MdL Sowa: „Ober­fran­ken mit stei­gen­der Ten­denz bei der Bilanz von ver­sie­gel­ten Flächen“

Weni­ger Men­schen, mehr Flächenverbrauch

Dass der Flä­chen­ver­brauch in Ober­fran­ken stär­ker zunimmt als im Rest des Frei­staats, besorgt Ursu­la Sowa, ober­frän­ki­sche Grü­nen-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te aus Bam­berg. Erst vor kur­zem hat­te das Sta­ti­sti­sche Lan­des­amt die Zah­len für 2018 ver­öf­fent­licht: In Ober­fran­ken wur­den dem­nach 456 Hekt­ar an Flä­chen für Sied­lung, Gewer­be und Ver­kehr ver­sie­gelt, was 650 Fuß­ball­fel­dern entspricht.

Bedenk­lich fin­det Sowa auch, dass sich damit der Flä­chen­ver­brauch im Ver­gleich zu den bei­den Vor­jah­ren ver­dop­pelt hat: 2017 betrug er 207, 2916 betrug er 250 Hekt­ar. Dies geht aus einer Ant­wort auf eine Anfra­ge her­vor, die Sowa spe­zi­ell zur ober­frän­ki­schen Ent­wick­lung stell­te. Dort wird auch nach Art der Nut­zung auf­ge­schlüs­selt: So haben 141 Hekt­ar der im Jahr 2018 neu ver­sie­gel­ten Flä­che in Ober­fran­ken den Zweck Woh­nen, 138 Hekt­ar wur­den mit Indu­strie und Gewer­be bebaut, allein dem Stra­ßen­ver­kehr die­nen beacht­li­che 57 Hektar.

„Die Ver­sie­ge­lungs­ak­ti­vi­tät in Ober­fran­ken ist, also ob man zwei Fuß­ball­fel­der am Tag zube­to­niert, oder als wür­de man vier Ein­fa­mi­li­en­häu­ser pro Stun­de bau­en“, macht Sowa die Ent­wick­lung anhand von Ver­glei­chen deut­lich. Die­ser zuneh­men­de Flä­chen­ver­brauch steht jedoch einem all­ge­mei­nen Bevöl­ke­rungs­rück­gang gegen­über, weiß Sowa. „Die Zahl der Einwohner*innen in Ober­fran­ken ist in den letz­ten zwan­zig Jah­ren um 50.000 zurück­ge­gan­gen, und das­sel­be wird ohne Gegen­maß­nah­men für die näch­sten zwan­zig Jah­re wei­ter so pro­gno­sti­ziert.“ Dem­entspre­chend ist Ober­fran­ken bei der Anzahl der Bau­ge­neh­mi­gun­gen für neue Woh­nun­gen laut Ursu­la Sowa das baye­ri­sche Schluss­licht: Im Jahr 2017 wur­den pro 1000 Einwohner*innen 2,6 neue Woh­nun­gen geneh­migt, in ganz Bay­ern waren das fast dop­pelt so viele.

„Das heißt: In Ober­fran­ken wird beson­ders flä­chen­ver­schwen­de­risch gebaut. So leicht­fer­tig kön­nen wir nicht mit unse­rer Natur und unse­ren Res­sour­cen umge­hen. Das ist eine Ent­wick­lung, die drin­gend gestoppt wer­den muss“, meint die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin. Sie setzt sich mit ihrer Frak­ti­on dafür ein, dass eine gesetz­li­che Höchst­gren­ze für den Flä­chen­ver­brauch fest­ge­legt wird. Als bau­po­li­ti­sche Spre­che­rin for­dert sie ein Aus für ein­ge­schos­si­ge Gewer­be­bau­ten und eben­erdi­ge Groß­park­plät­ze. Sie schlägt statt­des­sen vor, ver­dich­tet zu bau­en, Flach­bau­ten auf­zu­stocken und Park­plät­ze zu überbauen.

Anla­ge

Flä­chen­er­he­bung nach Art der tat­säch­li­chen Nut­zung (PDF, 340KB), © Baye­ri­sches Lan­des­amt für Sta­ti­stik, Fürth 2019