Bam­ber­ger Kon­junk­tur auf kon­stan­tem Niveau

IHK-Umfra­ge: Kapa­zi­täts­aus­la­stung leicht gestiegen

Sonja Weigand

Son­ja Weigand

Mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge ist ein Groß­teil der Befrag­ten der aktu­el­len IHK-Kon­junk­tur­be­fra­gung im IHK-Gre­mi­um Bam­berg zufrie­den, im Sal­do rech­nen die Unter­neh­men für 2020 nicht mit grö­ße­ren Ver­än­de­run­gen. Der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex ver­bleibt zur Jah­res­be­ginn bei 114 Zählern.

„Die Wirt­schaft in Stadt und Land­kreis Bam­berg berich­tet uns im Ergeb­nis von einer vor­nehm­lich guten oder befrie­di­gen­den Geschäfts­la­ge. Für 2020 erwar­ten wir hin­ge­gen eher eine Seit­wärts­be­we­gung als neue Impul­se für den Wirt­schafts­stand­ort Bam­berg“, so Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

Wei­ter posi­ti­ve Ein­schät­zung der Geschäftslage

„Aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen gibt es vie­le, das Spek­trum reicht vom nach­las­sen­den Auto­ab­satz über den Brexit bis hin zu den gerin­gen Wachs­tums­ra­ten in Chi­na, hin­zu kom­men die Aus­wir­kun­gen im Zusam­men­hang mit dem Coro­na-Virus“, ergänzt die IHK-Prä­si­den­tin. „In die­ser Gemenge­la­ge muss sich die Bam­ber­ger Wirt­schaft behaup­ten, was gera­de für die welt­weit täti­gen Unter­neh­men eine Her­aus­for­de­rung ist.“

Trotz­dem wer­de die aktu­el­le Geschäfts­la­ge von den Bam­ber­ger Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern in der Sum­me wei­ter­hin über­wie­gend posi­tiv beur­teilt. Knapp die Hälf­te aller Befrag­ten ver­mel­det eine aktu­ell gute Geschäfts­la­ge, unzu­frie­den mit der momen­ta­nen betrieb­li­chen Situa­ti­on sind hin­ge­gen nur 17 Pro­zent. Gegen­über der letz­ten Kon­junk­tur­um­fra­ge ist die Kapa­zi­täts­aus­la­stung leicht gestie­gen, 46 Pro­zent sind laut eige­nen Anga­ben voll aus­ge­la­stet, 15 Pro­zent sind mit der Aus­la­stung unzufrieden.

Die im Sal­do gute Lage­ein­schät­zung und die gestie­ge­ne Kapa­zi­täts­aus­la­stung dür­fen aber nicht über die ange­spann­te Lage bei der Ent­wick­lung der Umsät­ze und Auf­trags­vo­lu­mi­na hinwegtäuschen.

Für 2020 sta­bi­le Ent­wick­lung erwartet

Opti­mi­sti­sche und pes­si­mi­sti­sche Stim­men hal­ten sich die Waa­ge, was die Kon­junk­tur­ent­wick­lung im Wirt­schafts­raum Bam­berg 2020 angeht. Jeweils 22 Pro­zent der Befrag­ten rech­nen für das eige­ne Unter­neh­men mit einer Ver­bes­se­rung oder einer Ver­schlech­te­rung der wei­te­ren Geschäfts­la­ge. Die rest­li­chen 56 Pro­zent erwar­ten für das eige­ne Unter­neh­men kei­ne signi­fi­kan­ten Ver­än­de­run­gen der Geschäfts­la­ge in den kom­men­den zwölf Mona­ten. „Nichts ist bestän­di­ger, als der Wan­del, das gilt auch für die Wirt­schaft“, macht die IHK-Prä­si­den­tin deut­lich. „Das bekom­men aktu­ell vor allem die hei­mi­schen Kfz-Zulie­fe­rer zu spü­ren, die vor enor­men Her­aus­for­de­run­gen stehen.

Die Inve­sti­ti­ons­pla­nun­gen kön­nen ihren posi­ti­ven Grund­te­nor hal­ten, wenn­gleich die Inve­sti­ti­ons­nei­gung einen leich­ten Dämp­fer erfährt. Geht es nach den aktu­el­len Pla­nun­gen der Unter­neh­men, ist 2020 im Sal­do nicht mit einem Zuwachs der Beschäf­tig­ten­zah­len für den Raum Bam­berg zu rech­nen. Trotz­dem bleibt der Fach­kräf­te­man­gel für die Hälf­te der Unter­neh­men ein Risikofaktor.

Risi­ko­fak­to­ren meh­ren sich

Immer mehr als Risi­ko­fak­tor wer­den die wirt­schafts­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen sowie die Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se gese­hen. Weig­and: „Umso wich­ti­ger ist es, für Pla­nungs­si­cher­heit zu sor­gen und die Unter­neh­men bei Steu­ern und Büro­kra­tie zu ent­la­sten.“ Ange­sichts der welt­wei­ten Her­aus­for­de­run­gen und der natio­na­len The­men erwar­tet die Wirt­schaft von der Poli­tik Wachs­tums­im­pul­se und Rücken­wind. „Oft hat man den Ein­druck, dass dies in der poli­ti­schen Dis­kus­si­on zu kurz kommt und sich unse­re Poli­ti­ker von Stim­mun­gen ver­ein­nah­men lassen.“