Tria­log zu Eugen Gom­rin­ger im Kunst­mu­se­um Bayreuth

Am 20. Janu­ar fei­er­te Eugen Gom­rin­ger sei­nen 95. Geburts­tag. Am Sonn­tag, dem 23.2. ehrt ihn das Kunst­mu­se­um Bay­reuth mit einem Tria­log zu Eugen Gom­rin­ger, an dem neben Dr. Mari­na von Assel Dr. Sabi­ne Rich­ter (Uni­ver­si­tät Würz­burg) und Eva Fürst­ner (Muse­um der Wahr­neh­mung, Graz) teilnehmen.

Eugen Gom­rin­ger wur­de am 20. Janu­ar 1925 als Sohn einer Boli­via­ne­rin und eines Schwei­zers in Boli­vi­en gebo­ren. Wäh­rend des zwei­ten Welt­krie­ges besucht er die Ober­re­al­schu­le Zürich in der Schweiz und stu­diert ab 1944 Natio­nal­öko­no­mie, Publi­zi­stik und Psy­cho­lo­gie in Bern und Rom, ab 1947 Kunst­ge­schich­te in Rom. Er arbei­tet als Jour­na­list beim „Ber­ner Bund“ und ist für kur­ze Zeit Sekre­tär des Spa­ni­schen Bot­schaf­ters in der Schweiz.

Mit der Grün­dung der Zeit­schrift „Spi­ra­le – Zei­tung für Lite­ra­tur, Kunst, Design und Pho­to“ stellt Gom­rin­ger sei­ne bis­he­ri­ge Lite­ra­tur­ar­beit, wie z. B. das Ver­fas­sen von Sonet­ten, ein und prä­sen­tiert mit dem Bänd­chen „kon­stel­la­tio­nen . con­stel­la­ti­ons . con­stel­la­cio­nes“ erst­mals sei­ne neue Form des Schrei­bens. 1954 wird er für fünf Jah­re Sekre­tär von Max Bill, der für ihn zugleich Vor­bild und Leh­rer war.

Er war Art Direc­tor der Rosen­thal AG in Selb und hat­te Pro­fes­su­ren an meh­re­ren Uni­ver­si­tä­ten inne, dar­un­ter 1986 die Poe­tik-Gast­pro­fes­sur an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, ab 1992 in Schnee­berg an der Abtei­lung für ange­wand­te Kunst der Hoch­schu­le für Tech­nik und Wis­sen­schaft Zwickau und schließ­lich eine Pro­fes­sur für Theo­rie der Ästhe­tik an der Kunst­aka­de­mie Düsseldorf.

Gom­rin­ger war Mit­glied des Rates der 4. Docu­men­ta und ist Mit­glied der Ber­li­ner Aka­de­mie der Künste.

Die erste gemein­sa­me Dich­ter­le­sung mit sei­ner Toch­ter Nora Euge­nie hält er 2000 in Bam­berg ab. Das Insti­tut für Kon­kre­te Kunst und Poe­sie eröff­net Gom­rin­ger Anfang Juli 2000 in Rehau. Zusam­men mit sei­ner Frau Nor­trud und sei­nem Sohn Ste­fan küm­mert er sich um den hier neu ent­stan­de­nen „Kno­ten­punkt der Kunst“ und ver­sucht, das Kon­kre­te auch den näch­sten Gene­ra­tio­nen nahe zu bringen.

2008 erhielt er den Baye­ri­schen Verdienstorden.

Eugen Gom­rin­ger ist mit sei­nem künst­le­ri­schen und lite­ra­ri­schen Werk ein Weg­be­rei­ter der Kon­kre­ten Kunst wie der kon­kre­ten Poe­sie gewor­den. Er gilt „Vater der Kon­kre­ten Poesie“,

Sei­ne „Kon­stel­la­tio­nen“, sei­ne theo­re­ti­schen, pro­gram­ma­ti­schen und essay­isti­schen Schrif­ten, sei­ne Arbei­ten für den öffent­li­chen Raum sind im Kon­text sei­ner zahl­rei­chen pro­duk­ti­ven Begeg­nun­gen mit ande­ren Künst­lern. Als einer der wich­tig­sten Kunst­kri­ti­ker der kon­struk­ti­ven Sze­ne hat Eugen Gom­rin­ger vie­le bedeu­ten­de Künst­ler beglei­tet und geför­dert, dar­un­ter Josef Albers, Max Bill, Rup­p­recht Gei­ger, Otto Her­bert Hajek, Diet­helm Koch, Mar­cel­lo Moran­di­ni, Karl-Heinz Pra­ger, HD Schr­a­der, A. D. Tran­ten­roth, Gün­ther Uecker – alle übri­gens Künst­ler, die auch im Kunst­mu­se­um Bay­reuth ver­tre­ten sind – gesam­melt und vor allem gefördert.

Im Kunst­mu­se­um Bay­reuth ist er ist sei­nem Werk und als Red­ner immer wie­der vertreten.

Zur­zeit ist ein grö­ße­rer Werk­kom­plex von ihm in der Aus­stel­lung „Alles begann mit einer Linie, die eine Hand gezo­gen hat­te… – Gestik – Zei­chen – Schrift“ zu sehen, dar­un­ter auch die umstrit­te­ne Arbeit „Ave­ni­das“.

Der Tria­log zu Eugen Gom­rin­ger beginnt am 23.2. um 11 Uhr im gro­ßen Saal des Kunst­mu­se­um Bayreuth.

Der Ein­tritt ist frei.

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