Bam­berg Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin för­dert Modell­pro­jek­te in Oberfranken

Melanie Huml. Foto: A. Maurer

Mela­nie Huml. Foto: A. Maurer

Huml stärkt pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung und Bera­tung im länd­li­chen Raum – Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin: Zum 1. Janu­ar 2020 star­ten die Modell­pro­jek­te „Gemein­de­schwe­stern Teu­schnitz“ und „Gemein­de­schwe­stern Obe­rer Fran­ken­wald“ mit staat­li­cher För­de­rung von knapp 436.000 Euro

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml treibt die pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung und Bera­tung in Bay­ern vor­an. Huml beton­te am Mitt­woch: „Mein Ziel ist, dass mög­lichst vie­le älte­re Men­schen mög­lichst lan­ge in ihrer häus­li­chen Umge­bung woh­nen blei­ben kön­nen. Dafür braucht es trag­fä­hi­ge Kon­zep­te in den Kom­mu­nen vor Ort. Bei­spie­le dafür sind das Modell­pro­jekt ‚Fle­xi­ble Alten­hil­fe – Gemein­de­schwe­stern Teu­schnitz‘ sowie das Modell­pro­jekt ‚Gemein­de­schwe­ster Obe­rer Fran­ken­wald‘. Für bei­de Pro­jek­te stellt das baye­ri­sche Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­ri­um in den näch­sten zwei Jah­ren ins­ge­samt knapp 436.000 Euro zur Verfügung.“

Die Mini­ste­rin unter­strich: „Die Gemein­de­schwe­stern in Teu­schnitz wer­den Ansprech­part­ne­rin­nen für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge, älte­re Men­schen und deren Ange­hö­ri­ge sein. Sie lei­sten orga­ni­sa­to­risch Unter­stüt­zung sowie Bera­tung mit einem Schwer­punkt auf die pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung. Von der wis­sen­schaft­li­chen Beglei­tung erhof­fen wir uns unter ande­rem Erkennt­nis­se dar­über, ob sol­che Kon­zep­te nicht nur regio­nal und zeit­lich begrenzt, son­dern auch flä­chen­deckend und auf Dau­er umge­setzt wer­den können.“

Das Pro­jekt „Fle­xi­ble Alten­hil­fe – Gemein­de­schwe­stern Teu­schnitz“ ist Teil des Kon­zepts „In der Hei­mat woh­nen“ des Cari­tas­ver­bands für den Land­kreis Kro­nach e.V. Hei­mi­schen Senio­ren­in­nen und Senio­ren sowie Pfle­ge­be­dürf­ti­gen soll damit ermög­licht wer­den, ihren Lebens­abend sicher und selbst­be­stimmt in der Hei­mat­ge­mein­de ver­brin­gen zu kön­nen. Struk­tu­rell sol­len sie an den Cari­tas Stütz­punkt „In der Hei­mat woh­nen“ ange­bun­den wer­den. Das baye­ri­sche Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­ri­um hat dazu für die Zeit vom 01.01.2020 bis 31.12.2021 eine Zuwen­dung von bis zu 161.290 Euro inklu­si­ve der wis­sen­schaft­li­chen Beglei­tung des Pro­jekts bewilligt.

Huml hob her­vor: „Im Obe­ren Fran­ken­wald sol­len die Gemein­de­schwe­stern als Netz­werk­ma­na­ge­rin­nen und Hel­fe­rin­nen tätig wer­den, damit Senio­ren kul­tu­rel­le oder auch medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen bes­ser ken­nen­ler­nen und auch errei­chen kön­nen. Sie sol­len – unter Ein­be­zie­hung bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments – Senio­ren, Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und deren Ange­hö­ri­ge bera­ten und den älte­ren Men­schen die Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben ermöglichen.“

Das Pro­jekt „Gemein­de­schwe­ster Obe­rer Fran­ken­wald – gemein­de­na­he Unter­stüt­zung und Betreu­ung“ wird getra­gen vom Kreis­ver­band Kro­nach des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes. Ziel des Pro­jek­tes ist es, ein trag­fä­hi­ges Kon­zept zur Koor­di­na­ti­on und Ver­net­zung von sozia­len und pfle­ge­ri­schen Struk­tu­ren zu eta­blie­ren. Das baye­ri­sche Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­ri­um hat dazu für die Zeit vom 01.01.2020 bis 31.12.2021 eine Zuwen­dung von bis zu 274.594 Euro inklu­si­ve der wis­sen­schaft­li­chen Beglei­tung des Pro­jekts bewilligt.

Huml ergänz­te: „Die Fäden der pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gung lau­fen in den Kom­mu­nen zusam­men. Daher soll im Lau­fe des Jah­res 2020 eine lan­des­wei­te Koor­di­na­ti­ons­stel­le ein­ge­rich­tet wer­den, die Kom­mu­nen bei der Ver­bes­se­rung der pfle­ge­ri­schen Infra­struk­tur vor Ort unter­stützt. Dar­über hin­aus wol­len wir die Pfle­ge­be­ra­tung vor Ort ver­bes­sern, indem wir den Kom­mu­nen ein Initia­tiv­recht zur Ein­rich­tung von Pfle­ge­stütz­punk­ten ein­räu­men. Denn die besten und vor allem pas­send­sten Lösun­gen las­sen sich direkt vor Ort finden.“

Die Mini­ste­rin unter­strich: „Durch das bis Ende 2021 befri­ste­te Initia­tiv­recht wer­den Bezir­ke, Land­krei­se und kreis­freie Städ­te von den Pfle­ge- und Kran­ken­kas­sen ver­lan­gen kön­nen, dass eine Ver­ein­ba­rung zur Errich­tung eines Pfle­ge­stütz­punk­tes getrof­fen wird. Neu ist, dass die Kom­mu­nen nicht auf ent­spre­chen­de Pla­nun­gen der Kas­sen ange­wie­sen sind. Aller­dings müs­sen die Kom­mu­nen von ihrem Recht aktiv Gebrauch machen.“

Huml beton­te: „Zusätz­lich wer­den wir den Auf­bau von neu­en Pfle­ge­stütz­punk­ten sowie die ver­stärk­te Ver­net­zung und den Wis­sens­trans­fer aller Pfle­ge­stütz­punk­te auch finan­zi­ell för­dern. Hier­für ste­hen ein­ma­lig Haus­halts­mit­tel in Höhe von 900.000 Euro zur Verfügung.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Klar ist: Die bun­des­recht­li­chen Vor­ga­ben und die flan­kie­ren­den Maß­nah­men der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung kön­nen nur den Rah­men bil­den. Es kommt dar­auf an, dass die Akteu­re vor Ort die Initia­ti­ve ergrei­fen, die neu­en Instru­men­te aktiv nut­zen sowie die Ver­net­zung mit den bereits vor­han­de­nen Bera­tungs­struk­tu­ren in der Pfle­ge – ins­be­son­de­re den gut eta­blier­ten Fach­stel­len für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge – wei­ter aus­bau­en und maß­ge­schnei­der­te Lösun­gen erar­bei­ten. Dabei müs­sen alle Betrof­fe­nen ein­schließ­lich der pro­fes­sio­nel­len und ehren­amt­li­chen Pfle­ge­kräf­te ein­ge­bun­den wer­den, über die Sek­to­ren­gren­zen hinweg.“