IHK-Pres­se­mit­tei­lung: Kon­junk­tur im Land­kreis Forch­heim erholt sich leicht

IHK: Unter­neh­men wol­len wie­der mehr investieren

Dr. Michael Waasner, Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth

Dr. Micha­el Waas­ner, Vize­prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge beur­tei­len die Forch­hei­mer Unter­neh­men in der jüng­sten Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth etwas zurück­hal­ten­der, im Sal­do blei­ben die Ergeb­nis­se aber deut­lich im posi­ti­ven Bereich.

Über­wo­gen bei der Herbst­um­fra­ge noch die nega­ti­ven Erwar­tun­gen, rech­nen die Unter­neh­men aktu­ell für die kom­men­den Mona­te mit einer sta­bi­len Ent­wick­lung. Der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex steigt um drei Punk­te und liegt nun bei 117 Zäh­lern. Auf wel­ches Inter­es­se loka­le Wirt­schafts­the­men sto­ßen, zeig­te sich auch bei der Podi­ums­dis­kus­si­on zur Ober­bür­ger­mei­ster­wahl von IHK-Gre­mi­um, Radio Bam­berg und Frän­ki­schem Tag, der auch zahl­rei­che Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer beiwohnten.

Nach dem Absacken der Umfra­ge­wer­te im Herbst ver­mel­den die Forch­hei­mer Unter­neh­men zu Jah­res­be­ginn wie­der eine leich­te Sta­bi­li­sie­rung. „Gera­de die der­zei­ti­ge Geschäfts­la­ge wird von der Mehr­zahl der Unter­neh­men wei­ter­hin posi­tiv beur­teilt, trotz der eher schwie­ri­gen Rah­men­be­din­gun­gen“, so Dr. Micha­el Waas­ner, Vize­prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth und Vor­sit­zen­der des IHK-Gre­mi­ums Forch­heim. Exakt die Hälf­te aller Befrag­ten stuft die gegen­wär­ti­ge Geschäfts­la­ge posi­tiv ein. Hin­zu kom­men wei­te­re 36 Pro­zent, die die Geschäfts­la­ge für ihr Unter­neh­men zumin­dest befrie­di­gend beur­tei­len; 14 Pro­zent der Befrag­ten im IHK-Gre­mi­um Forch­heim müs­sen hin­ge­gen eine Nega­tiv­ent­wick­lung verbuchen.

Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer unter Druck

Damit kann das Ergeb­nis zwar nicht ganz an die Wer­te aus dem Herbst letz­ten Jah­res anknüp­fen, ist aber im kam­mer­wei­ten Ver­gleich nach Bay­reuth und Kro­nach das Beste im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Die Forch­hei­mer Wirt­schaft kann sich wei­ter­hin auf ihren Märk­ten behaup­ten. Pro­ble­me berei­ten die in man­chen Bran­chen rück­läu­fi­gen Auf­trags­vo­lu­men. Dau­er­haft kann das zu einem Pro­blem wer­den“, so Waas­ner. „Betrof­fen sind hier vor allem die Automobilzulieferer.“

Erwar­tun­gen im Gesamt­ergeb­nis ausgeglichen

Für die kom­men­den Mona­te rech­nen die Unter­neh­men in der Sum­me mit einer sta­bi­len Ent­wick­lung. Im Herbst 2019 lagen die Erwar­tun­gen noch im nega­ti­ven Bereich. 30 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men rech­nen mit einer ver­bes­ser­ten Geschäfts­la­ge, genau­so vie­le mit einer Ver­schlech­te­rung in den kom­men­den zwölf Mona­ten. Die übri­gen 40 Pro­zent gehen von kei­nen nen­nens­wer­ten Ver­än­de­run­gen ihrer betrieb­li­chen Situa­ti­on aus. „Das Ergeb­nis ist im Sal­do aus­ge­gli­chen. Den­noch wird man hell­hö­rig, wenn 30 Pro­zent aller befrag­ten Unter­neh­men mit einer Ver­schlech­te­rung ihrer Geschäfts­la­ge rech­nen. Hier ist auch die Poli­tik gefor­dert, Lösun­gen für einen frei­en Han­del und wett­be­werbs­fä­hi­ge Rah­men­be­din­gun­gen zu erar­bei­ten“, so der Vizepräsident.

In den kom­men­den Mona­ten wol­len die Forch­hei­mer Unter­neh­men wie­der spür­bar mehr inve­stie­ren. Waas­ner: „Das zeigt den gewach­se­nen Opti­mis­mus.“ Etwas pes­si­mi­sti­scher sieht es bei den Beschäf­tig­ten­pla­nun­gen aus, die im Sal­do leicht rück­läu­fig sind.

Waas­ner: Blick für Stand­ort­ri­si­ken nicht verlieren

Ange­sichts der rela­tiv robu­sten Kon­junk­tur vor Ort, warnt der IHK-Vize­prä­si­dent davor, den Blick für die Stand­ort­ri­si­ken zu ver­lie­ren. Deren gibt es vie­le, etwa die im inter­na­tio­na­len Ver­gleich unzu­rei­chen­de Breit­band- und Mobil­funk­in­fra­struk­tur, die lan­gen Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren oder auch die Steu­er­be­la­stun­gen, die in ande­ren Län­dern spür­bar nied­ri­ger lie­gen. „In den ver­gan­ge­nen 12 Jah­ren wur­den vie­le Refor­men auf die lan­ge Bank gescho­ben, schließ­lich hat­te der lang­an­hal­ten­de Auf­schwung vie­le Schwä­chen über­deckt. Spä­te­stens jetzt gilt es aber, die Ärmel wie­der hoch­zu­krem­peln und die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen anzunehmen.“

Auch auf kom­mu­na­ler Ebe­ne müs­sen die Wei­chen ent­spre­chend gestellt wer­den. Hier­für konn­ten sich die drei Kan­di­da­ten zur OB-Wahl bei einer von der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth orga­ni­sier­ten Podi­ums­dis­kus­si­on den Fra­gen der Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern stel­len. Immer wie­der mit der Poli­tik das Gespräch zu suchen und die Inter­es­sen für einen erfolg­rei­che Wirt­schafts­stand­ort Forch­heim zu ver­tre­ten, ist eine wich­ti­ge Funk­ti­on der Kam­mer und des IHK-Gre­mi­ums Forch­heim. Die gute Geschäfts­la­ge der ver­gan­ge­nen Jah­re muss auch von der Stadt genutzt wer­den, um in die Zukunft zu inve­stie­ren und der Wirt­schaft den nöti­gen Raum zu lassen.