Stadt Bam­berg und BUND Natur­schutz ver­stän­di­gen sich auf Natur­schutz­ge­biet am Sonderlandeplatz

In einem Gespräch im Rat­haus haben sich Ver­tre­ter von BUND Natur­schutz und die Stadt­spit­ze auf die Aus­wei­sung eines Natur­schutz­ge­bie­tes am Son­der­lan­de­platz ver­stän­digt. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke mach­te dazu einen kon­kre­ten Vor­schlag, „um Öko­lo­gie und Öko­no­mie mit­ein­an­der zu ver­bin­den“. Anlass war ein Bür­ger­an­trag, der die Aus­wei­sung eines Natur­schutz­ge­bie­tes zum Gegen­stand hat. Der näch­ste Schritt soll eine Emp­feh­lung des Stadt­rats an die Regie­rung von Ober­fran­ken sein, um das Ver­fah­ren in Gang zu setzen.

Der BUND Natur­schutz als Mit­in­itia­tor des Bür­ger­an­trags „Natur­schutz­ge­biet Flug­platz Bam­berg-Brei­ten­au“ begrüß­te bei dem Tref­fen aus­drück­lich, dass die Stadt Bam­berg ein Natur­schutz­ge­biet auf dem Son­der­lan­de­platz aus­wei­sen las­sen will. Damit wer­de, so Erich Spran­ger, eine jahr­zehn­te­lan­ge For­de­rung des BUND Natur­schutz erfüllt.

Gleich­zei­tig legt die Stadt Bam­berg Wert auf die Fest­stel­lung, dass durch ein Natur­schutz­ge­biet der Betrieb des Son­der­lan­des­plat­zes im luft­recht­lich geneh­mig­ten Umfang nicht beein­träch­tigt wer­den darf. Einig­keit besteht zudem, dass bei der Fest­le­gung des Natur­schutz­ge­biets pri­va­te Flä­chen am Son­der­lan­de­platz anders zu behan­deln sind als Flä­chen im öffent­li­chen Raum.

Der BUND Natur­schutz bedau­ert zwar, dass pri­va­te Flä­chen vom Natur­schutz­ge­biet aus­ge­klam­mert wer­den sol­len, zeig­te aber Ver­ständ­nis für die­ses Vor­ge­hen, weil die Stadt sich in der Pflicht sieht, einen Inter­es­sen­aus­gleich herbeizuführen.

Star­ke beton­te bei dem Gespräch, dass die erfolg­rei­che Ansied­lung der Bro­se-Unter­neh­mens­grup­pe ein „gro­ßer Gewinn für die Stadt gewe­sen sei“. Vor dem Hin­ter­grund der gegen­wär­ti­gen Auto­mo­bil­kri­se müs­se die Stadt „ihrer beson­de­ren Ver­pflich­tung nach­kom­men, um die künf­ti­gen Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ven zu för­dern“, so Star­ke. Des­we­gen sei ein „fai­rer Kom­pro­miss der rich­ti­ge Weg“.

Par­al­lel zu den Erwei­te­rungs­plä­nen der Fir­ma Bro­se sind auch umfang­rei­che Rena­tu­rie­rungs- und Auf­wer­tungs­maß­nah­men vor­ge­se­hen: Unter ande­rem soll der bis­lang teil­wei­se ver­rohr­te See­bach kom­plett offen­ge­legt wer­den. Außer­dem wer­den im Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren Fest­set­zun­gen getrof­fen, damit Teer­flä­chen ent­sie­gelt und natu­riert werden.

Star­ke kün­dig­te an, dass sich der Stadt­rat mit dem The­ma in der Voll­sit­zung am 27. Novem­ber 2019 befas­sen wird. Wenn der Rat dem erar­bei­te­ten Vor­schlag folgt und eine posi­ti­ve Emp­feh­lung an die Regie­rung von Ober­fran­ken rich­tet, sol­len zeit­nah wei­te­re Gesprä­che mit den Betei­lig­ten geführt wer­den. um einen „Bam­ber­ger Vor­schlag“ für ein abge­stimm­tes Schutz­ge­biet am Son­der­lan­de­platz zu empfehlen.