Bam­berg: Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Huml: „100 neue Medi­zin­stu­di­en­plät­ze in Franken“

Symbolbild Bildung

Im Jahr 2019 konn­ten für Ober­fran­ken wich­ti­ge Ver­bes­se­run­gen in der medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gung erreicht wer­den. Dar­auf hat Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml am Diens­tag hin­ge­wie­sen. Ein Schwer­punkt lag dabei im Aus­bau der sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung in den länd­li­chen Regio­nen Oberfrankens.

Huml beton­te: „Mit unse­ren Inve­sti­tio­nen set­zen wir das Signal, dass gleich­wer­ti­ge Lebens­ver­hält­nis­se nicht nur auf dem Papier ste­hen. Wir brau­chen auch in länd­li­chen Regio­nen erst­klas­si­ge Kran­ken­häu­ser. Ein Bei­spiel dafür ist die Erwei­te­rung der Kli­nik in Nai­la, die der Frei­staat mit knapp 31 Mil­lio­nen Euro geför­dert hat – und die begon­ne­ne Gesamt­sa­nie­rung des Sana Kli­ni­kums Hof, für die wir allein im ersten Bau­ab­schnitt rund 42 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung stel­len. Sol­che Inve­sti­tio­nen sind die Grund­la­ge für eine wei­ter­hin hoch­wer­ti­ge sta­tio­nä­re Ver­sor­gung der Men­schen in der Region.“

Huml ver­wies dar­auf, dass im zurück­lie­gen­den Jahr auch wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen zum Aus­bau der sta­tio­nä­ren psych­ia­tri­schen Ver­sor­gung etwa im Land­kreis Hof getrof­fen wur­den. Die Mini­ste­rin beton­te: „Der Kran­ken­haus­pla­nungs­aus­schuss hat zum Bei­spiel beschlos­sen, dass die Bet­ten­zahl an der Bezirks­kli­nik Rehau in der Fach­rich­tung Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie um 4 Bet­ten auf ins­ge­samt 146 Bet­ten auf­ge­stockt wird. Dar­über hin­aus wird die Zahl der tages­kli­ni­schen Plät­ze an der Bezirks­kli­nik Rehau um zehn auf ins­ge­samt 20 Plät­ze erhöht.“

Auch das Geburts­hil­fe-För­der­pro­gramm der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ist in Ober­fran­ken mit gro­ßem Erfolg gestar­tet. Huml unter­strich: „Nach­dem bereits im ver­gan­ge­nen Jahr die Kom­mu­nen Bam­berg und Hof sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach, Kulm­bach und Wun­sie­del i.Fichtelgebirge im Rah­men der ersten För­der­säu­le mit ins­ge­samt rund 200.000 Euro geför­dert wur­den, sind 2019 die Städ­te Bay­reuth und Coburg sowie der Land­kreis Bam­berg hin­zu­ge­kom­men.“ 2019 belief sich die Gesamt­för­der­sum­me für Ober­fran­ken auf rund 280.000 Euro. Das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um unter­stützt im Rah­men der ersten För­der­säu­le des „Zukunfts­pro­gramms Geburts­hil­fe“ die Kom­mu­nen bei der Finan­zie­rung von pass­ge­nau­en Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung und Stär­kung der geburts­hilf­li­chen Heb­am­men­ver­sor­gung und der Wochen­bett­be­treu­ung vor Ort.

Huml ergänz­te: „Mit dem Start der zwei­ten För­der­säu­le konn­ten wir in die­sem Jahr erst­mals drei ober­frän­ki­sche Land­krei­se mit ins­ge­samt knapp einer Mil­li­on Euro dabei unter­stüt­zen, die Defi­zi­te ihrer klei­ne­ren Geburts­hil­fe­sta­tio­nen aus­zu­glei­chen. Ent­spre­chen­de För­der­be­schei­de hat­ten der Land­kreis Lich­ten­fels, der Land­kreis Wun­sie­del i.Fichtelgebirge sowie der Land­kreis Forch­heim erhalten.“

Zudem konn­te die ambu­lan­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Ober­fran­ken durch das erfolg­rei­che baye­ri­sche Land­arzt-För­der­pro­gramm ver­bes­sert wer­den. Huml beton­te: „Auch im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir das Ziel erfolg­reich ver­folgt, in ganz Bay­ern wei­ter eine gute und mög­lichst wohn­ort­na­he medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung zu gewähr­lei­sten. Mit unse­rem Land­arzt-För­der­pro­gramm, mit dem die Nie­der­las­sung von Haus- und Fach­ärz­ten im länd­li­chen Raum geför­dert wird, konn­ten wir in Ober­fran­ken inzwi­schen 64 Haus- und Fach­ärz­te sowie Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten bei ihrer Pra­xis­grün­dung unter­stüt­zen. Allein im Jahr 2019 konn­ten sie­ben neue För­der­be­schei­de aus­ge­hän­digt wer­den. Außer­dem för­dern wir in Ober­fran­ken 20 Medi­zin­stu­die­ren­de, die nach dem Stu­di­um auf dem Land arbei­ten werden.“

Die Mini­ste­rin zeig­te sich fer­ner erfreut dar­über, dass der Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken zum Win­ter­se­me­ster 2019/2020 mit 55 Stu­die­ren­den erfolg­reich gestar­tet ist. Huml beton­te: „Ich set­ze dar­auf, dass der Medi­zin­cam­pus die gesam­te Regi­on deut­lich stär­ken wird und wir damit gleich­zei­tig noch mehr jun­gen Men­schen eine Aus­bil­dung zur Ärz­tin oder zum Arzt ermög­li­chen. Den Auf­bau des Cam­pus habe ich mit auf den Weg gebracht und maß­geb­lich unter­stützt. Die damit ver­bun­de­ne Erhö­hung der human­me­di­zi­ni­schen Aus­bil­dungs­ka­pa­zi­tät am Stand­ort Erlangen/​Bayreuth um 100 Stu­di­en­plät­ze pro Jahr stellt einen wei­te­ren wich­ti­gen Bei­trag zu einer flä­chen­decken­den und wohn­ort­na­hen ärzt­li­chen Ver­sor­gung dar.“

Zudem för­dert das baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um auch in Nord­bay­ern das Aus­bil­dungs­pro­gramm „Beste Land­par­tie All­ge­mein­arzt“ (BeLA). Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Mein Ziel ist, noch mehr jun­ge Medi­zi­ner für die Arbeit auf dem Land zu gewin­nen. Mit ‚BeLA Nord­bay­ern‘ unter­stüt­zen wir die neu­en Modell­re­gio­nen Forchheim/​Ebermannstadt, Kulmbach/​Stadtsteinach, Weißenburg/​Gunzenhausen und Scheßlitz/​Burgebrach in den näch­sten vier Jah­ren mit rund 2,3 Mil­lio­nen Euro. Damit wol­len wir für jun­ge Medi­zi­ner eine Brücke bau­en für ihren Weg aus der Uni­ver­si­tät in die Landarztpraxis.

Ein wei­te­rer Schwer­punkt lag im Bereich der digi­ta­li­sier­ten Medi­zin und Pfle­ge. Huml beton­te: „Wir wol­len moder­ne Medi­zin in ganz Bay­ern anbie­ten – auch im länd­li­chen Raum. Die neu­en Mög­lich­kei­ten der Behand­lung und Betreu­ung müs­sen wir des­halb kon­se­quent nut­zen – und Ober­fran­ken ist hier ganz vor­ne dabei.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Mit För­der­mit­teln von ins­ge­samt 2,4 Mil­lio­nen Euro unter­stüt­zen wir das Pro­jekt ‚Digi­ta­les Gesund­heits­dorf Obe­res Rodach­tal – Digi-ORT‘ im ober­frän­ki­schen Land­kreis Kro­nach. Dort soll über den Zeit­raum von drei Jah­ren eine digi­ta­le Platt­form ent­ste­hen, die den Daten­aus­tausch zwi­schen häus­li­cher Umge­bung, ambu­lan­tem Pfle­ge­dienst, All­ge­mein­arzt, einer loka­len Bera­tungs­stel­le und einem ehren­amt­li­chen Begleit­dienst ermög­licht. Dane­ben wer­den meh­re­re Haus­hal­te im Gesund­heits­dorf Obe­res Rodach­tal mit digi­ta­ler Assi­stenz-Tech­nik (z.B. mobi­ler Not­ruf, Sturz­er­ken­nung, Geo-Fen­cing) aus­ge­stat­tet. Das Pro­jekt wird vom Fraun­ho­fer-Insti­tut für Inte­grier­te Schal­tun­gen (IIS), Erlan­gen, haupt­ver­ant­wort­lich umgesetzt.“

Huml hob her­vor: „Dar­über hin­aus unter­sucht das Pro­jekt ‚9 x Selbst­be­stimmt Woh­nen in Ober­fran­ken‘ an neun Stand­or­ten in Ober­fran­ken, ob und unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen tech­ni­sche digi­ta­le Lösun­gen (Ambi­ent Assi­sted Living – AAL) die ambu­lan­te Pfle­ge unter­stüt­zen und ent­la­sten kön­nen. Hier­für stel­len wir rund 577.000 Euro zur Verfügung.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Auch in der Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ver­sor­gung konn­ten wir wich­ti­ge Fort­schrit­te erzie­len. Unter ande­rem wird in Bam­berg ein neu­es Kin­der- und Jugend­hos­piz­zen­trum mit 12 sta­tio­nä­ren und 4 teil­sta­tio­nä­ren Plät­zen ent­ste­hen. Die­ses Vor­ha­ben för­dern wir mit einem Zuschuss von bis zu 8,5 Mil­lio­nen Euro. Der zukünf­ti­ge Betrei­ber des Kin­der- und Jugend­hos­piz­zen­trums hat bereits den För­der­an­trag gestellt. Mit dem Bau soll im zwei­ten Quar­tal 2020 begon­nen werden.“