Sonn­tags­ge­dan­ken: Die erste Gemeinde

Symbolbild Religion

Apo­stel­ge­schich­te des Lukas Kapi­tel 2 V. 42ff, Teil I

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Der Evan­ge­list malt das Bild der ersten christ­li­chen Gemein­de in den hell­sten Far­ben. War das wirk­lich so oder ver­klärt Lukas hier die gute alte Zeit, wie es Senio­ren ja ger­ne tun?

„Jedem Anfang wohnt ein Zau­ber inne“, so schreibt schon ein Dich­ter. Am Anfang einer jeden Bewe­gung, eines Ver­eins, einer Par­tei gibt es jeden­falls eine Auf­bruchs­stim­mung, einen gewis­sen Enthu­si­as­mus. Die Leu­te haben ein gemein­sa­mes Anlie­gen, das sie zusam­men­bringt, antreibt. Im Lauf der Zeit ebbt dann der Schwung ab, der graue All­tag stellt sich ein. Das ist auch in der Kir­che immer so gewe­sen. Doch schau­en wir näher hin, wie unser Text die erste Gemein­de beschreibt:

Vor allem hiel­ten die Chri­sten fest an der Leh­re der Apo­stel. Fun­da­ment und Ziel der Kir­che ist also das Evan­ge­li­um von Jesus Chri­stus, dass Gott alle Men­schen liebt, dass Chri­stus unse­re Schuld vor Gott gesühnt, unse­ren Tod besiegt hat. Die Kir­che ist kein Dis­kus­si­ons­club, wo es um unse­re Erfah­run­gen und Ansich­ten geht, son­dern die Gemein­schaft derer, die auf Chri­stus vertrauen.

Da kom­men wir auch schon zum zwei­ten Punkt, zur Gemein­schaft. Wir Chri­sten brau­chen den leben­di­gen Aus­tausch mit den Gleich­ge­sinn­ten. Nur in der Begeg­nung, in der Aus­ein­an­der­set­zung mit ande­ren Men­schen ler­ne ich mich selbst ken­nen, mei­ne Stär­ken und mei­ne Schwä­chen. Natür­lich hat jeder das Recht, sei­ne Mei­nung frei zu sagen. Doch wie­viel lee­res Geschwätz, wie­viel Wich­tig­tue­rei ver­gif­ten die mensch­li­che Gemein­schaft. Viel­leicht hät­te man die Spal­tun­gen der Chri­sten­heit ver­hin­dern kön­nen, wenn die Ver­ant­wort­li­chen etwas ver­ständ­nis­vol­ler gewe­sen wären! Ande­rer­seits kann man die Viel­zahl der Kon­fes­sio­nen auch als Berei­che­rung ver­ste­hen. Wir kön­nen den christ­li­chen Glau­ben unter­schied­lich deuten/​praktizieren; und je mehr Kon­fes­sio­nen es gibt, desto mehr Men­schen kann man für Chri­stus errei­chen. Der eine fühlt sich hier wohl, der ande­re dort.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind