HWK Ober­fran­ken in Bay­reuth lobt Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Anteil aus­län­di­scher Aus­zu­bil­den­der im ober­frän­ki­schen Hand­werk nimmt zu

Bayreuth/​Oberfranken. Am 1. März tritt das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz in Kraft. Mit Maß­nah­men wie der Abschaf­fung der Posi­tiv­li­ste soll der Zugang vor allem von beruf­lich Qua­li­fi­zier­ten zum deut­schen Arbeits­markt ver­ein­facht wer­den. Daher ist auch aus Sicht des ober­frän­ki­schen Hand­werks das neue Gesetz ein rich­ti­ger Schritt. „Das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz ist ein wei­te­rer – wenn auch klei­ner – Bau­stein, der dazu bei­tra­gen kann, den hohen Fach­kräf­te­be­darf im Hand­werk zu decken“, erklärt Tho­mas Zim­mer, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. Zwar stün­de für die lang­fri­sti­ge Fach­kräf­te­si­che­rung die Aus­schöp­fung der hei­mi­schen Poten­tia­le wei­ter­hin im Vor­der­grund, den­noch sei der Zuzug von Fach­kräf­ten und Aus­bil­dungs­in­ter­es­sier­ten, egal ob aus der EU oder aus Dritt­staa­ten, notwendig.
Mit Blick auf die Sta­ti­stik der HWK wird deut­lich: Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der neh­men eine immer grö­ße­re Rol­le in der hand­werk­li­chen Aus­bil­dung ein. In den letz­ten zehn Jah­ren ist die Zahl der Aus­zu­bil­den­den im ober­frän­ki­schen Hand­werk zurück­ge­gan­gen, wobei die Anzahl als auch der Anteil Aus­zu­bil­den­der mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit deut­lich zuge­nom­men haben. Dazu der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK, Tho­mas Kol­ler: „Wäh­rend im Jahr 2010 der Anteil noch bei 3 Pro­zent lag, waren es 2019 bereits 8,5 Pro­zent der Aus­zu­bil­den­den, die kei­ne deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit besa­ßen.“ Seit fünf Jah­ren bewegt sich die Aus­zu­bil­den­den­zahl im Hand­werk in Ober­fran­ken rela­tiv kon­stant um 5.500 jun­ge Men­schen. „Ohne zusätz­li­che Aus­zu­bil­den­de aus dem Aus­land wäre unse­re Lehr­lings­zahl wei­ter gesun­ken und das hät­te in der Kon­se­quenz den Fach­kräf­te­be­darf zusätz­lich erhöht“, erklärt Tho­mas Koller.
Etwa die Hälf­te der aus­län­di­schen Aus­zu­bil­den­den im ober­frän­ki­schen Hand­werk zählt zu der Grup­pe der Geflüch­te­ten. Aber es kom­men auch vie­le jun­ge Men­schen aus der Tür­kei, aus Rumä­ni­en, Polen oder Russ­land. „2019 hat­ten wir sogar sie­ben Aus­zu­bil­den­de aus den USA“, erläu­tert Tho­mas Zim­mer. Aus wel­chem Land Fach­kräf­te nach Deutsch­land kämen, sei aber letzt­end­lich egal. Für das Hand­werk sei es wich­tig, dass die­se Men­schen ent­we­der gut qua­li­fi­ziert oder eben aus­bil­dungs­in­ter­es­siert sei­en. „Das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz ist daher ein wei­te­res Mosa­ik in der Fach­kräf­te­ge­win­nung und stellt zudem die Wei­chen für ein moder­nes Zuwan­de­rungs­recht in Deutschland.“
Das Hand­werk sei für aus­län­di­sche Fach­kräf­te tra­di­tio­nell offen, ergänzt Tho­mas Zim­mer mit Ver­weis auf die Image­kam­pa­gne des Hand­werks. Dort heißt es: „Bei uns zählt schließ­lich nicht, wo man her­kommt, son­dern wo man hin will!“