Universität Bayreuth stellt Maßnahmen gegen zu viel Sitzen im Studium vor

Symbolbild Bildung

Seit Mai 2018 untersucht die Universität Bayreuth das Phänomen „Alltagsbewegung bei Studierenden“ und hat Maßnahmen gegen zu viel Sitzen im Alltag entwickelt: Bewegungspausen, „Active Offices“, ein Schrittzähler-Weg über den Campus und eine Sport-Partner-Börse. Die Wirkung der Maßnahmen auf das Bewegungsverhalten der Studierenden wird wissenschaftlich evaluiert. Details werden am 12.November 2019 vorgestellt.

  • Thema: Smart Moving an der Universität Bayreuth
  • Datum/Zeit: 12. November 2019, 11.30 Uhr
  • Ort: Universität Bayreuth, vor der Mensa, nahe Startpunkt „BeWeg“

Um Alltagssitzen in der Bibliothek, im Hörsaal und am Schreibtisch zu reduzieren, werden an den Universitäten Bayreuth und Regensburg mit „Smart Moving“ konkrete Maßnahmen erprobt. Sie wurden von Studierenden in einem Ideenwettbewerb selbst entwickelt und im Rahmen des von der Techniker Krankenkasse geförderten Modellprojektes „Smart Moving“ umgesetzt. „Es ist uns als Hochschule wichtig, das Thema Gesundheit mit den Studierenden zu thematisieren. Daher haben wir ein universitäres Gesundheitsmanagement eingerichtet, das wir stetig erweitern – auch mit Beteiligung der Studierenden“, erklärt Dr. Markus Zanner, Kanzler der Universität Bayreuth. Die Wirkung dieser Maßnahmen auf das Bewegungsverhalten werden während des Wintersemesters 2019/2020 beobachtet und wissenschaftlich evaluiert.

Das sind die Smart-Moving Maßnahmen an der Universität Bayreuth:

  1. Der „BeWeg“ – Ausgehend von der Mensa wurden Wege und Distanzen mit bunten Zeichen auf dem Boden markiert. Diese Markierungen (Nudges) zeigen, wie viele Schritte auf dem jeweiligen Weg bereits gegangen wurden. Der bereits bestehende Campus-Aktiv-Pfad ist in eine der vier „BeWeg“-Strecken integriert.
  2. Die „AktivPause“ ist eine bewegte Pause für Studierende in Vorlesungen. Dabei werden beispielsweise nach der Hälfte einer 90-minütigen Veranstaltung von Coaches des Universitären Gesundheitsmanagements fünf bis zehn Minuten lang verschiedene Lockerungs- und Kräftigungsübungen vorgeführt.
  3. Die Sport- und Bewegungspartnerbörse für Studierende auf der E-Learning-Plattform. Damit der Mangel an einem Trainingspartner nicht zum Hinderungsgrund wird, können Studierende schnell und einfach Angebote und Gesuche zum Sporttreiben posten.
  4. Höhenverstellbare Schreibtische, spezielle Matten, Stehsitze und bewegliche Sitzhocker machen die „Active Offices“ zu aktivierenden und bewegungsfördernden Arbeits- und Leseräumen.

Langes und insbesondere ununterbrochenes Sitzen begünstigt eine Reihe von Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Erkrankungen der Wirbelsäule. „Selbst wenn man ein-, zweimal pro Woche am Abend noch zum Sport geht, kann das die negativen Folgen des Vielsitzens nicht komplett kompensieren“, erklärt Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Inhaberin des Lehrstuhls für Sozial- und Gesundheitswissenschaften des Sports der Universität Bayreuth. Deshalb „stupst“ die Uni Bayreuth ihre Studierenden sozusagen an, das Sitzen zu unterbrechen. Es wird dabei mit „Nudging“ (engl. Anstupsen) gearbeitet: „Solche Nudges können helfen, Gewohnheitsmuster zu durchbrechen und es für die Studierenden leicht machen, neue Bewegungsmuster im studentischen Alltag auszuprobieren“, so Prof. Dr. Claas Christian Germelmann, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing & Konsumentenverhalten.

Medienvertreter sind eingeladen, eine Aktivpause mitzumachen und die bewegungsfördernden studentischen Arbeitsplätze zu besichtigen, wenn die Maßnahmen am 12. November borgestellt werden. Erläutert werden sie von Dr. Markus Zanner, Kanzler der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Thomas Scheibel, Vizepräsident für den Bereich Internationalisierung, Chancengleichheit und Diversity der Universität Bayreuth, sowie durch Peter Schieber von der Techniker Krankenkasse und Guido Winter, Leiter des Kompetenzzentrums für Ernährung KErn, welches der Projektinitiator war. Bitte melden Sie sich unter c.c.germelmann@uni-bayreuth.de an.