Die Thea­ter­grup­pe Herolds­bach-Thurn bril­liert zum 50. Geburtstag

Die Thea­ter­grup­pe Herolds­bach-Thurn bril­liert bei ihren dies­jäh­ri­gen Jubi­lä­ums-Thea­ter­ta­gen. Foto: Alex­an­der Hitsch­fel: „Und es wird doch Sil­ber­hoch­zeit gefeiert“.

Herolds­bach (ha) – Die Thea­ter­grup­pe Herolds­bach-Thurn hat sich mit ihrem neue­sten Thea­ter­stück „Lie­ber einen Mann als gar kei­nen Ärger“ ein­mal mehr selbst über­trof­fen. Das Ensem­ble prä­sen­tier­te zu sei­nem 50. Geburts­tag ein­mal mehr in Best­form und unter­hielt das Publi­kum bestens.

Bei Fami­lie Fet­zer hängt der Haus­segen gewal­tig schief. Mit­ten im Som­mer steht immer noch der Weih­nachts­baum des Vor­jah­res im hei­mi­schen Wohn­zim­mer. Es hän­gen sogar noch eini­ge weni­ge Nadeln an den ver­trock­ne­ten Ästen des Baums, die von Emil (gespielt von Ger­hard Len­gen­fel­der) mit Argus­au­gen gehü­tet wer­den. Des­we­gen ist die Flä­che um den Weih­nachts­baum Sperr­zo­ne und weit­räu­mig mit Tras­sier­band abge­sperrt. Der Hin­ter­grund ist, dass er mit sei­nem Freund Ossi Gei­ger (Chri­stoph Lixl) eine Wet­te am Lau­fen hat, die beinhal­tet, dass der­je­ni­ge dem jeweils Ande­ren 30 Liter Bier zah­len muss. Gewin­ner ist der­je­ni­ge, des­sen Weih­nachts­baum län­ger hält. Als mit­ten in die­sem Durch­ein­an­der auch noch die Erin­ne­rung auf­kommt, dass Emil und sei­ne Ehe­frau Bet­ty (Anne Mau­ser) auch noch in der näch­sten Woche Sil­ber­hoch­zeit haben könnten.

Wann war die Silberhochzeit?

Um das Hoch­zeits­jahr zu ermit­teln wird das befreun­de­te Ehe­paar Ossi und Hel­ga (The­re­sia von Bent­zel) befragt, weil die Freun­de damals im glei­chen Jahr gehei­ra­tet hat­ten. Aber auch die kön­nen sich nicht genau erin­nern. Doch dann stellt sich her­aus, dass die Sil­ber Hoch­zeit doch vor der Türe steht und damit ist der näch­ste Ehe­krach vor­pro­gram­miert, denn über die Art und Wei­se wie man eine Sil­ber­hoch­zeit fei­ern kann, wird zwi­schen den Män­nern und Frau­en treff­lich gestrit­ten. Wäh­rend die Män­ner mit einem Kaf­fee­kränz­chen zufrie­den wären, sind die Frau­en der Mei­nung, dass das Durch­hal­te­ver­mö­gen gebüh­rend gefei­ert wer­den muss.

Tan­te Edith aus Ame­ri­ka kün­digt sich an

Zu allem Über­fluss kün­digt sich in dem gan­zen Cha­os auch noch Erb­tan­te Edith (Cari­na Schmidt) aus Ame­ri­ka an, die an den Fei­er­lich­kei­ten zur Sil­ber­hoch­zeit teil­neh­men möch­te. Ehe­mann Erich hat bereits Dol­lar­zei­chen in den Augen und rech­net, nach­dem die Erb­tan­te bei ver­schie­de­nen Anläs­sen immer Geld geschickt hat, auch dies­mal wie­der eine stol­ze Sum­me sprin­gen lässt. Doch Ehe­frau Bet­ty hat der Tan­te per Post „das Blaue“ vom Him­mel her­un­ter gelo­gen und ange­ge­ben, was ihr Ehe­mann alles für Ämter und Posten in der Gemein­de inne­hat. Genau die­se Äuße­run­gen stel­len das Ehe­paar Fet­zer nun und ihre Freun­de nun vor eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Da muss Nach­bar Max Mül­ler (Micha­el Grampp) in die Rol­le des Haus-Buttlers schlüp­fen und Zahn­arzt­hel­fe­rin Susan­ne Pfei­fer (Anna Häf­ner) wird kur­zer­hand als Ver­lob­te von Sohn Ste­fan Fet­zer (Micha­el Hüm­mer), der ja angeb­lich Medi­zin stu­diert hat, aber in der Wirk­lich­keit sei­ne Schlos­ser­leh­re nur mit Ach und Krach geschafft hat. Es beginnt ein unter­halt­sa­mes Thea­ter­stück mit vie­len Irrun­gen und Wir­run­gen. Mehr soll an die­ser Stel­le nicht ver­ra­ten wer­den, denn es emp­fiehlt sich wirk­lich die näch­sten Auf­füh­rungs­ter­mi­ne noch zu besu­chen. Zusam­men­fas­send muss man neid­los aner­ken­nen, dass das Ensem­ble der Thea­ter­grup­pe Herolds­bach-Thurn sich wie­der ein­mal über­trof­fen hat, was ange­sichts der hohen schau­spie­le­ri­schen Qua­li­tät der letz­ten Jah­re schon schwie­rig gewe­sen ist. Am Ende bleibt es aus einer sehr guten schau­spie­le­ri­schen Ensem­ble-Lei­stung die bei­den Haupt­dar­stel­ler Ger­hard „Josi“ Len­gen­fel­der und Anne Mau­ser hervorzuheben.

Die Regie und Spiel­lei­tung in Gestalt von Björn Ball­bach und Jut­ta Lunz haben ihre Trup­pe gefor­dert, aber nicht über­for­dert. Mit der Thea­ter­grup­pe ist es eben wie mit einem guten Wein. Umso älter, umso bes­ser. Herz­li­chen Glück­wunsch zum Geburts­tag. Im Vor­feld des Erwach­se­nen­stückes wird das Thea­ter­stück „Der Wet­ter­ma­cher“, geschrie­ben von Man­fred Kraus gezeigt, wel­ches die­ser bereits im Jahr 1995 selbst geschrie­ben und auf­ge­führt hat. Dies­mal hat­te Regie und Spiel­lei­tung Susan­ne Melcarne-Weber.

Die näch­sten Auf­füh­rungs­ter­mi­ne sind: Frei­tag, den 10.01.2020, Sams­tag, 11.01.2020, Sonn­tag, den 12.01.2020, Frei­tag, den 17.01.2020 und Sams­tag, den 18.01.2020. Beginn Frei­tag und Sams­tag immer 19 Uhr; Ein­lass 18.00 Uhr. Sonn­tag Beginn 18.00 Uhr; Ein­lass: 17.00 Uhr. Kar­ten gibt es im Vor­ver­kauf bei der Spar­kas­se in Herolds­bach, sowie an der Abend­kas­se. Der Ein­tritt kostet acht Euro.