Forch­hei­mer Grü­nen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Lisa Badum for­dert von der Kreis CSU Abgren­zung nach rechts

Wo bleibt Abgren­zung der CSU nach rechts?

Zu den Vor­fäl­len um Thor­sten Mül­ler, Vor­sit­zen­der der CSU Grä­fen­berg, äußern sich Lisa Badum, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für Forch­heim und Karl Wald­mann, Spit­zen­kan­di­dat für den Kreistag:

Wehr­haf­te Demokratie

„Wir leben in einer star­ken, seit Jahr­zehn­ten gewach­se­nen wehr­haf­ten Demo­kra­tie, die gut auf­ge­stellt ist im Kampf gegen Fein­de unse­rer frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung. Den­noch ist es unver­kenn­bar, dass wir die­sen Kampf aktu­ell stär­ker auf­neh­men müs­sen als je zuvor. Eine rechts­po­pu­li­sti­sche Par­tei sitzt mit 12 Pro­zent im Bun­des­tag und mitt­ler­wei­le in allen Land­ta­gen. Als näch­stes ver­su­chen sie zuneh­mend auch in kom­mu­na­len Gre­mi­en ihre gif­ti­ge Rhe­to­rik zu ver­sprü­hen. Die Wahl von Kem­me­rich als Regie­rungs­chef von Thü­rin­gen war ein Tabu­bruch in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik. Und der rechts­ra­di­ka­le Ter­ror, der mitt­ler­wei­le schon mehr als 200 Todes­op­fer in der Bun­des­re­pu­blik gefor­dert hat, zeig­te allein in den letz­ten 9 Mona­ten drei Mal sei­ne häss­li­che Frat­ze, zuletzt bei der Blut­tat in Hanau. Men­schen wur­den für die rech­te Ideo­lo­gie umge­bracht. Wir ver­ur­tei­len alle die­se Taten scharf.

Auch die Forch­hei­me­rin­nen und Forch­hei­mer leh­nen die­se Ideo­lo­gie ab, wie zuletzt ein­drück­lich bei einer Mahn­wa­che mit über 300 Men­schen zu sehen war.

Demo­kra­ti­sche Par­tei­en müs­sen sich abgrenzen

In die­ser Situa­ti­on sind alle demo­kra­ti­schen Par­tei­en auf­ge­ru­fen, sich scharf nach rechts abzu­gren­zen und für Men­schen­rech­te für Alle unab­hän­gig von Geschlecht, Reli­gi­on, Her­kunft ein­zu­tre­ten. Der Grä­fen­ber­ger CSU-Chef Mül­ler hat die­se Gren­ze im Netz offen­sicht­lich über­schrit­ten und frem­den­feind­li­che Posts auf Face­book geteilt. Kreis­spre­cher Micha­el Hof­mann kün­dig­te noch vor Tagen an, mit Mül­ler ein „klä­ren­des Gespräch“ zu füh­ren, dabei kön­ne es auch zu „wei­te­ren Maß­nah­men“ kommen.

Hoff­mann und Ulm müs­sen sich klar nach rechts abgrenzen

Dazu kam es jedoch nicht. Offen­sicht­lich darf Mül­ler wei­ter­hin auf der Stadt­rats­li­ste kan­di­die­ren, wird nicht gerügt und sei­ne Äuße­run­gen wer­den von Hof­mann unter Mei­nungs­frei­heit sub­su­miert. „Die CSU […] ver­eint eine gro­ße Band­brei­te von Mei­nun­gen und The­men in sich […]“, heißt es von Hof­mann. Eine demo­kra­ti­sche Par­tei kann aber nie­mals die Mei­nun­gen von Men­schen und Grup­pie­run­gen tei­len, die unser demo­kra­ti­sches System ver­ach­ten und deren Traum ein auto­ri­tä­res System ist. Wir erwar­ten von der CSU, sowohl von Micha­el Hof­mann als auch von Land­rat Her­mann Ulm ein kla­res Bekennt­nis gegen rechts und ent­spre­chen­de Maß­nah­men im Orts­ver­band Grä­fen­berg. Wenn Hass gegen Aus­län­der und Flücht­lin­ge geäu­ßert wird, ist Schwei­gen kei­ne Ant­wort. Gera­de weil Aus­län­der oft mit dem Land­rats­amt zu tun haben, wäre auch von die­ser Sei­te her ein kla­res Wort gegen Frem­den­feind­lich­keit und für einen welt­of­fe­nen Land­kreis Forch­heim mehr als angebracht.“