66 Jah­re lang Wort­witz und Gar­de­tanz in Ebermannstadt

Eber­mann­städ­ter Elfer­rat fei­er­te 66jähriges Bestehen mit einer Jubi­lä­umsprunk­sit­zung mit vie­len Überraschungen

„EBS – aha!“ – Der Eber­mann­städ­ter Elfer­rat brann­te bei sei­ner dies­jäh­ri­gen Prunk­sit­zung ein Feu­er­werk an guter Lau­ne und Wort­witz ab. Nach­dem es die 66. Prunk­sit­zung in der Geschich­te des Ver­eins war, wur­de auch das Jubi­lä­ums-Jahr gebüh­rend gefeiert.

Bereits am Ein­gang der Eber­mann­städ­ter Stadt­hal­le wur­de deut­lich, dass es sich in die­sem Jahr um eine ganz beson­de­re Prunk­sit­zung han­delt, näm­lich um die „66. Prunk­sit­zung“ und genau die­se Zahl hat in Faschings­krei­se eine ganz beson­de­re Bedeu­tung, denn in der 66 steckt schließ­lich genau sechs­mal die für Faschings­ver­ei­ne magi­sche Zahl „11“ drin. Am Anfang stand auch dies­mal der gro­ße Ein­zug aller Akteu­re mit Prä­si­dent Roland Hof­mann an der Spit­ze. Auch für Hof­mann war es in dop­pel­ter Hin­sicht eine ganz beson­de­re Ver­an­stal­tung, denn auf dem Tag genau vor sechs Jah­ren, näm­lich am 11.01.2014 stand er das erste Mal als Prä­si­dent auf der Büh­ne in der Stadt­hall­te und begrüß­te die När­rin­nen und Nar­ren bei der Prunk­sit­zung. Mit rund 400 Besu­cher war die Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung zum wie­der­hol­ten Male aus­ver­kauft. Nach der Begrü­ßung der anwe­sen­den Gäste durch das frän­kisch-zän­ki­sche Mode­ra­to­ren­pär­chen Mari­na Grö­ger und Vol­ker Hoeß, ging es gleich auch rich­tig zur Sache. Gleich zu Beginn setz­te die Jugend­gar­de mit ihrem Gar­de­marsch einen ersten opti­schen Höhe­punkt an die­sem Abend.

Erste Bür­ger­mei­ste­rin Chri­sti­an Mey­er eröff­ne­te Fasching

Es ist in Eber­mann­stadt gute Tra­di­ti­on, dass das jeweils amtie­ren­de Stadt­ober­haupt den Fasching offi­zi­ell eröff­net. In Reim­form sprach Mey­er über das in Eber­mann­stadt feh­len­de Bau­land, der geplan­ten Ver­brei­te­rung der Orts­durch­fahrt, der man von Sei­ten der Kom­mu­nal­po­li­tik kri­tisch gegen­über­ste­he und vom Erreich­ten im abge­lau­fe­nen Jahr 2019. „Inzwi­schen habe ich sogar gelernt, dass man den „EBS-aha!-Gruß“ mit dem rech­ten Arm und nicht mit dem Lin­ken mache“. Den ersten gesun­ge­nen Geburts­tags­gruß gab es dann im näch­sten Pro­gramm­punkt wo die bei­den Sit­zungs­prä­si­den­ten Mari­na Grö­ger und Vol­ker Hoeß mit dem Klas­si­ker von Udo Jür­gen „Mit 66 Jah­ren“ mit einer Art gesun­ge­nen Kurz­chro­nik ein erstes Geburts­tags­ständ­chen an die­sem Abend über­brach­ten. „Möge Gott Hirn wal­ten las­sen bei den Mäch­ti­gen“; die­sen from­men Wunsch hat­te Land­rat Her­mann Ulm für die Faschings­ge­sell­schaft parat, der – eben­falls einer lang­jäh­ri­gen Tra­di­ti­on fol­gend – den Fasching für den Land­kreis Forch­heim im neu­en Jahr eröff­ne­te. Um ein grim­mi­ges Gesicht zu machen, müs­se man 65 Mus­keln anspan­nen, um ein lachen­des Gesicht zu machen nur zehn Mus­keln, ver­riet Ulm. „Also über­an­stren­gen wir uns nicht“, so der Land­rat, der zu Hei­ter­keit und Froh­sinn aufrief.

Peter Sand­ner als Brandschutzbeauftragter

Faschings­ur­ge­stein Peter Sand­ner schlüpf­te in die­sem Jahr in die Rol­le eines Feu­er­wehr­man­nes und Brand­schutz­be­auf­trag­ten. Er neh­me den Brand­schutz sehr ernst, des­we­gen habe er auch alle Feu­er­lö­scher in der Stadt­hal­le über­prüft. Das Blö­de sei nur, dass nun alle Löscher leer sei­en. Sand­ner, der Mann für jede Panik, sag­te auch, dass er heu­te schon wis­se, wo es näch­ste Woche bren­ne. Inzwi­schen habe er sich in der Eber­mann­städ­ter Feu­er­wehr vom Hydran­ten­su­cher zum Sprung­tuch­hal­ter her­auf­ge­ar­bei­tet. Beim letz­ten Brand im Forch­hei­mer Finanz­amt, hät­te man von Sei­ten der Eber­mann­städ­ter Wehr schon bei der Anfahrt jede Men­ge Zeit gelas­sen, spä­ter erfolg­los pro­biert das Feu­er mit Lösch­pa­pier zu ersticken und muss­te anschlie­ßend lei­der zuse­hen, wie das Amt kon­trol­liert abge­ar­bei­tet sei. Land­rat Ulm muss­te kur­zer­hand den Rauch­mel­der für die Stadt­hal­le mimen und mit einem „Piep Piep“ das Warn­si­gnal trainieren.

Herz­be­ben in der Stadthalle

Ein wah­res Herz­be­ben lösten die Klein­sten des Faschings­ver­ein, die Kin­der­gar­de mit ihrem Show­tanz, einer Hom­mage unter dem Mot­to „Wir lie­ben unse­ren Ver­ein!!“ aus. Mit ihren „put­zi­gen“ Kostü­men tanz­ten sie zu der Musik ver­schie­de­ner Songs. Einen gereim­ten Ein­blick in das Eber­mann­städ­ter Stadt­le­ben des letz­ten Jah­res gab dann die Vize­prä­si­den­tin Son­ja Mül­ler als Eber­mann­städ­ter Stadt­schreie­rin zum Besten was sich im Nach­gang betrach­tet als mit vie­len Spit­zen ver­se­he­ne poli­ti­sche Büt­ten­re­de her­aus­stell­te. Egal ob die neu­en Trimm-Dich-Gerä­te auf dem Markt­platz, der Gold­fisch-See in Mog­gast, oder die maro­den Stra­ßen, die drin­gend einer Sanie­rung bedür­fen; es wur­de ein humo­ri­sti­scher Rund­um­schlag durch die Lokal­po­li­tik gestar­tet. Danach gab es dann wie­der etwas für die Optik. Die Gro­ße Gar­de stand bereit um mit ihrem Gar­de­tanz zu glänzen.

Wohl­muts­hül­ler Dorf­schnat­tern bril­lier­ten mit Jugendbütt

Einen star­ken Auf­tritt hat­ten die bei­den Wohl­muts­hül­ler Dorf­schnat­tern in Gestalt von Mia Kola­no und Noela Hoeß mit ihrer Jugend­bütt. Die bei­den Mädels, die auf Job­su­che waren, prä­sen­tier­ten eine mit viel Wort­witz gespick­te Büt­ten­re­de, wie man sie auf die Qua­li­tät bezo­gen, auf nur weni­gen Prunk­sit­zun­gen fin­det. Viel­leicht wäre ja eine beruf­li­che Blei­be in einer Rat­haus-Ver­wal­tung was für die bei­den Mädels? „Wie­viel Leu­te arbei­ten denn dort?“. „Viel­leicht die Hälf­te“. Oder viel­leicht wäre Bür­ger­mei­ste­rin ja das rich­ti­ge Amt? „Nein, wir wol­len das Geld mit ehr­li­cher Arbeit ver­die­nen“, klopf­ten die bei­den Mädels gro­ße Sprü­che. Ses­si­ons­or­den wur­den an Kevin Lang und Franz-Josef Jetz vergeben.

Das Haus­mei­ster-Ehe­paar der Stadt­hal­le kam zu Wort

Nach einer kur­zen Schun­kel­run­de mit der Band „Rewol­fer“, die an die­sem Abend für den guten Ton sorg­te, stand dann wie­der der Wort­witz im Vor­der­grund des näch­sten Auf­tritts. Nico­le Kuhn & Jonas Hoeß sorg­ten als Haus­mei­ster-Ehe­paar für gute Unter­hal­tung. Konn­te man im letz­ten Jahr über­haupt kein Tanz­ma­rie­chen bei der Prunk­sit­zung auf­bie­ten, gab es bei der Jubi­lä­umsprunk­sit­zung in die­sem Jahr gleich ein Tanz­ma­rie­chen-Duett. Lil­ly Mül­ler und Marie Rösch wir­bel­ten auf hohem Niveau über die auf­ge­bau­te Bühne.

Jani­na Fuchs über­zeug­te als Forch­hei­mer Gafergosch´n

Jani­na Fuchs, qua­si Leih­ga­be von der Faschings­ge­sell­schaft der När­ri­schen Sied­ler Lich­ten­ei­che sorg­te mit ihrer Büt­ten­re­de dafür, dass so man­cher Mann an die­sem Abend sich näher an sei­ne eige­ne mit­ge­brach­te Frau kuschel­te und dem Herr­gott dank­te nicht mit solch einer Män­ner ver­ach­ten­den Frau­en­zim­mer zusam­men zu sein. Fuchs über­zeug­te als reso­lu­te Dra­ma-Queen ein­mal mehr mit einer def­ti­gen Büt­ten­re­de, die beson­ders beim weib­li­chen Publi­kum sehr gut ankam. „Ich hab ein­mal pro­biert sexy zu schau­en und dann haben sich mich gleich mit Ver­dacht auf Schlag­an­fall ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert“, scherz­te Fuchs in ihren Aus­füh­run­gen. Wenn Jani­na Fuchs den Mund auf­macht dann sitzt der Teu­fel in der Ecke und lernt. Ohne Punkt und Kom­ma prä­sen­tier­te die Cha­ri­ty-Lady aus Forch­heim zu vor­ge­rück­ter Zeit ihre nicht ganz jugend­freie Büttenrede.

Män­ner­bal­lett tanz­te unter dem Mot­to „Oran­ge Group“

Das Män­ner­bal­lett des Elfer­ra­tes tanz­te in die­sem zum Mot­to „Oran­ge Group“. Erst im Müll­män­ner-Anzug, dann im Army-Look tanz­ten sie zu flot­ter Musik und zeig­ten damit ein­drucks­voll, dass auch Män­ner Takt­ge­fühl haben kön­nen. Wie es sich anhört, wenn „Rock­star“ Jacky Dia­mant (Vol­ker Hoeß) und die Ram­ster­tha­ler (Uli Schmitt und Tho­mas Schwei­da) gemein­sam Bewer­bungs­songs zum „Gro Brie del­la Tschang Tschang“ kom­po­nier­ten, prä­sen­tier­te das Trio auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se mit einer fei­nen Musik-Come­dy-Num­mer, der man ger­ne auch noch län­ger zuge­hört hät­te. Ange­rei­chert mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on „Lokal­po­li­tik“ ern­te­ten sie für ihren Auf­tritt jede Men­ge Bei­fall. Natür­lich durf­te mit Ger­hard Fickert ali­as Sta­nis­laus auch nicht ein wei­te­res Urge­stein des Eber­mann­städ­ter Faschings feh­len. Fickert erzähl­te mit viel Witz von sei­nem Geburts­tag. Bevor es zum gro­ßen Fina­le ging, stan­den dann noch ein wei­te­res High­light auf der Pro­gramm­fol­ge. Der Schau­tanz der Gro­ßen Gar­de stand in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Viva Las Vegas“. Nein, „platz­sit­zen“ musst man sich sei­nen Hin­tern bei der dies­jäh­ri­gen bei der knapp vier­ein­halb­stün­di­gen Ver­an­stal­tung nicht, denn das es war den Ver­ant­wort­li­chen gelun­gen eine kurz­wei­li­ge Ver­an­stal­tung mit vie­len Höhe­punk­ten auf die Bei­ne zu stel­len. Am Ende bleibt nur noch zu sagen: „Hap­py Bir­th­day“ und auf vie­le wei­te­re schö­ne Prunksitzungen.

Alex­an­der Hitschfel