Forch­hei­mer Grü­ne Liste: Über­ra­schend kla­res Bekennt­nis zu Udo Schön­fel­der als Oberbürgermeister

FGL-Frak­ti­on und Stadt­rats-CSU stecken gemein­sa­me Zie­le ab

Die Stadt­rats­frak­tio­nen der Forch­hei­mer Grü­nen Liste (FGL) und der CSU beab­sich­ti­gen, in der Amts­pe­ri­ode von 2020 bis 2026 stär­ker zusam­men­zu­ar­bei­ten. Grund­la­ge ist das Ergeb­nis der Stadt­rats­wahl, bei dem die CSU als stärk­ste und die FGL als zweit­stärk­ste Frak­ti­on auf eine Mehr­heit im Stadt­rat kom­men. Bei­de Frak­tio­nen sehen die Not­wen­dig­keit eines Wech­sels an der Stadtspitze.

„Im Gegen­satz zum Amts­in­ha­ber hat OB-Kan­di­dat Udo Schön­fel­der als Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der gezeigt, dass er frak­ti­ons­ber­grei­fend ver­trau­ens­voll zusam­men­ar­bei­ten will und kann“, sagt FGL-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Annet­te Prech­tel. Die FGL-Frak­ti­on habe außer­dem in den letz­ten vier Jah­ren erlebt, „dass wir mit maß­geb­li­chen Per­so­nen in der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on einen kon­struk­ti­ven Dia­log füh­ren kön­nen, der von gegen­sei­ti­gem Respekt geprägt ist.“

Klimaschutzmanager*in, ÖPNV, Kul­tur­zen­trum, Woh­nungs­bau, Schu­len und Kitas

Auf die­ser Basis, so Prech­tel, sei es nun gelun­gen, die CSU-Frak­ti­on von einer gan­zen Rei­he wich­ti­ger grü­ner The­men zu über­zeu­gen. „Das freut uns, und das ist eine gro­ße Chan­ce für unse­re Stadt.“ Einig wur­den sich die Frak­tio­nen unter ande­rem, eine Stel­le für Kli­ma­schutz­ma­nage­ment in der Stadt­ver­wal­tung zu schaf­fen, die städ­ti­schen Lie­gen­schaf­ten schnell ener­ge­tisch zu sanie­ren und den ÖPNV stär­ker zu för­dern. FGL und CSU wol­len dazu einen städ­ti­schen Arbeits­kreis grün­den, der einen attrak­ti­ven Forch­heim-Bus mit 15- bis 20-Minu­ten­takt erarbeitet.

Zuge­stimmt hat die CSU auch der FGL-For­de­rung nach einem ver­läss­lich aus­ge­stat­ten Pro­gramm für den sozia­len Woh­nungs­bau. Schnel­ler vor­an­ge­hen soll es beim Aus­bau und der Moder­ni­sie­rung von Schu­len, Kitas und Hort­plät­zen. Ohne­hin einig war man sich, das Kol­ping­haus schnell für den Kul­tur­be­trieb zu ertüch­ti­gen und sofort mit der Pla­nung für Gene­ral­sa­nie­rung und Umbau zum Kul­tur­zen­trum zu begin­nen. Auch auf das grü­ne Anlie­gen, die im Stadt­rat ver­tre­te­nen Frak­tio­nen und die Öffent­lich­keit stär­ker als bis­her an der Stadt­po­li­tik zu betei­li­gen und mit­zu­neh­men, ist die CSU ein­ge­gan­gen. Regel­mä­ßi­ge Tref­fen von OB und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den sowie ein moder­nes, umfas­sen­des Online-Bür­ger­be­tei­li­gungs­por­tal sol­len hier­bei der Anfang sein.

Prech­tel: „Mit­ein­an­der anpacken, um Forch­heim voranzubringen“ 

„Wir Grü­ne möch­ten etwas bewe­gen und die­se Eini­gung in Sach­fra­gen ist die Chan­ce für einen Neu­an­fang in der Stadt­po­li­tik“, erklä­ren Annet­te Prech­tel und Emme­rich Huber. „Ein Wei­ter so darf es jeden­falls nicht geben“, ist Prech­tel über­zeugt. „Die Her­aus­for­de­run­gen für die Stadt sind zu groß, als dass die bis­he­ri­ge Poli­tik des Aus­sit­zens statt Anpackens fort­ge­führt wer­den darf.“ Es gehe jetzt dar­um, mit­ein­an­der „den Kno­ten in der Stadt­po­li­tik zu lösen, auch wenn die einen oder ande­ren dabei über ihren Schat­ten sprin­gen müs­sen.“ FGL-Spre­cher Emme­rich Huber, der dem künf­ti­gen Stadt­rat eben­falls ange­hö­ren wird, fällt das auch des­halb nicht so schwer, „weil dies kei­ne gene­rel­le schwarz-grü­ne Koali­ti­on ist“. Über die Dif­fe­ren­zen, etwa beim The­ma Ost­span­ge, müs­se und wer­de man wei­ter offen streiten.

Aus­schlag­ge­bend für die Zusam­men­ar­beit von CSU und FGL ist auch, dass die SPD nur 7 von 40 Sit­zen im Stadt­rat erreicht hat. Da eine Koope­ra­ti­on von SPD und CSU so gut wie aus­ge­schlos­sen erscheint, hät­te ein SPD-OB im Rat wei­ter­hin kei­ne Mehr­heit hin­ter sich. In einem Gespräch mit OB Kirsch­stein die­se Woche sei außer­dem erneut deut­lich gewor­den, so Prech­tel, dass es kei­ne aus­rei­chen­de Basis für eine Zusam­men­ar­beit gebe. Selbst wenn sich das wider Erwar­ten ändern soll­te, kom­men SPD und Grü­ne zusam­men auf nur 16 Stim­men. „Damit lässt sich nichts bewe­gen“, resü­miert Prechtel.

„Vor die­sem Hin­ter­grund wol­len wir Neu­es wagen“, sagt FGL-Spre­cher Huber. Annet­te Prech­tel habe auch des­halb für den OB-Posten kan­di­diert, weil sie mehr Mit­ein­an­der im Stadt­rat errei­chen will. Dass die Men­schen in der Stadt das eben­falls woll­ten, zeigt das Ergeb­nis bei der Stadt­rats­wahl, wo Prech­tel vor Uwe Kirsch­stein und Udo Schön­fel­der die aller­mei­sten Wäh­ler­stim­men erhielt. Prech­tel selbst sagt: „Ich bin ange­tre­ten, um ein bes­se­res Kli­ma und mehr Kul­tur im dop­pel­ten Sin­ne zu errei­chen. Auch wenn ich nicht OB wer­de, möch­te ich tun was ich kann, um Kli­ma­schutz, poli­ti­sche Kul­tur, das Kul­tur­le­ben der Stadt und vie­le wei­te­re The­men voranzubringen!“