein
Ober­bür­ger­mei­ster