„Streu­obst-Schnitt­kurs für Frau­en“ in Eber­mann­stadt: Die Pfle­ge alter Streuobsthochstammbäume

Symbolbild Bildung

Ein­la­dung zum Streu­obst-Schnitt­kurs für Frau­en in Eber­mann­stadt (Theo­rie + Praxis)

  • Ort: Eber­mann­stadt, Obe­res Tor 1, Atemschutztrainingsraum,
  • Zeit: Frei­tag 21.02.20, von 13.00 bis 16.00 Uhr
  • Wer:
    • Chri­sti­ne Ber­ner, Baum­pfle­ge­rin und Streuobstpädagogin
    • Clau­dia Mun­ker, Dipl.-Biol. „Streu­obst­land­schaf­ten im Land­kreis Forchheim“
  • Org: Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim e.V.,
  • Kosten: kei­ne, Anmel­dung unter 09191–864306 oder claudia.​munker@​lra-​fo.​de
  • Info: Bit­te brin­gen Sie eige­nes Werk­zeug mit und wet­ter­an­ge­pass­te Kleidung!

Häu­fig wer­de ich gefragt, war­um ich mei­ne Streu­obst­bäu­me schnei­de. Die Bäu­me sähen gut aus und tra­gen Früch­te. Nun mei­ne Über­le­gun­gen dazu:

Zie­le eines Pfle­ge­schnit­tes bei Streuobst-Altbäumen

  1. Es geht dar­um die Sta­bi­li­tät län­ger­fri­stig zu erhal­ten oder wiederherzustellen.
  2. Der ursprüng­lich geplan­te Kro­nen­auf­bau mit einem mit­ti­gen Leitast und ca. drei Fruch­tästen soll erhal­ten bleiben.
  3. Es soll ein Gleich­ge­wicht zwi­schen dem Holz­wachs­tum und dem Frucht­an­satz erhal­ten bleichen.

War­um:

  1. Die Werk­zeu­ge (Säge und Sche­re) sol­len bei jedem Baum des­in­fi­ziert wer­den um eine Über­tra­gung von Krank­hei­ten zu vermeiden.
  2. Wich­tig ist eine sau­be­re Schnitt­füh­rung, damit dem Baum ein ordent­li­cher Wund­ver­schluss anhand von Kal­lus­bil­dung mög­lich ist.
  3. Beim Durch­trieb der Unter­la­ge ist eine Ent­fer­nung erfor­der­lich, weil sich auf der Unter­la­ge ledig­lich die gene­ti­sche Infor­ma­ti­on über Wachs­tums­ge­schwin­dig­keit und Grö­ße ect. befin­den. Die auf­ge­pfropf­te Sor­te ist aus­schlag­ge­bend für den Geschmack, Halt­bar­keit und die Reifezeit.
  4. Ohne Schnitt ver­la­gert sich die Ertrags­zo­ne von außen nach oben; dadurch kommt es zur Instabilität.
  5. Wenn der Baum wenig oder kei­nen Neu­aus­trieb zeigt, dann kann durch einen kräf­ti­gen Schnitt der Baum zum Neu­aus­trieb ange­regt wer­den. Sinn­voll ist ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis zwi­schen Frucht­bil­dung und Astneubildung.
  6. Wenn der Obst­baum nicht mehr sta­bil ist und Bruch­ge­fahr besteht, macht ein geziel­ter Ent­la­stungs­schnitt Sinn.
  7. Wenn es in der Kro­nen­struk­tur grö­ße­re Stö­run­gen gibt, dann ist es eben­falls sinn­voll Äste her­aus­zu­schnei­den. Licht und Luft in der Kro­ne sind Vor­aus­set­zun­gen für eine gute und gesun­de Ern­te. Nach innen wach­sen­de Äste sol­len eben­falls ent­fernt werden.
  8. Frucht­holz, das sich im Lau­fe der Jah­re zum Boden hin neigt (= abge­tra­ge­nes Frucht­holz), wird eben­falls zurück­ge­nom­men, weil dort kei­ne Frucht­bil­dung mehr zu erwar­ten ist.