Lärm­schutz an der A 73: Forch­heim bleibt benachteiligt

Forch­hei­mer Grü­ne: „Her­manns Test­pha­se ist mut­los und halbherzig“

Als Schein­erfolg bezeich­nen die Forch­hei­mer Grü­nen die Ankün­di­gung des zustän­di­gen Innen­mi­sters Joa­chim Herr­mann (CSU), auf der A73 im Stadt­ge­biet Forch­heim ein nächt­li­ches Tem­po­li­mit von 120 km/​h zu testen. „Damit blei­ben die Forch­hei­me­rin­nen und Forch­hei­mer wei­ter­hin gegen­über den A73-Anrai­nern im Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt benach­tei­ligt, wo teil­wei­se sogar ein gene­rel­les Tem­po­li­mit gilt“, stellt Grü­nen-OB-Kan­di­da­tin Annet­te Prech­tel fest.

Tem­po 120 wer­de nur eine gering­fü­gi­ge Ver­bes­se­rung brin­gen, pro­gno­sti­ziert sie auf der Basis ver­kehrs­wis­sen­schaft­li­cher Stu­di­en. Die Forch­hei­mer Grü­nen hal­ten dar­an fest, dass das nächt­li­che Tem­po­li­mit von 100 km/​h von der Land­kreis­gren­ze bis min­de­stens bis zur Aus­fahrt Forch­heim Nord ver­län­gert wer­den soll­te. „Lärm macht krank! Es soll­te Auf­ga­be der Staats­re­gie­rung sein, für die Gesund­heit der Men­schen ent­lang der A 73 zu sor­gen“, so Prech­tel. Zumal die­se Prä­ven­ti­on völ­lig kosten­los wäre, wie Karl Wald­mann, Vor­sit­zen­der der Grü­nen-Kreis­tags­frak­ti­on anmerkt. Er hat­te bereits Anfang 2016 bean­tragt, der Kreis­tag möge sich für ein Tem­po­li­mit aus Lärm­schutz­grün­den einsetzen.

„Man hat es nicht geschafft den Lärm­schutz aus­rei­chend zu gewähr­lei­sten – obwohl für den Bau der Lärm­schutz­wän­de 14,8 Mil­lio­nen Euro Bun­des­mit­tel ein­ge­setzt wur­den“, erin­nert die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa mit Ver­weis auf eine Ant­wort des Mini­ste­ri­ums auf ihre Anfra­ge. „Die Staats­re­gie­rung setzt den­noch nicht alle Hebel in Bewe­gung, um dies zu kor­ri­gie­ren. Statt­des­sen müs­sen die Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner wei­ter unter Lärm lei­den.“ Beson­ders ärger­lich für die Betrof­fe­nen ist es nach Ansicht der Grü­nen, dass es das Tem­po­li­mit vor dem Bau der Lärm­schutz­wän­de ja bereits gege­ben habe. „Es wäre ein Leich­tes gewe­sen, das bei­zu­be­hal­ten“, so der Forch­hei­mer Grü­nen-Spre­cher Emme­rich Huber. Er hat aus­ge­rech­net, dass die Zeit­er­spar­nis von Tem­po 120 gegen­über Tem­po 100 beim Pas­sie­ren Forch­heims nur 24 Sekun­den beträgt. „Wegen die­ser läp­pi­schen Erspar­nis auf Lärm­schutz zu ver­zich­ten, ist für mich nicht nach­voll­zieh­bar.“ Und Annet­te Prech­tel weist dar­auf hin, dass selbst Tem­po 120 ja nun nur wäh­rend einer Test­pha­se gel­ten soll. „Dass sich Herr­mann somit ein Hin­ter­tür­chen offen lässt, das nächt­li­che Tem­po­li­mit wie­der zurück zu neh­men, zeigt, wie halb­her­zig und mut­los die Staats­re­gie­rung beim Lärm­schutz ist!“ Einen Grund zum Fei­ern sehen die Grü­nen daher nicht.