Straf­ta­ten­rück­gang im Bereich der Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt – mit Aus­nah­me der Wohnungseinbrüche

Symbolbild Polizei

Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­ti­stik 2019 Stadt­ge­biet Bamberg

am Don­ners­tag, den 19.03.2020

Straf­ta­ten­rück­gang im Stadt­ge­biet Bam­berg der sog. „berei­nig­ten“ Straf­ta­ten o Rück­gang um 16,1 Pro­zent o Von 7.147 auf 5.997 Straftaten

Auf­klä­rungs­quo­te ver­bleibt auf hohem Niveau v. 69,2 % (VJ: 69,3 %) o Nach wie vor mehr als 2/3 aller ange­zeig­ten Delik­te damit geklärt o Höher als der bay­ern­wei­te Durch­schnitt von 65,0 %

Ledig­lich Anstieg beim Wohnungseinbruchdiebstahl

Rück­gang in allen ande­ren Berei­chen, ins­be­son­de­re bei den Roh­heits­de­lik­ten (abso­lu­te Zah­len), im Eigen­tums­be­reich, bei den Sexu­al­de­lik­ten, Betrugs­de­lik­ten und in der Straßenkriminalität

Anteil der nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen an den ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen fällt leicht von 43,5 % auf 38,3 %

Der Anteil d. Zuwan­de­rer an den ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen sinkt auf 24,7 % (2018: 28,4 %).

Vor­wort:

In Ergän­zung der Prä­sen­ta­tio­nen des Baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­ums und des PP Ober­fran­ken vom 09.03.2020 wird die Ent­wick­lung der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­sta­ti­stik 2019 für das Stadt­ge­biet Bam­berg vorgestellt.

Schwer­punkt ist der Ver­gleich und die Ent­wick­lung der Straf­ta­ten zwi­schen den Jah­ren 2018 und 2019. Ein wei­te­rer Punkt ist die Ent­wick­lung der Betei­li­gung von Zuwan­de­rern an Straf­ta­ten in Bam­berg, sowie die fest­ge­stell­te Kri­mi­na­li­tät inner­halb der ANKER­Ein­rich­tung Bamberg.

Es sei ange­merkt, dass die Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­ti­stik (PKS) eine Aus­lauf­sta­ti­stik ist. Somit wer­den Delik­te erst der PKS gemel­det, wenn die Straf­an­zei­ge an die Staats­an­walt­schaft zu Straf­ver­fol­gung ver­sandt ist. Somit sind Straf­ta­ten, die z.B. Ende 2019 began­gen wur­den, aber erst Anfang 2020 an die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den ver­sandt wer­den, erst in der PKS 2020 ent­hal­ten. Dadurch kön­nen sich noch gering­fü­gi­ge Ver­än­de­run­gen ergeben.

Die in den Delikts­fel­dern genann­ten Zah­len beinhal­ten nicht die soge­nann­ten aus­län­der­recht­li­che Ver­stö­ße (ille­ga­ler Auf­ent­halt etc.), die zwar die Arbeits­be­la­stung der Poli­zei­be­am­tin­nen und Poli­zei­be­am­ten im Rah­men der Sach­be­ar­bei­tung erhö­hen, jedoch kei­ne wahr­li­che Kri­mi­na­li­täts­be­la­stung des Stadt­ge­biets Bam­berg wider­spie­geln, da sie nur von Aus­län­dern began­gen wer­den kön­nen und i.d.R. kei­ne direk­ten Aus­wir­kun­gen auf ande­re Per­so­nen haben. Folg­lich wer­den für die Aus­wer­tung ledig­lich die sog. „berei­nig­ten Zah­len“ (also OHNE ausl.rechtliche Ver­stö­ße) herangezogen.

Quel­len: Alle Zah­len und Daten stam­men aus der PKS 2019 für das Stadt­ge­biet Bam­berg, teil­wei­se zusam­men­ge­stellt durch das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken, Sach­ge­biet E3.

Ent­wick­lung der Straf­ta­ten in Bamberg:

Pro­zen­tua­le Ver­än­de­rung Vgl. Bayern
Ins­ge­samt ‑16,1 % ‑4,4 %
Anstieg
Woh­nungs­ein­bruchs­dieb­stahl +45,8 % ‑17,1 %
Rückgang
Laden­dieb­stahl ‑24,5 % ‑4,2 %
Betrug ‑12,0 % ‑7,6 %
Roh­heits­de­lik­te ‑9,7 % ‑4,0 %
Eigen­tums­kri­mi­na­li­tät ‑20,8 % ‑7,1 %
Bes. schwe­rer Fall des Dieb­stahls ‑14,2 % ‑8,5 %
Dieb­stahl an/​aus Kraft­fahr­zeu­gen ‑24,5 % ‑14,3 %
Fahr­rad­dieb­stahl ‑13,6 % ‑2,0 %
Sexu­al­de­lik­te ‑16,1 % +4,9 %
Rausch­gift­kri­mi­na­li­tät ‑29,0 % +1,6 %
Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät ‑16,8 % ‑7,3 %
Sach­be­schä­di­gun­gen ‑15,5 % ‑4,4 %

Bei­be­hal­tung der Aufklärungsquote

Erfreu­li­cher­wei­se konn­te die ohne­hin in Bay­ern hohe Auf­klä­rungs­quo­te, auch in Bam­berg bei­be­hal­ten wer­den. Sie lag für das Stadt­ge­biet Bam­berg bei 69,2 % und somit über der bay­ern­wei­ten Auf­klä­rungs­quo­te von 65,0 %.

Somit wer­den – eben­so wie 2018 – mehr als Zwei­drit­tel aller der Poli­zei bekannt gewor­de­nen Straf­ta­ten in Bam­berg aufgeklärt.

Hier macht sich neben dem Ermitt­lungs­ge­schick des/​der jewei­li­gen Poli­zei­be­am­ten/-in, der hohen Kon­troll­tä­tig­keit und der guten Fahn­dungs­maß­nah­men auch die qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Spu­ren­si­che­rung an Tat­or­ten der Eigen­tums­kri­mi­na­li­tät bezahlt. Auch pro­fi­tiert die Bam­ber­ger Poli­zei von den Mit­tei­lun­gen der auf­merk­sa­men Bevölkerung.

Absen­kung der Häu­fig­keits­zahl (HZ)

Die Häu­fig­keits­zahl bemisst die Kri­mi­na­li­täts­be­la­stung einer Regi­on und wird auf je 100.000 Ein­woh­ner umge­rech­net. Tou­ri­sten, Pend­ler, nicht in Bam­berg woh­nen­de Bür­ger und Per­so­nen mit aus­län­di­schem Wohn­sitz zäh­len schlüs­si­ger Wei­se nicht als Ein­woh­ner, wohin­ge­gen von ihnen began­ge­ne Straf­ta­ten aber in die PKS einfließen.

Wäh­rend sie in Bay­ern die­ses Jahr 4.343 (2018 – 4.571) und in Ober­fran­ken 4.362 (2018 – 4.470) beträgt, ver­zeich­net die Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt 2018 hier einen nach wie vor hohen Wert von 7.729. Den­noch ist die­se von 9.260 aus 2018 gesun­ken, was einen erfreu­li­chen Rück­gang von 16,5 % darstellt.

Das Dia­gramm ver­weist auf den Ver­gleich der Häu­fig­keits­zahl in den ande­ren ober­frän­ki­schen Mittelzentren.

Weni­ger Fall­zah­len – weni­ger ermit­tel­te Tatverdächtige

Im ver­gan­gen Jahr hat die Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt bei den berei­nig­ten Fäl­len ins­ge­samt 2.952 Tat­ver­däch­ti­ge ermit­telt (davon 2.310 Män­ner und 642 Frau­en) – im Vgl. 2018: 3.378 Tat­ver­däch­ti­ge (2.752 Män­ner und 626 Frauen).

Hier­zu ist anzu­mer­ken, dass von den ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen 69,4 % ihren Wohn­sitz in Bam­berg hat­ten. Folg­lich kommt fast ein Drit­tel der Tat­ver­däch­ti­gen von „außer­halb“.

Sin­ken­de Anzahl an nicht­deut­schen Tatverdächtigen

Einen Rück­gang erfährt der Anteil von nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen. Die Tat­be­tei­li­gung von Nicht­deut­schen an der Gesamt­zahl der Tat­ver­däch­ti­gen im Jahr 2018 von 43,5% (1.471 Tat­ver­däch­ti­ge), ist im Jahr 2019 auf 38,3 % (1.131 Tat­ver­däch­ti­ge) gesunken.

Zahl der Zuwan­de­rer als Tat­ver­däch­ti­ge sinkt

Seit Inbe­trieb­nah­me der Auf­nah­me­ein­rich­tung Ober­fran­ken (AEO – jetzt ANKER) stellt sich in Bam­berg unter ande­rem die Fra­ge nach der Tat­be­tei­li­gung von Zuwanderern.

Die Zahl der nicht­deut­schen Tat­ver­däch­ti­gen beinhal­tet die Zuwan­de­rer. Sie neh­men in die­ser Grup­pe eine her­aus­ra­gen­de Stel­lung ein. Von den 1.131 ermit­tel­ten Nicht­deut­schen waren 728 Täter Zuwan­de­rer (= 64,4 %). 2018 waren unter den 1.471 nicht­deut­schen Straf­tä­tern noch 961 Zuwan­de­rer (= 65,3 %).

Der Anteil der Zuwan­de­rer an den ermit­teln­den Straf­tä­tern sinkt von 28,4 % auf 24,7 %.

Alko­hol- und Dro­gen­ein­wir­kung bei den Tätern

Wäh­rend die Dro­gen­ein­wir­kung bei Straf­tä­tern auf leicht sin­ken­dem Niveau ver­bleibt, ist die Alko­ho­li­sie­rung von Tätern von 19,8 % auf 20,2 % leicht gestiegen.

Bei den Roh­heits­de­lik­ten (sie­he unten) ist mehr als ein Drit­tel der Täter alko­ho­li­siert. Wäh­rend 2018 noch 31,6 % der Täter unter Alko­hol­ein­fluss stan­den, waren es 2019 mit 300 bereits 36,3%. Die Anzahl der unter Dro­gen ste­hen­den Per­so­nen war in die­sem Bereich leicht rück­läu­fig (44 / 2018 zu 40 / 2019).

Roh­heits­de­lik­te sinken

Die Anzahl der soge­nann­ten Roh­heits­de­lik­te fiel von 1.205 auf 1.088 mit hoher Auf­klä­rungs­quo­te bei 90,3 % mit 826 ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen. Die Fäl­le mit aus­län­di­schen Tat­be­tei­lig­ten fie­len von 43,9 % (403 TV) auf 38,3 % (316 TV). Auch hier geht die Tat­be­tei­li­gung bei den Zuwan­de­rern von 270 TV (29,4%) auf 206 TV (24,9 %) zurück.

Inner­halb der Roh­heits­de­lik­te sind sowohl die Raub­de­lik­te stark von 41 (2018) auf 28, als auch alle Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te von 1.026 auf 858 rück­läu­fig. Den größ­ten Anteil in den Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­ten neh­men die ein­fa­chen Kör­per­ver­let­zun­gen ein; die­se sind mit 596 (2019) zu 657 (2018) Fäl­len leicht rück­läu­fig. Gefal­len sind auch die Gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zun­gen von 369 auf 262 Fäl­le. Auf­fäl­lig ist hier nach wie vor der hohe Anteil an Zuwan­de­rern (71 von 128 Nicht­deut­schen TV, bei ins­ge­samt 265 ermit­tel­ten TV).

Eigen­tums­de­lik­te gehen zurück

Die Dieb­stahls­de­lik­te sind von 2018 auf 2019 stark gesun­ken, und zwar von 2.333 auf 1.848 Fäl­le, was einen Rück­gang von 20,8 % bedeu­tet. Die Auf­klä­rungs­quo­te fiel lei­der von 49,2 % auf 46,3 %, was sich u.a. mit dem Rück­gang der Laden­dieb­stäh­le (vgl. w.u.) erklä­ren lässt, die i.d.R. eine Auf­klä­rungs­quo­te im hohen 90-pro­zen­ti­gen Bereich haben.

Auf­fal­lend ist das nach wie vor hohe Niveau der Fäl­le mit aus­län­di­scher Tat­be­tei­li­gung. Bei der Gesamt­zahl der ermit­tel­ten Tat­ver­däch­ti­gen liegt die nicht­deut­sche Her­kunft bei 55,5 % (2018 – 60,2 %). Bei den Zuwan­de­rern als Tat­ver­däch­ti­gen liegt die Zahl bei 40,1 % (2018 – 48,5 %).

Fahr­rad­dieb­stahl geht zurück

Inner­halb der Phä­no­men­grup­pe des Dieb­stahls nimmt die Zahl des Fahr­rad­dieb­stahls erneut ab – von 487 Fäl­len auf 421 Fäl­len, was einen Rück­gang von 13,6 % bedeu­tet. Die Auf­klä­rungs­quo­te stieg hier von 15,0 % auf 16,1 % an. Fahr­rad­dieb­stäh­le mit nicht­deut­schen Tat­be­tei­lig­ten ver­blie­ben mit einer Ände­rung von 47,1 % auf 47,7 % nahe­zu im glei­chen Bereich.

Laden­dieb­stahl erst­mals rückläufig

Die größ­te Grup­pe im Bereich des Dieb­stahls nimmt nach wie vor der Laden­dieb­stahl ein. Hier ist erst­ma­lig – nach meh­re­ren Jah­ren stei­gen­der Fall­zah­len ein star­ker Rück­gang von 24,5 % fest­zu­stel­len (von 766 auf 578 Fäl­le). Wäh­rend die Auf­klä­rungs­quo­te mit 92,7 % nahe­zu gleich­blei­bend ist (94,9 % – 2018), bleibt auch der Anteil nicht­deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger hoch (64,2 %).

Bei 578 Laden­dieb­stäh­len wur­den 453 Täter ermit­telt. Davon sind 291 Nicht­deut­sche (= 64,2 %), wie­der­um davon sind 224 Täter Zuwan­de­rer (49,4 %).

Gestie­ge­ne Anzahl an Woh­nungs­ein­brü­chen und Rück­gang an Betrügereien

Ein Anstieg ist beim Woh­nungs­ein­bruch­dieb­stahl zu ver­zeich­nen; hier stieg die Anzahl der Fäl­le von 24 auf 35 Fäl­le (11 Fäl­le oder + 45,8%) im Jah­re 2019. Hier­von waren 16 Taten im Ver­suchs­sta­di­um verblieben.

Im Gegen­satz zum Ver­gleich 2017/2018 (Anstieg von 14,1 %) ver­zeich­ne­ten die Betrugs­de­lik­te dies­mal einen Rück­gang. Sie fie­len von 567 auf 499 Fäl­le (-12,0 %).

Son­sti­ge Diebstahlsphänomene

Der beson­ders schwe­re Fall des Dieb­stahls weist erneut einen Rück­gang von 621 auf 533 Fäl­le auf, wobei dies einen Rück­gang von 88 Fäl­len oder ‑14,2 % dar­stellt. Erwäh­nens­wert ist, dass der Dieb­stahl aus Pkw im Ver­gleich einen wei­te­ren Rück­gang von 93 auf 84 Fäl­len (-9,7 %) aufweist.

Auch 2019 konn­ten – eben­so wie 2018 – ent­ste­hen­de Seri­en durch zeit­na­he Täter­fest­nah­men bzw. Täter­er­mitt­lun­gen früh­zei­tig been­det werden.

Der ein­fa­che Dieb­stahl aus Woh­nun­gen war mit 86 auf 55 Fäl­len eben­falls rückläufig.

Der Taschen­dieb­stahl fiel erfreu­li­cher­wei­se von 91 auf 44 Fäl­len stark ab – ein Rück­gang von 51,6 %. Zudem stieg gleich­zei­tig hier die Auf­klä­rungs­quo­te von 14,3 % (2018) auf 27,3 % (2019).

Sexu­al­de­lik­te

Die Sexu­al­de­lik­te gin­gen in Bam­berg von 87 auf 73 Fäl­le zurück, was eine Redu­zie­rung von 16,1 % dar­stellt. Auf den Tat­be­stand erst seit 2017 exi­stie­ren­den Tat­be­stand der sex. Belä­sti­gung fie­len hier­bei 16 Fäl­le. Im Vor­jahr wur­den hier noch 34 Fäl­le regi­striert (- 52,9 %).

Wider­stands­hand­lun­gen, Gewalt gg. Polizeibeamte

Bzgl. der Wider­stands­hand­lun­gen wird auf die geson­der­te Sta­ti­stik „Gewalt gg. Poli­zei­be­am­te“ ver­wie­sen, wel­che im Som­mer geson­dert vor­ge­stellt wird.

Sach­be­schä­di­gun­gen sind erneut rückläufig

Die Zahl der Sach­be­schä­di­gun­gen ist von 840 auf 710 Fäl­le (- 15,5 %) stark rück­läu­fig – vgl. Straßenkriminalität.

Rausch­gift­kri­mi­na­li­tät

Die Rausch­gift­kri­mi­na­li­tät hat von 786 Fäl­len auf 558 Fäl­le erneut abge­nom­men, was einen Rück­gang von 29,0 % ent­spricht. Hier muss erwähnt wer­den, dass es sich bei Ver­stö­ßen gegen das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz und den Neben­ge­set­zen fast aus­schließ­lich um soge­nann­te Kon­troll­de­lik­te han­delt. Somit wer­den Straf­ta­ten und Rausch­gift­de­lik­te erst bekannt, wenn die Poli­zei dage­gen vor­geht und kontrolliert.

Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät

Die Delik­te der soge­nann­ten Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät sind von 1.434 (2018) auf 1.193 Fäl­le (- 16,8 %) wei­ter­hin gefal­len. Die Auf­klä­rungs­quo­te die­ser Delik­te, wel­che oft in der Nacht und unbe­ob­ach­tet began­gen wer­den, stieg von 25,8 % auf 26,7 % leicht an. Bei den fest­ge­stell­ten Tat­ver­däch­ti­gen fiel die Zahl der Nicht­deut­schen von 38,8 % (2018) auf 36,6 % (2019).

Erfreu­li­cher­wei­se ist auch die Zahl der Sach­be­schä­di­gun­gen durch Graf­fi­ti gefal­len, von 244 auf 164 Fäl­le. Hier liegt die Auf­klä­rungs­quo­te bei 11 %.

Die wei­te­re deut­li­che Abnah­me im Bereich der Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät im Stadt­ge­biet ist trotz der noch immer zuneh­men­den Zahl an Feie­ren­den in der Stadt ein Beweis dafür, dass die Poli­zei­prä­senz zu den tat­re­le­van­ten Zei­ten an den Brenn­punk­ten deut­lich ist und Wir­kung zeigt.

Nach wie vor zeigt das Kon­zept der Prä­ven­ti­ons­strei­fen Wir­kung, da auf­grund der Absen­kung der Zah­len davon aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass poten­ti­el­le Täter durch die hohe Poli­zei­prä­senz auf der Stra­ßen von Tat­auf­füh­run­gen abge­hal­ten wer­den. Auch die regel­mä­ßig ein­ge­setz­te Sicher­heits­wacht lei­ste­te hier­bei ihren Beitrag.

Straf­ta­ten im ANKER-Zen­trum / in der AEO Bamberg

Nach­dem ein nicht gerin­ger Fokus der Öffent­lich­keit auf die AEO in Bam­berg gelegt wird, erfolgt an die­ser Stel­le eine Kurz­aus­wer­tung der mit Tat­ort „Erlen­weg 4, Bam­berg (Anschrift des ANKER)“ erfass­ten Straftaten.

Ins­ge­samt wur­den 2019 mit o.g. Tat­ort 1907 (2018: 3312) Anzei­gen erfasst, davon 1704 Aus­län­der­de­lik­te. Folg­lich kam es inner­halb des ANKER zu 203 (2018: 408) berei­nig­ten Delik­ten, hier­von u.a.

- Zwei Tötungsdelikte

- Zwei Sexualdelikte

- ein Raubdelikt

- 24 Gefähr­li­che Kör­per­ver­let­zun­gen und 55 ein­fa­che Körperverletzungen

- 14 Dieb­stäh­le aus Wohn­räu­men und 6 son­sti­ge Diebstähle

- 16 Sachbeschädigungen

- 15 Ver­fah­ren wg. Ver­stö­ßen nach dem Betäubungsmittelgesetz.

In den mei­sten Fäl­len waren sowohl Täter wie auch Opfer (soweit bei der Delikts­struk­tur ein „Opfer“ erfasst wird) Zuwanderer.

Ein­satz­zah­len: 2019 kam es in der AEO Bam­berg zu 877 Ein­sät­zen (2018: 1080, 2017: 709).

Regel­mä­ßi­ge Bege­hun­gen der AEO durch die PI Bam­berg-Stadt mit Unter­stüt­zungs­kräf­ten füh­ren immer wie­der zur Auf­klä­rung von Dieb­stäh­len, Dro­gen­de­lik­ten, ille­ga­le auf­häl­ti­gen Per­so­nen und zum Voll­zug von Haftbefehlen.

Schluss­be­mer­kung

Die Straf­ta­ten in Bam­berg sind 2019 erneut gefal­len. Der Rück­gang beträgt 16,1 Prozent.

Die Roh­heits­de­lik­te sind nach den abso­lu­ten Zah­len gefal­len, im Ver­gleich mit der Gesamt­straf­ta­ten­ent­wick­lung aber leicht gestie­gen – der Rück­gang war gerin­ger (-9,7 Pro­zent) im Ver­gleich zu den Gesamt­straf­ta­ten (-16,1 Prozent).

Ein auf­fäl­li­ger – über­pro­por­tio­na­ler – Rück­gang ist all­ge­mein bei den Dieb­stäh­len aus Kraft­fahr­zeu­gen, Laden­dieb­stäh­len und bei den BtM-Delik­ten zu ver­zeich­nen. Ein star­ker Zuwachs ist lei­der im Bereich des Woh­nungs­ein­bruchs­dieb­stahls zu ver­zeich­nen, wobei sich hier die Fall­zah­len mit 35 Fäl­len aber im Gesamt­ver­gleich im gerin­gen Bereich bewegen.

Nach wie vor sind Zuwan­de­rer im Bereich des Laden­dieb­stahls mit einem hohen Tat­ver­däch­ti­gen­an­teil ver­tre­ten, aller­dings mit rück­läu­fi­ger Ten­denz. In Bam­berg ist fast jeder zwei­te ermit­tel­te Laden­dieb ein Zuwan­de­rer. Glei­ches gilt ten­den­zi­ell für den Bereich der Roh­heits­de­lik­te beim Anteil aus­län­di­scher Tat­ver­däch­ti­ger, aller­dings war hier von den Ver­gleichs­wer­ten der Anteil von Beginn an geringer.

Es ist nach wie vor Fakt, dass die über­mä­ßi­ge Zahl der Zuwan­de­rer rechts­treu ist.

Die Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt mit ihren Beam­tin­nen und Beam­ten steht für die Sicher­heit der Bürger/​innen, Pend­ler und Besu­cher im Stadt­ge­biet Bam­berg ein und ist auf die Mit­hil­fe der Bevöl­ke­rung bei der Kri­mi­na­li­täts­be­kämp­fung angewiesen.

Zudem ist die Sicher­heits­wacht mit 26 Mit­glie­dern fester Bestand­teil der Sicher­heits­ar­chi­tek­tur in Bam­berg. Tat­kräf­tig unter­stützt wird die PI Bam­berg-Stadt bei ihrer Tätig­keit auch durch regel­mä­ßi­ge Strei­fen der Ope­ra­ti­ven Ergän­zungs­dien­ste, der Kri­mi­nal­po­li­zei und Kräf­ten der PI Bam­berg-Land, der Ver­kehrs­po­li­zei und der Bereitschaftspolizei.

Die Poli­zei genießt nach wie vor ein hohes Anse­hen in der Bevöl­ke­rung und ist sich die­ser Ver­ant­wor­tung auch bewusst. Trotz der hohen Zahl an Straf­ta­ten und einer erhöh­ten Bela­stung der Bam­ber­ger Poli­zei­be­am­ten ist uns die Wah­rung der öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung im Stadt­ge­biet das höch­ste Anliegen.

Für die Sicher­heit der Bam­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger set­zen sich die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Bam­ber­ger Poli­zei 24 Stun­den an 7 Tagen die Woche ein.

Mit freund­li­chen Grüßen

Gez. Tho­mas Schrei­ber Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor Dienst­stel­len­lei­ter PI Bamberg-Stadt