Bäume aus Bayreuth für den Nationalpark Neusiedler See

Der Nationalpark Neusiedler See ist seit kurzem um zwei Bäume aus Bayreuth reicher. Im Rahmen der Kulturpartnerschaft zwischen Bayreuth und dem österreichischen Burgenland pflanzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayreuther Stadtgartenamtes zwei seltene Baumarten.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtgartenamtes Bayreuth pflanzten gemeinsam mit dem Protokollchef der burgenländischen Landesregierung, Manfred Riegler (Vierter von rechts), die Bayreuther Bäume im Nationalpark Neusiedler See. Foto: Michael Kroiss.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtgartenamtes Bayreuth pflanzten gemeinsam mit dem Protokollchef der burgenländischen Landesregierung, Manfred Riegler (Vierter von rechts), die Bayreuther Bäume im Nationalpark Neusiedler See. Foto: Michael Kroiss.

Beim einen Exemplar handelt es sich um einen „Weidenberger Spindling“, eine gelbe Urpflaume und alte, selten gewordene Lokalsorte aus Weidenberg bei Bayreuth. Sie ist dort seit über 100 Jahren nachgewiesen. In neuerer Zeit bemüht sich der örtliche Landschaftspflegeverband um die Vermehrung und Anpflanzung der Spindlinge, die früher vor allem zu Marmelade, für Kuchen und als Brennobst verwendet wurden. Weidenberger Spindlinge sind sehr saftig und haben ein äußerst süßes Aroma, sind aber nicht transport- und lagerfähig. Sie müssen sofort verarbeitet werden.

Im Gegensatz zum uralten Spindling ist der zweite Baum, der im Nationalpark gepflanzt wurde, eine Neuzüchtung. Der Bayreuther Botaniker Dr. Pedro Gerstberger kreuzte eine Wildbirne mit einer Elsbeere, das Ergebnis ist die „Bilsbeere“. Von dieser seltenen Kreuzung, die von den Botanikern als „Sorbopyrus baruthica“, als Bayreuther Bilsbeere bezeichnet wird, gibt es bisher nur sehr wenige Exemplare. Sie ist also eine echte Rarität.

Das Stadtgartenamt Bayreuth verwendet seit einigen Jahren beide Baumarten in den städtischen Grünflächen. Nun kam von jeder Sorte ein Baum in den Nationalpark Neusiedler See. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtgartenamtes brachten die Bäume mit nach Illmitz, wo sie gemeinsam mit Vertretern des Nationalparks und der Burgenländischen Landesregierung am Infozentrum gepflanzt wurden.

Das Stadtgartenamt und der Nationalpark arbeiten vor dem Hintergrund der seit annähernd 30 Jahren bestehenden Kulturpartnerschaft zwischen dem Burgenland und Bayreuth seit Jahren eng zusammen, vor allem bei der Zucht der österreichisch-ungarischen Weißen Esel, von denen 2015 die zwei ersten Tiere als Geschenk der burgenländischen Landesregierung nach Bayreuth kamen.