LBV ruft Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Land­krei­se Bam­berg und Forch­heim zur Vogel­zäh­lung auf

„Stun­de der Win­ter­vö­gel“ vom 10.–12. Janu­ar 2020

Hin­wei­se auf Aus­wir­kun­gen des Dür­re­som­mers? – Mehr Eichelhäher?

Wer flat­tert denn da durch den win­ter­li­chen Gar­ten? Der LBV und sein bun­des­wei­ter Part­ner NABU rufen wie­der zur „Stun­de der Win­ter­vö­gel“ auf. Vom 10. bis zum 12. Janu­ar kön­nen baye­ri­sche Vogel­freun­din­nen und ‑freun­de bereits zum 15. Mal wie­der eine Stun­de lang Vögel beob­ach­ten, zäh­len und dem LBV mel­den. „Bei den zwei Rekord­som­mern in Fol­ge mit anhal­ten­der Dür­re und Hit­ze, stellt sich die Fra­ge wel­che Aus­wir­kun­gen das auf die hei­mi­sche Vogel­welt hat. Die Stun­de der Win­ter­vö­gel könn­te erste Hin­wei­se dar­über geben“, sagt Anni­ka Lan­ge, die LBV-Citi­zen-Sci­ence Beauf­trag­te. „Je mehr Mel­dun­gen wir bei der LBV-Mit­mach­ak­ti­on bekom­men, umso genau­er kön­nen wir uns ein Bild von der Lage machen.“

In die­sem Jahr konn­ten Natur­freun­din­nen und ‑freun­de zudem ein inter­es­san­tes Natur­er­eig­nis beob­ach­ten: „Im Herbst fand ein mas­si­ver Ein­flug von Eichel­hä­hern aus dem Nor­den nach Bay­ern, Deutsch­land und Mit­tel­eu­ro­pa statt“, sagt Lan­ge. „Vor allem im Sep­tem­ber und Novem­ber waren es über zehn­mal so vie­le Vögel wie jeweils im glei­chen Monat der ver­gan­ge­nen Jah­re. Ähn­lich hohe Zah­len gab es zuletzt 1978.“ Als Grund ver­mu­ten die Arten­schüt­zer, dass es 2018 in Nord­ost­eu­ro­pa eine soge­nann­te Eichel­voll­mast gab, also ein Über­an­ge­bot an Eicheln bestand. So konn­ten deut­lich mehr Eichel­hä­her gut über den ver­gan­ge­nen Win­ter kom­men und in die­sem Jahr brü­ten. „Die­ses Jahr sind nun mehr Eichel­hä­her Rich­tung Süden gezo­gen, weil in ihren Her­kunfts­ge­bie­ten nicht mehr genug Nah­rung für die unge­wöhn­lich vie­len Vögel vor­han­den ist“, erklärt Anni­ka Lan­ge. „Die akti­ve Wan­de­rung ist aber nun vor­bei und uns inter­es­siert nun, wo sind die Eichel­hä­her hin? Es ist sehr wahr­schein­lich, dass sie sich in den Wäl­dern und Gär­ten des Lan­des ver­teilt haben. Die Stun­de der Win­ter­vö­gel könn­te zei­gen, wo die Eichel­hä­her geblie­ben sind.“

Die „Stun­de der Win­ter­vö­gel“ ist die größ­te bür­ger­wis­sen­schaft­li­che Mit­mach­ak­ti­on Deutsch­lands und fin­det in Bay­ern bereits zum 15. Mal statt. Die Win­ter­vo­gel­zäh­lung funk­tio­niert ganz ein­fach: Jeder kann eine Stun­de lang die Vögel am Fut­ter­häus­chen, im Gar­ten, auf dem Bal­kon oder im Park zäh­len und dem LBV mel­den. Von einem ruhi­gen Beob­ach­tungs­platz aus wird von jeder Art die höch­ste Anzahl notiert, die im Lau­fe einer Stun­de gleich­zei­tig zu sehen ist. Die Beob­ach­tun­gen kön­nen im Inter­net unter www​.stun​de​-der​-win​ter​voe​gel​.de bis zum 20. Janu­ar gemel­det wer­den. Zudem ist für tele­fo­ni­sche Mel­dun­gen am 11. und 12. Janu­ar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kosten­lo­se Ruf­num­mer 0800–1157-115 geschaltet.

Bei der letz­ten gro­ßen Vogel­zäh­lung im Janu­ar 2019 betei­lig­ten sich an der Akti­on in Bay­ern 30.500 Natur­freun­de, die knapp 828.000 Vögel zähl­ten. Der Haus­sper­ling ergat­ter­te damals den Spit­zen­platz als häu­fig­ster Win­ter­vo­gel in Bay­erns Gär­ten, Feld­sper­ling und Kohl­mei­se folg­ten auf Platz zwei und drei.