SPD sieht bei den Haus­halts­be­ra­tun­gen gro­ße inve­sti­ve Maß­nah­men für Forchheim

Herrn Ober­bür­ger­mei­ster Rat­haus 91301 Forchheim
SPD-Antrag zum Haus­halt 2020

Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Kirschstein,
sehr geehr­ter Herr Käm­me­rer Winkler,
die letz­ten Jah­re waren in Forch­heim geprägt von einer hohen Dyna­mik in fast allen gesell­schaft­li­chen und städ­ti­schen Berei­chen. Weg­wei­sen­de lang­fri­sti­ge Kon­zep­te wur­den erstellt und wer­den nun Schritt für Schritt umge­setzt. Wei­te­re Kon­zep­te, wie z.B. das Ver­kehrs­kon­zept sind in Arbeit und wer­den 2020 dis­ku­tiert. Die finan­zi­el­le Situa­ti­on hat sich her­vor­ra­gend ent­wickelt und bie­tet die Mög­lich­keit, lang auf­ge­scho­be­ne Maß­nah­men anzu­ge­hen. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelas­sen wer­den, dass Pro­jek­te ordent­lich geplant und umge­setzt wer­den müs­sen. Dies bedeu­tet, dass die Ver­wal­tung nicht über­la­stet wer­den darf und neben den finan­zi­el­len Res­sour­cen auch die per­so­nel­le Situa­ti­on in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels betrach­tet wer­den muss. Die Tat­sa­che, dass der Stadt 2020 Straf­zin­sen auf Rück­la­gen dro­hen und sie teil­wei­se Kre­di­te mit nega­ti­vem Zins auf­neh­men kann, soll­te die Stadt ermu­ti­gen, nicht nur Son­der­til­gun­gen von Alt­kre­di­ten zu bedie­nen, son­dern mutig Pro­jek­te anzu­ge­hen und so die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an der guten finan­zi­el­len Situa­ti­on beteiligen.

Für 2020 sieht die SPD Frak­ti­on neben der Umset­zung der beschlos­se­nen Kon­zep­te eine Prio­ri­tät im Bereich Sanie­rung unse­rer Lie­gen­schaf­ten, Schaf­fung wei­te­rer Kin­der­be­treu­ungs­plät­ze, Wei­ter­ent­wick­lung des Schul­stand­or­tes, Unter­stüt­zung des Hal­len­sports und des gesell­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len Zusam­men­le­bens. Im inve­sti­ven Bereich sehen wir für die Stadt Forch­heim im Jahr 2020 u.a. fol­gen­de Schwerpunkte:

Vie­le Lie­gen­schaf­ten der Stadt Forch­heim müs­sen saniert wer­den. Es wer­den Sanie­rungs­ar­bei­ten an fol­gen­den Gebäu­den im Jahr 2020 weitergehen:

  • Rat­haus Forchheim
  • Bucken­ho­fe­ner Schul­turn­hal­le und der Aula
  • Kol­ping­haus mit bar­rie­re­frei­en Zugang, Toi­let­ten und Veranstaltungstechnik
  • Mit­tags­be­treu­ung an der Anna-Schule
  • Spi­tal­kir­che

Für das Konig­s­bad soll ein Sanie­rungs­kon­zept erstellt wer­den, in wel­chem der Bade­be­trieb wäh­rend der Sanie­rung auf­recht erhal­ten bleibt. Für wei­te­re Gebäu­de wie z.B. C&A soll über­legt wer­den, ob die Stadt die­se sanie­ren bzw. ver­kau­fen möch­te. Dazu sol­len 2020 Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Neben der Sanie­rung muss die Stadt 2020 auch neue Räu­me erstel­len bzw. umbauen:

  • Pla­nung einer Erwei­te­rung der Reu­ther Schule
  • Pla­nung eines Stadt­teil­zen­trum Reuth
  • Räu­me für neue Krip­pen – und Kin­der­gar­ten­plät­ze, neben dem bereits in der Pla­nung befind­li­chen Neu­bau des Carl-Zeit­ler-Kin­der­gar­tens müs­sen wei­te­re Plät­ze wie z.B. im Kin­der­gar­ten Mari­en­heim, Gebäu­de des ehe­ma­li­gen Schnecken­hau­ses, Neu­bau des Reu­ther Kin­der­gar­tens, Neu­bau Mero­win­ger­stra­ße, Erwei­te­rung Satt­ler­tor­kin­der­gar­ten geschaf­fen werden

Die Stadt Forch­heim soll­te noch mehr die Ver­ei­ne und den Hal­len­sport för­dern. Die Stadt bezu­schusst bereits die von Ver­ei­nen bei der zu zah­len­de Mie­te für die Schul­turn­hal­len des Land­krei­ses. Der stei­gen­de Bedarf an Hal­len­zei­ten, kann durch die aktu­el­le Ver­füg­bar­keit nicht mehr gedeckt wer­den. Daher wäre es sinn­voll, wenn die Stadt für die Forch­hei­mer Ver­ei­ne eine Drei­fach­turn­hal­le errich­ten wür­de, die auch für grö­ße­re Ver­an­stal­tun­gen genutzt wer­den könn­te. Bei all die­sen Bau­ar­bei­ten, ist eine umsich­ti­ge und früh­zei­ti­ge Bau­stel­len­pla­nung unab­läs­sig. Um gleich­zei­ti­ge Groß­bau­stel­len im Kern­be­reich der Fuß­gän­ger­zo­ne zu ver­hin­dern, schlägt die SPD-Frak­ti­on vor, die Pla­nun­gen zum Umbau des Para­de­plat­zes wei­ter vor­an­zu­trei­ben, die Umset­zung jedoch erst nach Abbau der Groß­bau­stel­le am Rat­haus anzugehen.

Der Platz­be­darf an den Forch­hei­mer Grund­schu­len wird durch höhe­re Kin­der­zah­len wei­ter stei­gen. 2020 sol­len des­halb zusam­men mit den Schul­amt Pla­nun­gen für einen neu­en Schul­stand­ort im Forch­hei­mer Süden begin­nen. Dazu soll­te auch der Zuschnitt der Schul­spren­gel neu gere­gelt wer­den. Eine Eigen­stän­dig­keit der Schu­le in Ker­s­bach erach­tet die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on als denkbar.

Die Nach­fra­ge nach Woh­nun­gen wird in den näch­sten Jah­ren hoch blei­ben. Die Stadt Forch­heim muss daher den Woh­nungs­bau wei­ter för­dern. Inve­sti­tio­nen in die Boden­be­vor­ra­tung soll­ten im Haus­halts­plan 2020 stär­ker berück­sich­tigt wer­den, da feh­len­des Bau­land das größ­te Hemm­nis bei der Schaf­fung von Wohn­raum ist. Der Miet­woh­nungs­bau in der Stadt Forch­heim muss über die GWS wei­ter vor­an­ge­trie­ben wer­den. Bei der Boden­be­vor­ra­tung müs­sen jedoch auch die Bedar­fe des Gewer­bes berück­sich­tigt wer­den. Im Jahr 2020 soll daher ver­stärkt Geld zum Erwerb von Flä­chen ein­ge­stellt werden.

Die Instand­hal­tung und die Sanie­rung unse­rer städ­ti­schen Stra­ßen, Rad­we­ge und Brücken muss wei­ter­ge­hen. Der Auf­schub von Repa­ra­tu­ren erzeugt meist eine über­pro­por­tio­na­le Kosten­stei­ge­rung in den Fol­ge­jah­ren. Die tech­ni­sche Neu­aus­rich­tung der Stra­ßen­be­leuch­tung in Forch­heim, vor allem im Hin­blick auf ener­gie­spa­ren­de Leuch­ten geht wei­ter. Mit­tel hier­für sind ein­zu­stel­len. Eine Beleuch­tung auf dem Weg von der Satt­ler­tor­brücke zum EGF/HGF ent­lang der Lösch­wöhrd­wie­sen ist neue zu instal­lie­ren, da sehr vie­le Kin­der die­sen Weg zu den Schu­len nut­zen. Eine Beleuch­tung der Wege auf der Sport­in­sel wäre im Inter­es­se vie­ler Frei­zeit­sport­ler wünschenswert.

Wich­tig für die Ener­gie­wen­de ist der Aus­bau der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien im Stadt­ge­biet. Dazu soll die Stadt mit Unter­stüt­zung der Stadt­wer­ke fol­gen­de Maß­nah­men angehen:

  • Errich­tung einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge auf dem Park­platz des Köngisbades
  • Über­prü­fung aller Dächer der städ­ti­schen Lie­gen­schaf­ten, ob Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge instal­liert wer­den können.
  • Beim The­ma Ver­kehr muss der 2019 ein­ge­schla­gen Weg fort­ge­führt wer­den. Nach der Benen­nung der Fahr­rad­be­auf­trag­ten for­dert die SPD die Umset­zung fol­gen­de Maßnahmen:
  • Ein­füh­ren eines Car­sha­ring-Ange­bo­tes in Forchheim
  • Erpro­bung eines kosten­lo­sen Stadt­bus­ver­kehrs über einem Monat
  • Schaf­fung wei­te­rer Fahr­rad­stell­plät­ze am Bahnhof
  • Erstel­len wei­te­rer Schutz­strei­fen für Rad­fah­rer wie in der Klo­ster­stra­ße bereits rea­li­siert zum Bei­spiel in der Bam­ber­ger Straße
  • Aus­bau von Lade­säu­len für PKW und Fahrräder
  • Ertüch­ti­gung des Rad­wegs von Forch­heim nach Kirch­eh­ren­bach um Reuth bis zur Stadtgrenze
  • Moder­ni­sie­rung aller Fuß­gän­ger­am­peln mit Signal­ge­bern für blin­de und seh­be­hin­der­te Verkehrsteilnehmer
  • Ver­fül­len und evtl. Ega­li­sie­ren von Pfla­ster im Innen­stadt­be­reich, damit älter Fuß­gän­ger bzw. Roll­stuhl­fah­rer sich leich­ter und siche­rer bewe­gen können.
  • Errich­tung von P&R Park­flä­chen an Stand­or­ten, wel­che im Ver­kehrs­kon­zept vor­ge­schla­gen werden

Für viel Bewoh­ner ent­lang der B470 im Osten der Stadt wür­den Schall­schutz­fen­ster die Lärm­be­la­stung stark redu­zie­ren, daher soll­te die Stadt ein Schall­schutz­fen­ster­Pro­gramm auf­le­gen, wel­ches die Eigen­tü­mer bei der Fenst­er­sa­nie­rung unterstützt.

Die Moder­ni­sie­rung des Kel­ler­wal­des muss 2020 ange­gan­gen wer­den. Neben einer neu­en Sat­zung müs­sen Kon­zep­te erar­bei­tet wer­den, wie die Attrak­ti­vi­tät gestei­gert wer­den kann. Die SPD unter­stützt den Vor­schlag, dass die Stadt einen eige­nen Kel­ler muster­gül­tig (mit Toi­let­ten, Fett­ab­schei­der, Bän­ke, Zäu­ne, usw.) saniert, um ande­ren Kel­lerei­gen­tü­mer die Kon­zep­ti­on näher zu bringen.

Im Ver­wal­tungs­be­reich for­dert die SPD-Frak­ti­on: Die Umset­zung des Inte­gra­ti­ons­kon­zept der Stadt Forch­heim muss wei­ter­ge­hen. Für das Jahr 2020 soll­ten daher Mit­tel im Haus­halt berück­sich­tigt wer­den. Das senio­ren­po­li­ti­sche Gesamt­kon­zept, wel­ches der Senio­ren­bei­rat ent­wickeln hat, stellt eine gute Grund­la­ge für wei­te­re Pla­nun­gen dar. Die SPD Frak­ti­on for­dert wei­ter die Errich­tung eines Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­parks in der Innenstadt.

Die her­vor­ra­gen­de Arbeit des Forch­hei­mer Stadt­ar­chivs hängt aktu­ell an einer ein­zi­gen Per­son. Im Jahr 2020 soll­te ein trag­fä­hi­ges Zukunfts­kon­zept für das Archiv erstellt werden.

Wei­te­re finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der nicht­städ­ti­schen Kin­der­gar­ten/Kin­der­krip­pen-Ein­rich­tun­gen, so dass es den Betrei­bern ermög­licht wird, die Betreu­ungs­ge­büh­ren an die städ­ti­schen Gebüh­ren anzu­pas­sen damit alle Eltern im Stadt­ge­biet gleich bela­stet werden.

Für die Umset­zung von Maß­nah­men, wie sie im Feu­er­wehr­be­darfs­plan beschrie­ben sind, müs­sen Haus­halts­mit­tel ein­ge­plant werden.

Start einer Initia­ti­ve „Mehr­weg statt Ein­weg“, in der die Stadt bei Ver­an­stal­tun­gen zeigt, wie man Abfall durch den Ein­satz von Mehr­we­ger­zeug­nis­sen ver­rin­gern kann.

Ver­stär­kung der städ­ti­schen Jugendarbeit/​Jugendpflegers. Die SPD Frak­ti­on for­dert neben einer ver­bes­ser­ten Koor­di­na­ti­on der ehren­amt­li­chen und städ­ti­schen Jun­gend­ar­beit in der Stadt auch ein grö­ße­res Ange­bot bei der Prä­ven­ti­ons­ar­beit, der geschlechts­spe­zi­fisch reflek­tier­ten Arbeit und der Inklu­si­on. Auch soll­ten wie­der ver­stärkt Ange­bo­te zur Betei­li­gung und För­de­rung der gesell­schaft­li­chen Enga­ge­ments erfol­gen, z.B. in Form eines „Jugend­par­la­ments“ oder selbst initi­ie­ren Aktivitäten.

Für den Bür­ger­haus­halt sol­len die ver­an­schlag­ten 100.000 Euro im Haus­halt ein­ge­stellt wer­den. Aus dem Ver­ga­be­er­fah­run­gen 2020 sol­len Ideen für eine ver­bes­ser­tes Ver­ga­be­ver­fah­ren 2021 gefun­den wer­den. Die von den Forch­hei­mer Kul­tur­schaf­fen­den und mit dem Kul­tur­puls e.V. abge­stimm­te Idee eine Kul­tur­be­trei­ber­ge­sell­schaft muss von Sei­ten der Stadt mit finan­zi­el­len Mit­tel von 200.000 Euro im Jahr 2020 aus­ge­stat­tet werden.

Um die Attrak­ti­vi­tät des Königs­ba­des zu stei­gern und mehr Kin­dern, Jugend­li­chen und Erwach­sen­den das Ler­nen des Schwim­mens zu ermög­li­chen soll das Königs­bad­team zusam­men mit Was­ser­wacht, DLRG, Schwimm­ver­ein und wei­te­ren Orga­ni­sa­tio­nen einen „Monat des Schwim­mens“ ver­an­stal­ten. In die­sem Monat sol­len ver­bil­lig­ten Ein­tritt und spe­zi­el­le Kur­se Lust machen, das Königs­bad zu besuchen.

Der Ver­ein zur För­de­rung demo­kra­ti­scher Wer­te in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg e.V. erhält ab 2020 kei­ne För­de­rung mehr aus dem Bun­des­pro­gramm „Demo­kra­tie leben!“. Damit der Ver­ein auch wei­ter­hin sei­ne Ver­an­stal­tun­gen, Aktio­nen und Kam­pa­gnen für die Alli­anz gegen Rechts­extre­mis­mus in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg durch­füh­ren kann, soll­te die Stadt Forch­heim die Alli­anz mit 10.000 Euro im Jahr 2020 unterstützten.

Im Rah­men der Haus­halts­be­ra­tun­gen wer­den wir auf wei­te­re Haus­halts­po­si­tio­nen Bezug nehmen.

Mit freund­li­chen Grüßen
Rei­ner Bütt­ner SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender