Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber bei den Frei­en Wäh­lern in Pretzfeld

Sams­tag vor­mit­tag in der Braue­rei Nikl in Pretz­feld: Die Frei­en Wäh­ler mit ihrem Bür­ger­mei­ster-Kan­di­da­ten Stef­fen Lip­fert hat­ten zum Weiss­wurst­früh­schop­pen mit dem loka­len „Flagg­schiff“ der Par­tei, Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber aus Pinz­berg, ein­ge­la­den. Gut 30 Pretz­fel­der Bür­ger waren der Ein­la­dung gefolgt und harr­ten der Din­ge die da kom­men soll­ten. Die War­te­zeit wur­de ange­mehm ver­kürzt durch ein Voks­mu­sik-Duo mit Quet­sche und Teu­fels­gei­ge (Namen wer­den ergänzt, ver­spro­chen …) wel­ches tra­di­tio­nel­le frän­ki­sche Lie­der zum Besten gab. Sehr schön!

Nun, die poli­tik-inter­es­sier­ten Pretz­fel­der muss­ten etwas war­ten … Ein­ge­weih­te wit­zel­ten schon dass Glau­ber noch in der Abschmin­ke auf­ge­hal­ten wor­den sei: er war schließ­lich in der Nacht zuvor in Veits­höch­heim mit einer atem­be­rau­ben­den „Meister-Yoda“-Maske zu sehen gewe­sen (klei­ner Exkurs: über­nimmt Thor­sten Glau­ber jetzt das Faschings-Amt von Mar­kus Söder? Söder war in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in Veits­höch­heim stets durch sei­ne aus­ge­fal­le­nen und aus­ge­fuch­sten Mas­ken auf­ge­fal­len. Heu­er jedoch völ­lig drö­ge in lang­wei­li­gem schwar­zen Anzug – macht sich die Bür­de des Amtes bemerk­bar? Dage­gen ließ es Thor­sten Glau­ber rich­tig kra­chen – sei­ne Mas­ke war kaum zu über­tref­fen. Da war doch sicher ein Pro­fi am Werk?)

Wie auch immer: Ger­hard Kraft ergriff die Initia­ti­ve („mir müs­sen do etz­ät wos machn“) und hielt eine kur­ze Anspra­che mit The­men rund um den Orst­ver­band der Frei­en Wäh­ler. Anschlie­ßend bat er die anwe­sen­den Kan­di­da­ten, sich kurz vor­zu­stel­len, was die­se denn auch taten.

Und ZACK! Da war er, ganz unspek­ta­ku­lär ein­fach rein­ge­kom­men: Unser Umwelt­mi­ni­ster aus Pinz­berg, Thor­sten Glau­ber. Die­ses „unser“ hat nun wirk­lich beson­de­re Bedeu­tung für uns (Ober-)Franken. Stel­len wir doch der­zeit den Baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten (wenn auch aus Mit­tel­fran­ken, aber wir wol­len mal nicht so sein), die Baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­rin (Mela­nie Huml aus Bam­berg) und den Baye­ri­schen Umwelt­mi­ni­ster – eben Thor­sten Glau­ber aus Pinz­berg, aus unse­rem Land­kreis! So viel Fran­ken war (glau­bich) noch nie in Bay­ern. Man merkt jeden­falls den Stolz, der Thor­sten Glau­ber ent­ge­gen gebracht wird.

Die Anspra­che Thor­sten Glau­bers war ver­gleich­wei­se kurz, aber zwei Aspek­te sta­chen her­aus, weil Glau­ber dabei deut­lich emo­tio­nal wurde.

Zum Einen: Glau­ber beglück­wünscht Pretz­feld dass sich so vie­le Kan­di­da­ten haben auf­stel­len las­sen für ein ‑letz­lich- Ehren­amt. Heut­zu­ta­ge schla­ge einem – sobald man öffent­lich poli­tisch tätig wer­de – ein Schwall von Hass ent­ge­gen, der vie­le Leu­te davon abhal­te, sich kom­mu­nal poli­tisch zu enga­gie­ren. Die Anony­mi­tät des Inter­nets mache es ein­fach, Spott und Häme zu ver­brei­ten über Leu­te, deren ein­zi­ges Ziel es sei der Gemein­schaft zu die­nen – ehren­amt­lich, auf­wän­dig, die eige­ne Frei­zeit opfernd. Dies müs­se jedem klar sein der sich auf eine Liste für ein öffent­li­ches Amt set­zen las­se – er habe gro­ßen Respekt für die Leu­te die das immer noch tun.

Zum Ande­ren: Das Volks­be­geh­ren „Gegen das Arten­ster­ben – Ret­tet die Bie­nen“. Glau­ber stieg in die The­ma­tik ein mit einem kur­zen Abriss der Geschich­te der „Streu­obst­wie­sen“. Sie sei­en aus wirt­schaft­li­cher Not ent­stan­den, und daher schon immer „oben und unten“ bewirt­schaf­tet wor­den. Es sei­en wirt­schaft­li­che Kon­struk­te, deren Wirt­schaft­lich­keit das A und O die­ser Kul­tur­form sei. Er den­ke nicht dar­an, dies zu ändern, und er habe es satt sich von Leu­ten die von der Mate­rie kei­ne Ahnung hät­ten beleh­ren zu lassen.

Deut­li­che Wor­te. Dies war der sicher emo­tio­nal­ste Punkt sei­ner Rede – da sprach jemand aus vol­ler Über­zeu­gung, da war sich jemand sei­ner Sache abso­lut sicher.

Der Vor­mit­tag ende­te mit viel Bier, viel Weiß­wür­sten und vie­len Dis­kus­sio­nen – so muss das sein.