Freun­de der Plas­sen­burg unter­stüt­zen Phy­sio­the­ra­pie­zen­trum in Ruan­da mit Lite­ra­tur zu Oberfranken

Ehren­amt­li­cher Aus­tausch zwi­schen Fran­ken und Afrika

Zwei ehrenamtlich tätige Männer starten einen kulturellen Austausch. Abou Bakar Musagara aus Ruanda  (rechts) erhält von den Freunden der Plassenburg Literatur zu Franken und Kulmbach für sein Physiotherapiezentrum. Peter Weith freut sich, dass im Gegenzug der von Karl-Theodor zu Guttenberg gesprochene Text der DVD "Die Plassenburg von oben" für eine Neuauflage in die afrikanische Heimatsprache von Musagara übersetzt wird. Foto: privat

Zwei ehren­amt­lich täti­ge Män­ner star­ten einen kul­tu­rel­len Aus­tausch. Abou Bak­ar Mus­a­ga­ra aus Ruan­da (rechts) erhält von den Freun­den der Plas­sen­burg Lite­ra­tur zu Fran­ken und Kulm­bach für sein Phy­sio­the­ra­pie­zen­trum. Peter Weith freut sich, dass im Gegen­zug der von Karl-Theo­dor zu Gut­ten­berg gespro­che­ne Text der DVD „Die Plas­sen­burg von oben“ für eine Neu­auf­la­ge in die afri­ka­ni­sche Hei­mat­spra­che von Mus­a­ga­ra über­setzt wird. Foto: privat

Der Phy­sio­the­ra­peut Abou Bak­ar Mus­a­ga­ra aus Ruan­da und der Kulm­ba­cher Vor­sit­zen­de des Ver­eins Freun­de der Plas­sen­burg tra­fen sich vor weni­gen Wochen anläss­lich der Fern­seh­sen­dung „per­sön­lich“ des Sen­ders TV Ober­fran­ken. Dort stell­ten sie ihre Pro­jek­te und ehren­amt­li­che Arbeit vor. Die Freun­de der Plas­sen­burg zeig­ten sich als Kul­tur­trä­ger und ‑ver­mitt­ler in der Regi­on Ober­fran­ken und Mus­agra als ein Mensch, der das in Deutsch­land erwor­be­ne Wis­sen und sei­ne Fähig­kei­ten in Sachen Phy­sio­the­ra­pie und Reha­bi­li­ta­ti­on den Dienst der Men­schen sei­ner Hei­mat Ruan­da stel­len will. Wäh­rend der Sen­dung beein­druck­ten die an sich völ­lig unter­schied­li­chen Ziel­set­zun­gen den jeweils ande­ren. Wäh­rend Weith gro­ße Aner­ken­nung für das nach­hal­tig und lang­fri­stig ange­leg­te Hilfs­pro­jekt Mus­a­ga­ras erken­nen lies, fas­zi­nier­te die­sen offen­bar die fun­dier­te und auf die Teil­nah­me mög­lichst brei­ter Bevöl­ke­rungs­an­tei­le aus­ge­leg­te Kul­tur­ar­beit des Ver­eins. Bei­den gemein ist inten­si­ves ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment, dass auf Effek­ti­vi­tät ange­legt ist und mög­lichst vie­len Men­schen zugu­te kom­men soll.

Seit 20 Jah­ren ist Mus­a­ga­ra in Deutsch­land, da blei­ben Berüh­run­gen mit der Kul­tur und Geschich­te Fran­kens nicht aus. Er sieht sich mitt­ler­wei­le selbst als Kulm­ba­cher und ent­deck­te durch die Ver­mitt­lung Weit­hs nun die Schrif­ten­rei­he des Ver­eins der Freun­de der Plas­sen­burg. „Eini­ge der Bücher erklä­ren sehr gut die Zusam­men­hän­ge und die Geschich­te von Kulm­bach und sei­ner Umge­bung“, so Mus­a­ga­ra, den vor allem der reich bebil­der­te Band Num­mer 48 „Die Wap­pen der ober­frän­ki­schen Land­krei­se, Städ­te, Märk­te und Gemein­den“ fasziniert.

Die von ihm in Deutsch­land erwor­be­nen Kennt­nis­se und die Arbeits­wei­se will er in sei­ner ursprüng­li­chen Hei­mat zum Wohl von der Reha­bi­li­ta­ti­on bedürf­ti­gen Men­schen anwen­den. Er sam­melt aktu­ell Spen­den für den Auf­bau eines Phy­sio­the­ra­pie­zen­trums in Ruan­da. Dazu gehört für ihn auch Grund­la­gen des Wis­sens um die deut­sche und ins­be­son­de­re frän­ki­sche Kul­tur. Daher wird er sich in sei­nem geplan­ten The­ra­pie­zen­trum auch eine klei­ne Biblio­thek zu Deutsch­land und spe­zi­ell zu Ober­fran­ken und Kulm­bach angelegen.

Weith im Gegen­zug liest seit sei­nem ersten Zusam­men­tref­fen mit Mus­a­ga­ra Zeit viel über Ruan­da. „Es ist ein fas­zi­nie­ren­des Land. Die Idee, dort ein Phy­sio­the­ra­pie­zen­trum zu errich­ten, ist aus­ge­zeich­net und wird vie­len Men­schen hel­fen“, so der Vor­sit­zen­de. Er freue sich, dass Mus­a­ga­ra nicht nur das medi­zi­ni­sche Know­how nach Afri­ka mit­neh­men will, son­dern auch kul­tu­rel­le Ban­de zu sei­ner Kulm­ba­cher Hei­mat knüp­fen möch­te. Dabei soll auch eine Grund­aus­stat­tung mit Lite­ra­tur zu Kulm­bach, sei­ner Geschich­te und der Regi­on Ober­fran­ken hel­fen, mit der die Freun­de der Plas­sen­burg den Ruan­der ger­ne aus­rü­sten. Auch Bücher über die Bau­ge­schich­te der Festung Plas­sen­burg, über die berühm­te Gei­ster­er­schei­nung „Wei­ße Frau“ und zum Deut­schen Zinn­fi­gu­ren­mu­se­um wer­den dazu gehören.
Für eine Neu­auf­la­ge der DVD mit dem Film „Die Plas­sen­burg“ von oben wird Mus­a­ga­ra eine Über­set­zung des von Karl-Theo­dor zu Gut­ten­berg gespro­che­nen Tex­tes in sei­ne ruan­di­sche Hei­mat­spra­che bei­steu­ern. Neben Eng­lisch, Ita­lie­nisch, Pol­nisch und wei­te­ren Spra­chen wird die­se afri­ka­ni­sche Ver­si­on hel­fen, den Film auch auf inter­na­tio­na­lem Par­kett ver­markt­bar zu machen.

Für jeden Inter­es­sier­ten sind die Bän­de der preis­ge­krön­ten Buch­rei­he „Die Plas­sen­burg – Schrif­ten­rei­he für Hei­mat­for­schung und Kul­tur­pfle­ge in Ost­fran­ken“ und die DVD zum Kulm­ba­cher Wahr­zei­chen auf der Web­sei­te des Ver­eins www​.freun​de​-der​-plas​sen​burg​.de[http://​www​.freun​de​-der​-plas​sen​burg​.de/ oder auch über den Buch­han­del bestellbar.