Verkehrsunfallstatistik 2019 für das Stadtgebiet Bamberg

Symbolbild Polizei

Mit einer Gesamtzahl von 416.611 polizeilich registrierten Verkehrsunfällen ist ein Anstieg um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (410.252) in Bayern zu verzeichnen. Bei den Verkehrstoten konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 12,5 Prozent von 618 auf 541 getötete Personen verzeichnet werden.67.079 Personen wurden im Jahr 2019 bei Verkehrsunfällen verletzt (Vorjahr: 70.301). Dieses stellt einen Rückgang um 4,6 Prozent dar.

Oberfränkische Entwicklung:

In Oberfranken ist ein Anstieg der Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt ereigneten sich im oberfränkischen Regierungsbezirk im Jahr 2019 33.298 Verkehrsunfälle (Jahr 2018: 32.834). Während im Vorjahr 56 Personen auf den oberfränkischen Straßen ums Leben kamen, konnte im Jahr 2019 ein weiterer Rückgang um 23,2 Prozent bei der Zahl der Verkehrsunfalltoten auf 43 im Regierungsbezirk festgestellt werden. Bei den Verkehrsunfällen mit verletzten Personen registrierte das Polizeipräsidium Oberfranken ebenfalls einen Rückgang. Insgesamt wurden in Oberfranken im Jahr 2019 5.327 (Jahr 2018: 5.535) Verkehrsteilnehmer verletzt.

Verkehrsstatistik Stadt Bamberg

Gesamt-Unfallzahlen (ohne BAB und B 505)

Im Vergleich zu 2018 ist im Jahr 2019 eine Zunahme der Gesamtunfallzahlen um 6 Prozent für das Stadtgebiet Bamberg zu verzeichnen. Die Anzahl der Verkehrsunfälle liegt jedoch unter dem Niveau von 2016.

Getötete Verkehrsteilnehmer
Während im Jahr 2018 zwei Personen bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet tödlich verletzt wurde, wurde im Jahr 2019 ein Verkehrsunfall verzeichnet, bei dem ein Radfahrer tödliche Verletzungen erlitt.

Entwicklung der Verletztenzahlen

Erfreulicherweise ging die Zahl der leicht verletzten Personen im Vergleich zum Vorjahr um    12,2 Prozent zurück. Auch bei den schwer verletzten Personen ist ein Rückgang um 22,4  Prozent im Vergleich zu 2018 zu verzeichnen. Im Jahr 2018 lag die Anzahl der schwer verletzten Personen bei 58. Dagegen wurden im Jahr 2019 45 Personen bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet schwer verletzt. Im Radverkehrsbereich ist entgegen des letztjährigen Trends eine Abnahme bei den Gesamtverletztenzahlen um 6,6 Prozent festzustellen (nähere Ausführungen siehe unter Radverkehr). Zudem wurde ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt. Bei den verletzten Fußgängern ist in diesem Jahr ein Rückgang bei den Verletztenzahlen um 10,2 Prozent zu verzeichnen (2019: 7 schwer verletzte und 37 leicht verletzte Fußgänger).

Der oft zu geringe Sicherheitsabstand ist nach wie vor eine typische innerstädtische Unfallursache. Weitere Hauptunfallursachen stellen neben den Vorfahrtsmissachtungen die Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren dar. Daneben gibt es eine Vielzahl von Unfällen verursacht durch Fehler beim Ein- und Ausparken.

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Im Gegensatz zum Vorjahr ist erneut ein Anstieg um 15,03 Prozent bei Verkehrsunfällen mit anschließender Unfallflucht zu verzeichnen. Der vergleichsweise hohe Anstieg ist zum Teil jedoch mit geänderten Erfassungsmodalitäten zu erklären. Die hohe Anzahl an registrierten Verkehrsunfallfluchten lässt dennoch erahnen, dass dieses Verhalten noch viel zu häufig als „Kavaliersdelikt“ in der Bevölkerung gilt. Es handelt sich hier um eine Straftat gem. § 142 StGB, bei der die Bevölkerung mit Hinweisen aufklärend mitwirken kann.

Verkehrsunfälle mit Ursache Alkohol/Drogen
Im Vergleich zum Vorjahr konnte für das Jahr 2019 ein leichter Rückgang bei den Unfallzahlen beim Führen von Fahrzeugen unter Alkoholmissbrauch auf 45 Verkehrsunfälle (47 Verkehrsunfälle 2018) festgestellt werden.

Mit vier schwer verletzten Personen im Jahr 2019 ist bei der Zahl zum Vorjahr mit 10 Schwerverletzten ein hoher Rückgang um 60 Prozent zu verzeichnen. Bei der Anzahl der leicht Verletzten blieb die Zahl von 24 Personen zum Vorjahr gleich. Von Beamten der Bamberger Polizei mussten 164 Fahrzeugführer wegen Fahrten unter Alkoholeinfluss zur Anzeige gebracht werden, ohne dass es zu einem möglichen Verkehrsunfall kommen konnte. Bei 61 Personen konnte vor Fahrtantritt die Begehung von Alkoholfahrten verhindert werden. Hier zeigt sich deutlich die Erfordernis polizeilicher Aufklärungsarbeit und intensiver Kontrollen.

Während im Jahr 2018 2 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss statistisch registriert wurden, stieg die Anzahl der Drogenunfälle im Jahr 2019 auf 5. Die festgestellten Verstöße des Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel im Rahmen der polizeilichen Kontrollen stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 93 auf  99 an.

Schulwegunfälle
Im Jahr 2019 ging die Anzahl der Schulwegunfälle im Vergleich zum Vorjahr von 11 auf 8 Verkehrsunfälle zurück. Bei einer genauen Betrachtung dieser Unfälle trugen bei 4 Unfällen die Schüler hauptunfallursächlich bzw. mitursächlich zum Verkehrsunfall bei, z.B. durch Überqueren der Fahrbahn als Fußgänger unter Missachtung des Querverkehrs, Benutzung des Radwegs in falscher Richtung und verbotswidrigen Gehwegbefahrens. Im Rahmen der weiteren Unfälle wurden Schüler durch Fahrzeugführer u.a. beim Abbiegen oder im Rahmen von Vorfahrtsmissachtungen übersehen. Die Unfallörtlichkeiten sind hierbei quer über das Stadtgebiet verteilt.

Unfälle mit Fahranfängern (Alter 18 – 24 Jahre)
Entgegen des Trends der letzten Jahre sind auch im Jahr 2019 die Unfallzahlen im Bereich der jungen Fahranfänger leicht gestiegen. Jedoch ging die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen die jungen Fahranfänger hauptunfallursächlich gehandelt haben, deutlich im Vergleich zum Vorjahr von 159 auf 144 Verkehrsunfälle zurück.

Unfälle mit Senioren (65 – 99 Jahre)
Während im Jahr 2018 ein deutlicher Anstieg um fast 20 Prozent zu verzeichnen war, ging im Jahr 2019 die Zahl der Verkehrsunfälle im Seniorenbereich um 4 Prozent zurück. Die Anzahl der schwer verletzten Senioren ging im Vergleich zum Vorjahr von 16 auf 12 zurück. Auch die Zahl der leicht Verletzten Senioren ging erfreulicherweise von 114 im Jahr 2018 auf 82 im Jahr 2019 zurück.

Unfallursache Geschwindigkeit
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Unfälle mit der Unfallursache Geschwindigkeit leicht von 38 auf 40 an. Nach wie vor spielt diese Unfallursache eine nachgeordnete Rolle im Stadtgebiet. Die Anzahl der hierbei verletzten Personen ging zudem im Vergleich zum Vorjahr von 34 auf 32 zurück.

Verkehrsunfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit
Gesamt dabei verletzte Personen dabei getötet

Unfällhäufungen im Stadtgebiet Bamberg im 3-Jahres-Vergleich:

– Kronacher Straße/Am Börstig
– Pödeldorfer Straße/Annastraße
– Annastraße/Starkenfeldstraße
– Berliner Ring/Memmelsdorfer Straße
– Berliner Ring/Zollnerstraße
– Berliner Ring/Pödeldorfer Straße
– B 26 (Badumkreuzung)
– B 26/Hafenstraße/Emil-Kemmer-Straße
– Berliner Ring/Zollnerstraße (Umbaumaßnahme mit gesicherten Linksabbiegeführungen erfolgt noch in diesem Jahr)
– Berliner Ring/Forchheimer Straße
– Coburger Straße/Kronacher Straße (daraufhin erfolgte Entfernung des Grünpfeils)
– Egelseestraße/Peuntstraße
– Hallstadter Straße/Kaspar-Schulz-Straße

Verkehrsüberwachung
Neben der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung im Stadtgebiet Bamberg konnten die Einsatzstunden der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt im Bereich der polizeilichen Überwachung im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert werden. Die „Laserpistole“ kam im Stadtgebiet insgesamt 147 Stunden (Vorjahr: 142 Stunden) an wechselnden Kontrollstellen zum Einsatz. Dabei wurden 402 Verkehrsteilnehmer vor Ort kontrolliert und beanstandet.
Durch die Verkehrspolizei Bamberg konnten 537 Messungen (einschließlich BAB und B 505) im Stadtgebiet Bamberg durchgeführt werden. Hierbei mussten 13.531 Ordnungswidrigkeiten bei 855.430 gemessenen Fahrzeugen verfolgt werden. Das entspricht einer Beanstandungsquote von 1,58 Prozent.