Bam­ber­ger Erz­bi­schof Schick ruft alle Chri­sten zu kla­rer Posi­ti­on gegen Ras­sis­mus und Frem­den­feind­lich­keit auf

Bam­berg. Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft in sei­nem Hir­ten­brief zur Fasten­zeit die Chri­sten auf, klar und ein­deu­tig Posi­ti­on zu bezie­hen gegen alle For­men von Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Frem­den­feind­lich­keit. Dies gel­te für das direk­te Gespräch eben­so wie für das öffent­li­che Leben und die sozia­len Netz­wer­ke. „Jeder von uns kann im All­tag einen Bei­trag zum Frie­den lei­sten, indem er Frie­den wünscht, Frie­den hält, um den Frie­den in der gan­zen Welt betet und sich für Frie­den mit allen sei­nen Mög­lich­kei­ten in der Poli­tik und in der Zivil­ge­sell­schaft ein­setzt.“ Der Erz­bi­schof bezieht sich dabei auf das Jah­res­mot­to im Erz­bis­tum „Gna­de und Frie­de sei mit euch“.

Kir­che sol­le ein Ort des Frie­dens und Werk­zeug des Frie­dens sein, so Schick. „Frie­de besteht nicht dar­in, dass wir allen Pro­ble­men aus­wei­chen oder sie unter den Tep­pich keh­ren. Frie­de besteht dar­in, Gerech­tig­keit für alle anzu­stre­ben und dar­um zu rin­gen.“ In einer glo­ba­len Welt müs­se glo­ba­le Gerech­tig­keit ange­strebt wer­den. Die Natur­gü­ter, Boden­schät­ze, Land und Was­ser müss­ten gerecht ver­teilt und geschützt wer­den, sodass alle Men­schen heu­te und auch die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen ein gutes und zufrie­de­nes Leben füh­ren kön­nen. Dafür sei­en Dia­lo­ge und Dis­kus­sio­nen sowie eine Poli­tik nötig, die nicht popu­li­stisch und natio­na­li­stisch, son­dern inter­na­tio­nal und glo­bal denkt und han­delt. Die Kir­che habe dabei den wich­ti­gen Auf­trag, welt­weit die Men­schen­wür­de und die Men­schen­rech­te ein­zu­for­dern und sich für Gerech­tig­keit, Frie­den und Bewah­rung der Schöp­fung, durch Über­win­dung von Hun­ger und Krank­heit, Armut und Ungleich­heit einzusetzen.

„Auch in unse­rem Erz­bis­tum soll Kir­che Ort des Frie­dens und Werk­zeug des Frie­dens sein“, betont Schick und ver­weist auf die Struk­tur­re­form im Erz­bis­tum: „Wir haben im vori­gen Jahr die 35 Seel­sor­ge­be­rei­che gebil­det, damit wir Kir­che vor Ort blei­ben, auch bei ver­än­der­ten Vor­aus­set­zun­gen in der Gesell­schaft, bei weni­ger Per­so­nal und Finan­zen.“ Die neu­en Struk­tu­ren sol­len ermög­li­chen, dass die kirch­li­chen Auf­ga­ben – Ver­kün­di­gung der fro­hen Bot­schaft, die Got­tes­dien­ste und die Cari­tas – auch in Zukunft erhal­ten blei­ben. Erz­bi­schof Schick ruft die Gläu­bi­gen auf, die­se Ver­än­de­run­gen nicht als not­wen­di­ge Last nur hin­zu­neh­men, „son­dern als Chan­ce zu begrei­fen, das kirch­li­che Leben aus dem Evan­ge­li­um zu erneu­ern und wei­ter zu ent­wickeln für die Zukunft.“ In der näch­sten Zeit wer­de es dar­um gehen, für die Seel­sor­ge­be­rei­che pas­sen­de Pasto­ral­kon­zep­te zu ent­wickeln. „Kir­che darf sich nicht aus der Gesell­schaft zurück­zie­hen, son­dern muss unter den heu­ti­gen Gege­ben­hei­ten alles ver­su­chen, um mög­lichst alle zu errei­chen.“ Die Men­schen brauch­ten heu­te in den gegen­wär­ti­gen Unsi­cher­hei­ten und Anfech­tun­gen ein festes Fun­da­ment, um Taten des Frie­dens und der Ver­söh­nung zu setzen.

Der Hir­ten­brief zur Fasten­zeit wird am Sonn­tag und am Vor­abend in allen Got­tes­dien­sten des Erz­bis­tums ver­le­sen. Er steht außer­dem auf https://​erz​bi​schof​.erz​bis​tum​-bam​berg​.de/​h​i​r​t​e​n​b​r​i​efe zum