Regie­rung von Ober­fran­ken ant­wor­tet auf Beden­ken der Bam­ber­ger Mahn­wa­che Asyl zum The­ma Coro­na im Ankerzentrum

Die Bam­ber­ger Mahn­wa­che Asyl hat­te in einem offe­nen Brief an die Regie­rung Befürch­tun­gen gehegt, dass das ANKER-Zen­trum in Bam­berg ein opti­ma­ler Nähr­bo­den zur Ver­brei­tung des Coro­na-Virus sein könn­te. Von Sei­ten der Regie­rung von Ober­fran­ken wur­den dar­auf­hin ein Vor­ort-Ter­min in Bam­berg veranlasst.

Die Ant­wor­ten der Regie­rung von Ober­fran­ken hier in vol­ler Länge:

Frau Elsel hat am Frei­tag (20.03.2020) die AEO in Bam­berg besucht, so dass wir die getrof­fe­nen Schutz­maß­nah­men zum Umgang mit dem Coro­na-Virus in der Ein­rich­tung in einem per­sön­li­chen Gespräch erläu­tern konn­ten. In unse­rer Ant­wort auf den Offe­nen Brief haben wir die­se noch­mals in schrift­li­cher Form zusammengefasst:

Vie­len Dank für Ihren Brief und Ihre Gedan­ken und Für­sor­ge für die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner der ANKER-Ein­rich­tung Ober­fran­ken. Im Namen von Frau Regie­rungs­prä­si­den­tin Piwer­netz darf ich Ihren Brief beantworten.

Die Regie­rung von Ober­fran­ken als Betrei­ber der Ein­rich­tung hat ein Maß­nah­men­pa­ket geschnürt, um einen best­mög­li­chen Schutz für die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner der AEO sowie alle Bam­ber­ger Bür­ger zu gewährleisten.

Die­ses sieht wie folgt aus:

  1. Seit dem 4. März wer­den syste­ma­tisch alle Neu­an­kömm­lin­ge auf das Coro­na-Virus gete­stet. Erst nach dem Vor­lie­gen eines nega­ti­ven Test­ergeb­nis­ses wer­den die Neu­an­kömm­lin­ge auf Woh­nun­gen in der AEO verteilt.
  2. Bis zum Vor­lie­gen eines nega­ti­ven Test­ergeb­nis­ses wer­den die Neu­an­kömm­lin­ge im Tran­sit­be­reich unter­ge­bracht. Dazu wur­de der Tran­sit­be­reich im Block 3 erwei­tert und mit einem Bau­zaun abge­trennt. Die Neu­an­kömm­lin­ge dür­fen das Gelän­de der rest­li­chen AEO grund­sätz­lich nicht betre­ten. Dies wird durch den Sicher­heits­dienst kon­trol­liert. Dafür wur­de der Sicher­heits­dienst noch ein­mal auf­ge­stockt. Die Neu­an­kömm­lin­ge wer­den im Tran­sit­be­reich mit Lebens­mit­teln und ande­ren not­wen­di­gen Din­gen versorgt.
  3. Im medi­zi­ni­schen Bereich ist begon­nen wor­den, syste­ma­tisch die Kör­per­tem­pe­ra­tur aller Per­so­nen, die Zutritt zum med. Dienst wün­schen, zu messen.
  4. Per­so­nen, die bereits Bewoh­ner der AEO sind, wer­den bei Vor­lie­gen ent­spre­chen­der Anzei­chen gemäß den Vor­ga­ben des Robert-Koch-Insti­tuts eben­falls auf das Coro­na-Virus getestet.
  5. Wir haben Infor­ma­ti­ons­blät­ter für die Bewoh­ner ent­wickelt, die mit ande­ren Stel­len abge­stimmt wur­den. Sie wur­den in den unter­schied­li­chen Spra­chen über­setzt und wer­den aus­ge­ge­ben. Ziel ist, dass wei­te­re Infor­ma­ti­ons­blät­ter ent­ste­hen, um die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner auf dem Lau­fen­den zu halten.
  6. Mul­ti­pli­ka­to­ren unter den Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern wur­den für die aktu­el­le Situa­ti­on sen­si­bi­li­siert und gebe­ten, die Men­schen eben­falls auf die Ein­hal­tung der Hygie­ne­be­stim­mun­gen hinzuweisen.
  7. Es wur­den ver­schie­de­ne sozia­le Ein­rich­tun­gen ein­ge­schränkt, so dass Men­schen­an­samm­lun­gen redu­ziert oder ver­mie­den wer­den. So wur­den bei­spiel­wei­se die Erst­ori­en­tie­rungs­kur­se und das Café Will­kom­men geschlos­sen. Selbst­ver­ständ­lich sind auch die Schu­len und ande­re Ein­rich­tun­gen der Kin­der­be­treu­ung geschlos­sen worden.
  8. Die Bele­gung in den Woh­nun­gen der AEO wird noch­mals auf­ge­lockert wer­den. Hier­zu fin­den aktu­ell wei­te­re Trans­fers von Bewoh­nern in ande­re Unter­brin­gungs­for­men statt.
  9. Es wer­den ver­mehrt Hygie­ne­ar­ti­kel ausgegeben.
  10. Das Bistro, wel­ches sich in der Men­sa befand, wur­de geschlos­sen und die Spei­se­saal­flä­che ver­dop­pelt. Es wur­den die Sitz­plät­ze auf 306 gekürzt. Dar­über hin­aus wur­den die Öff­nungs­zei­ten der Kan­ti­ne erwei­tert. Zusätz­lich wur­de ein Take-away-Schal­ter geschaf­fen, an dem die Asyl­be­wer­ber die Mahl­zei­ten abho­len kön­nen, um sie in ihren Zim­mern zu sich neh­men kön­nen. Somit besteht für die Asyl­be­wer­ber die Mög­lich­keit in einer aus­rei­chen­den Distanz zuein­an­der ihre Mahl­zei­ten ein­zu­neh­men. Zusätz­lich for­dern wir die Asyl­be­wer­ber auch auf, den Min­dest­ab­stand von 1,5 m zu wahren.
  11. Eben­falls ver­bo­ten wur­den sämt­li­che Ball­sport­ar­ten auf unse­ren Sport­plät­zen, da es auch hier­bei zu einem inten­si­ve­ren Kör­per­kon­takt kommt.
  12. Das Sozi­al­amt der Stadt Bam­berg hat die­se Woche auf­grund von Umbau­ar­bei­ten für den Par­tei­ver­kehr geschlos­sen. In der fol­gen­den Woche erfolgt die Aus­zah­lung des Geld­be­tra­ges für das sozio-kul­tu­rel­le Exi­stenz­mi­ni­mum, wel­ches nicht durch Sach­lei­stun­gen abge­deckt wer­den kann. Die­se Aus­zah­lung wur­de auch auf meh­re­re Tage ver­teilt, um die Anzahl der in der Schlan­ge ste­hen­den Bewoh­ner zu redu­zie­ren. Die Per­so­nen wer­den höf­lich von den Sicher­heits­dienst­mit­ar­bei­tern ermahnt, Abstand zuein­an­der zu halten.
  13. Der Par­tei­ver­kehr aller ober­frän­ki­schen Behör­den ist ein­ge­schränkt. Dies dient dem gegen­sei­ti­gen Schut­ze. Natür­lich trifft die­se Maß­nah­me auch auf die Zen­tra­le Aus­län­der­be­hör­de Ober­fran­ken zu. Ter­mi­ne kön­nen jedoch nach Rück­spra­che ver­ein­bart und unter Beach­tung der Schutz­maß­nah­men durch­ge­führt werden.
  14. Sämt­li­che Maß­nah­men wer­den stän­dig reflek­tiert und auf ihre Wirk­sam­keit überprüft.

Wie Sie sehen, haben wir ein umfas­sen­des Paket zusam­men­ge­schnürt. Mit die­sem ver­su­chen wir, für alle Men­schen in der Ein­rich­tung einen größt­mög­li­chen Schutz zu erreichen.

Mit freund­li­chen Grüßen
Ste­fan Krug
Bereichs­lei­ter 1
Sicher­heit, Kom­mu­na­les und Soziales
Regie­rung von Oberfranken