Ste­gaurachs zwei­ter Bür­ger­mei­ster Bernd Fricke hos­pi­tiert in AWO Seniorenheim

Ein­blick in geleb­te Integration

Einen Vormittag lang hospitierte Stegaurachs Zweiter Bürgermeister Bernd Fricke (l.) im AWO-Seniorenheim in Bischberg. Andreas Fuchs (r.) leitete ihn bei der „Wasserrunde“ bestens an.

Einen Vor­mit­tag lang hos­pi­tier­te Ste­gaurachs Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Bernd Fricke (l.) im AWO-Senio­ren­heim in Bisch­berg. Andre­as Fuchs (r.) lei­te­te ihn bei der „Was­ser­run­de“ bestens an.

Einen etwas ande­ren Vor­mit­tag hat Bernd Fricke, Zwei­ter Bür­ger­mei­ster von Ste­gau­rach, Ende Novem­ber im AWO-Senio­ren­heim in Bisch­berg ver­bracht. Er löste sei­nen per­sön­li­chen Ein­satz von der Land­kreis­wet­te ein und beglei­te­te Andre­as Scharf bei sei­ner Arbeit, um einen Ein­blick in geleb­te Inte­gra­ti­on zu bekommen.

Als Erstes star­te­te Andre­as Fuchs gemein­sam mit Bernd Fricke die „Was­ser­run­de“ im Senio­ren­heim: Jeder Bewoh­ner bekommt ein sau­be­res Glas und eine Fla­sche fri­sches Was­ser auf sein Zim­mer gelie­fert. Gedul­dig und doch bestimmt erklär­te Andi dem zwei­ten Bür­ger­mei­ster, was zu tun ist. Schnell war die Arbeits­tei­lung klar: Andi sagt, wo es lang­geht und hält die Türen auf. Der Bür­ger­mei­ster trägt Glas und Fla­sche. Mit einem freund­li­chen „Guten Mor­gen“ und ein paar war­men Wor­ten öff­ne­ten sich dem Duo ganz schnell auch die Her­zen der Bewohner.

„Genau das ist das Plus, dass Andre­as bei uns arbei­tet“, berich­tet Heim­lei­te­rin Bir­git Base­ler-Buck. „Man wird wei­cher!“ Auch vie­le Aus­zu­bil­den­de und Mit­ar­bei­ter bekä­men eine ganz neue Sicht­wei­se auf Men­schen mit Behin­de­rung: „Denn nor­ma­ler­wei­se haben sie ja wenig Kon­takt zu Men­schen mit Han­di­cap.“ Mit Andi wer­de in dem Senio­ren­heim sehr viel gelacht und auch viel Pri­va­tes aus­ge­tauscht – eine Win-Win-Situa­ti­on für alle, wie auch Andis Inklu­si­ons­be­glei­te­rin San­dra Fischer bestä­tigt. Sie genau­so wie die Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te für Ste­gau­rach Chri­sti­ne Ochs sowie Lebens­hil­fe Werk­statt­lei­ter Kuno Eich­ner, alle drei von Inte­gra Mensch, haben sich extra an dem Vor­mit­tag Zeit für Andi genom­men und ihn eben­falls beglei­tet. Denn man merkt: Es ist schon etwas Beson­de­res, einen Bür­ger­mei­ster als Tages­prak­ti­kan­ten zu haben! Andi ist sicht­lich stolz und hat Spaß an dem Besuch.

Kritisch beäugt Andi (l.) Frickes Arbeit in der Spülküche. Am Ende war er sehr zufrieden und es wurde viel gelacht!

Kri­tisch beäugt Andi (l.) Frickes Arbeit in der Spül­kü­che. Am Ende war er sehr zufrie­den und es wur­de viel gelacht!

Seit 2010 arbei­tet Andre­as Fuchs über Inte­gra Mensch im AWO-Senio­ren­heim, er bewohnt selbst eine ange­schlos­se­ne Woh­nung der Ein­rich­tung. Von 8.00 bis 14.45 Uhr ist er jeden Tag da und hilft vor allem in der Spül­kü­che. Anfangs arbei­te­te Andi direkt in der Lebens­hil­fe Werk­statt in Bam­berg. „Aber das war mir zu fad. Ich woll­te mehr Abwechs­lung“, erzählt der jun­ge Mann. „Und Ver­ant­wor­tung“, ergänzt Heim­lei­te­rin Bir­git Base­ler-Buck. Dar­an sehe man erneut, mit Men­schen mit Behin­de­rung ist es ein Geben und Neh­men. Base­ler-Buck sagt: „Wir bekom­men ganz viel von Andi!“ Sein Mot­to könn­te hei­ßen „Läch­le und die Welt lächelt zurück!“.

Tat­säch­lich wird auch an dem Besuchs­vor­mit­tag mit Zwei­tem Bür­ger­mei­ster Bernd Fricke viel gelacht und gescherzt. Es scheint, also wür­de Bür­ger­mei­ster Fricke wirk­lich mit einem kräf­ti­ge­ren Lächeln auf den Lip­pen nach Ste­gau­rach zurückfahren.

Hin­ter­grund:

„Der Land­kreis Bam­berg und sei­ne Gemein­den schaf­fen es nicht, dass sich inner­halb eines Jah­res 1964 Bür­ger für Inklu­si­on enga­gie­ren!“ – Mit die­ser Aus­sa­ge hat­te im Juni 2018 das Team von Inte­gra Mensch, einem Bereich der Lebens­hil­fe, die Bür­ger­mei­ster bei der sog. Land­kreis­wet­te her­aus­ge­for­dert. Am Ende waren es sogar 200 Enga­gier­te mehr! Bei der Abschluss­ver­an­stal­tung im Som­mer die­ses Jah­res zog Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Bernd Fricke bei einer Tom­bo­la einen Betrieb und einen Inte­gra-Mensch-Mit­ar­bei­ter, bei dem er hos­pi­tie­ren wird – Andi!