Elt­manns Bun­des­li­ga-Vol­ley­bal­ler müs­sen zuhau­se gegen Herr­sching ran

Fran­ken vs. Bay­ern: Elt­mann vs. Herrsching

Fran­ken und Bay­ern – die lie­be­vol­le Riva­li­tät wird nicht nur im All­tag zele­briert, wehe dem, der einen Fran­ken unbe­darft als Bay­er klas­si­fi­ziert. Auch die Bun­des­li­ga-Vol­ley­bal­ler lie­ben Riva­li­tät, und am Sams­tag kommt es in Elt­mann zum Lokal­der­by gegen die Herrschinger.

Seit dem Heim­sieg gegen Düren steht Herr­sching mit 27 Tabel­len­punk­ten auf einem kom­mo­den 5.Platz und schielt nach oben, wobei es zum Tabel­len­vier­ten (!) VfB Fried­richs­ha­fen doch noch 8 Punk­te Unter­schied sind. Jedoch spürt Gäste­trai­ner Max Hau­ser auch den Atem der Play­offs-Kan­di­da­ten Lüne­burg (24 Punk­te) und Düren (22 Punk­te) im Nacken und auch er weiß: in die­ser Sai­son ist nichts so bestän­dig wie das mun­te­re Plät­ze tau­schen. Absturz arri­vier­ter Clubs, Über­ra­schun­gen der „klei­nen“, jeder schlägt jeden – nur der frisch gekür­te Pokal­sie­ger Ber­lin zieht wei­ter ein­sam und unge­schla­gen sei­ne Krei­se. Sel­ten war die Män­ner-Bun­des­li­ga so gespickt mit faust­dicken Über­ra­schun­gen und bis zum 21.März darf kein Team nach­las­sen, wenn es um die beste Posi­ti­on für die Play­offs oder um einen Nichts­ab­stiegs­platz geht.

Ganz anders die Lage bei den Main­fran­ken: Die HEI­TEC VOL­LEYS sit­zen beharr­lich auf Platz 12 und stel­len sich trotz der Heim­sie­ge gegen Gie­ßen, Bühl und Fried­richs­ha­fen sowie der knap­pen 2:3‑Niederlage in Lüne­burg bis­her deut­lich unter Wert dar. Das soll sich ändern, denn in den kom­men­den Spie­len – davon 4 Heim­spie­le – gibt es kei­nen Favo­ri­ten mehr. Herr­sching, Gie­sen, Netz­hop­pers, Düren, Lüne­burg und Bühl: mit sechs Spie­len in vier Wochen geht es in die letz­te und vor allem hei­ße Pha­se der Rückrunde.

Ent­spre­chend moti­viert ruft Elt­manns Top-Angrei­fer Irfan Ham­za­gic zum Kampf um wich­ti­ge Tabel­len­punk­te auf und sieht in der „Eröff­nungs­par­tie“ gegen Herr­sching ein Schlüsselspiel.

„Es ist eines der wich­tig­sten Matches für uns, wir spie­len in eige­ner Hal­le gegen ein Team, das uns liegt und wel­ches wir mit einer sehr guten Lei­stung kon­trol­lie­ren kön­nen.“ Dia­go­nal­an­g­rei­fer Ham­za­gic weiß, dass ein Sieg am Sams­tag für die anschlie­ßen­den Begeg­nun­gen eine wich­ti­ge Wei­chen­stel­lung sein kann. Und dazu will er mit sei­ner ruhi­gen, aber unge­mein effek­ti­ven Art alles Not­wen­di­ge beitragen.

Sat­te 275 Punk­te hat der 28jährige Ser­be bis­her auf sei­nem Kon­to ange­sam­melt und bringt es pro Satz auf 4,91 Zäh­ler – damit ran­giert er unter den besten zehn Scorern in der Liga. Er ist die Kon­stan­te, die Base­line, auf der Elt­manns Head­coach Mar­co Donat sei­ne Stra­te­gie auf­bau­en kann. Ham­za­gic feu­ert aus dem im Hin­ter­feld und vor­ne am Netz, was sein kraft­vol­ler Arm­zug her­gibt und das Ergeb­nis ist oft beein­druckend. Sei­ne Ser­vices wie­der­um sind hart, schnell und gut plat­ziert – her­aus­ra­gend die Auf­schlag­se­rie im drit­ten Satz gegen die Alpen­Vol­leys. Ham­za­gic leg­te dort bestens auf, sein Mit­tel­blocker-Kol­le­ge Luuc van der Ent stand wie eine Mau­er in der Luft und block­te einen Gegen­an­griff nach dem ande­ren weg. Aus dem 19:23 und dem dro­hen­den Match­ball mach­te Elt­mann einen sen­sa­tio­nel­len 25:19-Satzsieg und nach dem 3:1‑Sieg der Alpen­Vol­leys durf­te sich van der Ent mit 15 Punk­ten und 9 Blocks die MVP-Sil­ber­me­dail­le als bester Elt­man­ner abho­len. Sicher hat­te sich Ham­za­gic mit sei­nen 20 Punk­ten – da waren sie wie­der, die 5 Punk­te pro Satz – eben­falls eine Medail­le ver­dient, aber das ist dem Team­play­er nicht so wich­tig. „Dass wir als eine Mann­schaft spie­len und trotz der wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Situa­ti­on im Ver­ein nie auf­ge­ge­ben haben, dass wir wei­ter­hin jedem Geg­ner das Leben schwer­ma­chen und gegen Fried­richs­ha­fen gewon­nen haben, das macht uns zu einem außer­ge­wöhn­li­chen Team und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein.“

Mar­co Donat weiß um den Wert sei­nes Haupt­an­grei­fers und freut sich auf einen nicht ein­fa­chen Geg­ner. „Das wird ein tol­les Der­by gegen die bestens bekann­ten Herr­schin­ger. Wir haben meh­re­re Test­spie­le gegen unse­re Freun­de vom Ammer­see bestrit­ten, alle mit unter­schied­li­chem Aus­gang. Das ein­zi­ge Test­spiel, wel­ches in Elt­mann aus­ge­tra­gen wur­de, haben aber wir gewon­nen und das soll sich am Sams­tag wie­der­ho­len.“ Tak­tisch lobt Donat die Gäste in die Favo­ri­ten­rol­le hin­ein, jedoch mit einem kla­ren Ziel vor Augen: „Sie ste­hen auf einem sehr guten fünf­ten Platz und müs­sen sich um die Play­offs kei­ne Sor­gen machen. Tabel­len­tech­nisch ist Herr­sching der Favo­rit, aber was gegen Fried­richs­ha­fen geklappt hat, ist mit unse­ren Fans auch am när­ri­schen Sams­tag wie­der möglich.“

Und was das När­ri­sche angeht, so hat Ham­za­gic einen guten Rat­schlag für alle, die sich gera­de in der fünf­ten Jah­res­zeit befin­den und in einer ver­meint­li­chen „Zeit­fal­le“ auf­grund der vie­len Abend­an­ge­bo­te wäh­nen: „Wir spie­len um 19:30 Uhr und bis 22:00 Uhr kann man sich in der Georg-Schä­fer-Hal­le bestens auf die Par­ty in der Elt­man­ner Stadt­hal­le ein­stim­men. Gera­de wegen der Kar­ne­vals­zeit hof­fen wir auf eine vol­le Hal­le, eine tol­le Stim­mung und natür­lich auf einen Sieg!“