Uni­ver­si­tät Bay­reuth erwei­tert digi­ta­le Lehr­an­ge­bo­te – neu auf edX

Symbolbild Bildung

#onlineUBT: Uni­ver­si­tät Bay­reuth erwei­tert digi­ta­le Leh­re um Ange­bo­te auf inter­na­tio­na­ler Kurs-Platt­form edX

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist nach der TU Mün­chen und der RWTH Aachen jetzt als drit­te Hoch­schu­le in Deutsch­land Mit­glied von edX, einer Bil­dungs­platt­form der besten Uni­ver­si­tä­ten welt­weit mit rund 20 Mil­lio­nen Nut­zern. Damit wird das E‑Lear­ning-Ange­bot an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth mit­tel­fri­stig deut­lich aus­ge­baut. Gera­de ange­sichts der Coro­na-Pan­de­mie und des bevor­ste­hen­den Seme­ster­be­ginns ist das für die etwa 13.500 Stu­die­ren­den der Uni­ver­si­tät Bay­reuth von gro­ßer Bedeutung.

Die Lern­platt­form edX (https://​www​.edx​.org/) möch­te Bil­dung unab­hän­gig von Zeit, Ort und Geld­beu­tel machen: edX wur­de von der Har­vard Uni­ver­si­ty und dem MIT als Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on gegrün­det, um tra­di­tio­nel­le Bil­dung in digi­ta­le For­men zu über­füh­ren. Damit ist es welt­weit mög­lich, Kur­se zu besu­chen und Stu­di­en­lei­stun­gen zu erwer­ben, ohne per­sön­lich anwe­send sein und auch ohne die teil­wei­se sehr hohen Stu­di­en­ge­büh­ren inter­na­tio­na­ler Uni­ver­si­tä­ten bezah­len zu müs­sen. Nach eige­nen Anga­ben neh­men 20 Mil­lio­nen Ler­nen­de an edX-Kur­sen teil, die als MOOCs (Mas­si­ve Open Online Cour­ses) von inter­na­tio­na­len Top-Uni­ver­si­tä­ten auf edX ange­bo­ten wer­den. „Wir machen unse­re For­schungs­exzel­lenz in Ver­bin­dung mit inno­va­ti­ver Leh­re welt­weit sicht­bar, damit ambi­tio­nier­te Stu­die­ren­de aus allen Län­dern der Erde auf uns auf­merk­sam wer­den“, erklärt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le die neue Koope­ra­ti­on. Die ersten Kur­se wer­den gera­de erstellt und sind ab Herbst auf der Platt­form sicht­bar. Unter dem Hash­tag #onlineUBT wird die Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf den Sozia­len Medi­en über die Fort­schrit­te die­ser Koope­ra­ti­on informieren.

Der Start der edX-Koope­ra­ti­on fällt zusam­men mit der aktu­ell inten­si­ven Aus­wei­tung der digi­ta­len Lehr­for­ma­te an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Wegen der aus­fal­len­den Prä­senz­leh­re auf dem Cam­pus auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie hat das The­ma aktu­ell Prio­ri­tät. „In der Vor­be­rei­tung auf das Som­mer­se­me­ster 2020 sind unse­re Anstren­gun­gen dar­auf gerich­tet, für die Ein­ge­schrie­be­nen und ins­be­son­de­re auch für unse­re Erst­se­me­ster ein wis­sen­schaft­lich hoch­wer­ti­ges Pro­gramm auf die Bei­ne zu stel­len“, sagt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le. Im Moment gilt die mini­ste­ri­el­le Anord­nung zur Ein­stel­lung des Lehr­be­triebs bis zum 19. April 2020. Wann die Vor­le­sungs­zeit in Prä­senz­form regu­lär star­ten kann, ist im Moment aber nicht abzu­se­hen. Leib­le erklärt: „Wir stel­len uns vor­sorg­lich auf eine Über­brückungs­pha­se unbe­kann­ter Dau­er ein, in der wir die Prä­senz­leh­re durch digi­ta­le Ange­bo­te erset­zen müssen.“

„Natür­lich haben wir im Blick, dass nicht jede Stu­den­tin und nicht jeder Stu­dent tech­nisch gleich aus­ge­stat­tet ist“, sagt der Vize­prä­si­dent für Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on, Prof. Dr. Tor­sten Eymann. „Daher wer­den die Leh­ren­den vor­dring­lich effi­zi­en­te Lehr­for­men schaf­fen, die kur­ze Vide­os, Arbeits­blät­ter, betreu­te Foren oder Chats zu einer Ver­an­stal­tung inte­grie­ren.“ Die E‑Lear­ning-Platt­form der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (https://​elear​ning​.uni​-bay​reuth​.de/) ist die zen­tra­le Anlauf­stel­le für alle digi­ta­len Akti­vi­tä­ten. Fast 1.000 Leh­ren­de der Uni­ver­si­tät Bay­reuth arbei­ten bereits mit die­ser Platt­form, die Infor­ma­ti­ons- und Mate­ri­al­aus­tausch zwi­schen Leh­ren­den und Ler­nen­den unab­hän­gig von Ort und Zeit ermög­licht. Dar­über hin­aus ver­fügt die Uni­ver­si­tät über zahl­rei­che Soft­ware­li­zen­zen, die Video- oder Audio­kon­fe­ren­zen, Chats, Foren, Doku­men­ten­aus­tausch und ähn­li­ches erleich­tern. Auch ein eige­nes Video­stu­dio ist vorhanden.

Prof. Dr. Mar­tin Huber, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de, betont: „Inhalt­lich und didak­tisch wird es nicht die eine pau­scha­le Lösung für alle Lern­in­hal­te geben. Dar­auf neh­men wir Rück­sicht.“ Unter­stüt­zung erhal­ten die Leh­ren­den der Uni­ver­si­tät Bay­ern durch das FBZHL – Fort­bil­dungs­zen­trum Hoch­schul­leh­re, an dem schon seit Jah­ren die Digi­ta­li­sie­rung der Leh­re vor­an­ge­trie­ben wird (www​.fbzhl​.uni​-bay​reuth​.de). Huber weist dar­auf hin, dass es bereits bestehen­de Online-Ange­bo­te der Uni­ver­si­tät Bay­reuth gibt und dass auch Lern­ein­hei­ten ande­rer Hoch­schu­len in die eige­ne Leh­re inte­griert wer­den kön­nen. „Nicht nur an unse­rer Uni­ver­si­tät, son­dern in ganz Bay­ern wer­den der­zeit Über­le­gun­gen für die Trans­for­ma­ti­on der Prä­senz­leh­re in ande­re For­men ange­stellt, sodass es sinn­voll ist, mit ande­ren Fach­kol­le­gen und ‑kol­le­gin­nen gemein­sam an einer Lösung für die digi­ta­le Leh­re zu arbei­ten“, sagt Huber. Die Baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten haben hier­bei schon eini­ge Erfah­rung; denn sie arbei­ten schon seit Jah­ren in der Vir­tu­el­len Hoch­schu­le Bay­ern (vhb), einer bay­ern­wei­ten Platt­form für Online-Lehr­an­ge­bo­te, zusam­men (https://​www​.vhb​.org/). Dort gibt es bereits über 500 Kur­se. Das Ange­bot wird aktu­ell deut­lich erweitert.

Noch offen ist die digi­ta­le Abwick­lung von Prü­fun­gen. Hoch­schul­lei­tung, Ver­tre­ter der Prü­fungs­aus­schüs­se und Mini­ste­ri­um unter­su­chen gera­de, wel­che Ersatz­mög­lich­kei­ten für Prü­fun­gen, die übli­cher­wei­se phy­si­sche Prä­senz erfor­dern, ange­bo­ten wer­den können.