Schü­ler aus fünf Natio­nen bil­den sich an der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz aus

Symbolbild Bildung

Der Klas­sen­raum der neu­en ersten Klas­se der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge ist gut gefüllt. 20 Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen die Grund­la­gen der che­mi­schen Des­in­fek­ti­ons­me­tho­den. Sie ver­ei­nen fünf ver­schie­de­ne Natio­na­li­tä­ten und der Alters­un­ter­schied zwi­schen der jüng­sten 16-jäh­ri­gen Schü­le­rin und dem älte­sten Schü­ler beträgt 36 Jah­re. Seit Anfang Okto­ber 2019 läuft die drei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung zur Gesund­heits- und Krankenpflege.

Alex­an­dra Arnold aus Hei­li­gen­stadt hat bereits eine Aus­bil­dung als Medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te abge­schlos­sen. Bei der Ent­bin­dung ihres Soh­nes ist sie zum ersten Mal im Kli­ni­kum in Forch­heim gewe­sen. Eine Freun­din, die das Examen zur Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin bereits an der Berufs­fach­schu­le abge­schlos­sen hat, hat ihr die Aus­bil­dung emp­foh­len. Die 28-Jäh­ri­ge ist posi­tiv über­rascht, wie wich­tig die Anlie­gen der Schü­ler hier genom­men wer­den: „Jeder unter­stützt den ande­ren. In unse­rer Klas­sen­ge­mein­schaft ach­tet man dar­auf, wenn es jeman­dem mal nicht ganz so gut geht.“ Die sehr gro­ße Chan­ce, als Pfle­ge­kraft vom Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz über­nom­men zu wer­den, sieht Alex­an­dra Arnold als wei­te­ren Pluspunkt.

Sarah Heimann (17) hat vor­her die Fach­ober­schu­le besucht. Sie sei schon immer an medi­zi­ni­schen The­men inter­es­siert, arbei­te beim BRK mit, habe sich als Schul­sa­ni­tä­te­rin enga­giert, sagt sie. Außer­dem hel­fe sie ger­ne Men­schen. Auf das Kli­ni­kum als Aus­bil­dungs­stät­te ist sie gekom­men, weil die Groß­mutter dort eben­falls beschäf­tigt ist. Beson­ders gespannt ist sie auf den prak­ti­schen Teil der Aus­bil­dung: Ab dem 18. Novem­ber arbei­ten die Schü­ler mit auf der Station.

Allein­stel­lungs­merk­mal – der direk­te Draht von Ler­nen­den und Lehrenden

Der neue Schul­lei­ter, Andre­as Schnei­der, der Anfang August sei­ne Tätig­keit am Kli­ni­kum auf­ge­nom­men hat, sieht im Pra­xis­be­zug ein Allein­stel­lungs­merk­mal der Forch­hei­mer Schu­le: Ärz­te und ande­re Berufs­grup­pen im Haus betei­lig­ten sich aktiv am Unter­richt als Leh­ren­de und gewäh­ren den Schü­le­rin Ein­blick in ihre Tätig­keit, unter­streicht Andre­as Schnei­der. Der 54-Jäh­ri­ge wirk­te zwölf Jah­re in Pfle­ge­schu­len und lei­te­te eine Fach­wei­ter­bil­dungs­stät­te. In den ver­gan­ge­nen sie­ben Jah­ren war er als Pfle­ge­di­rek­tor der Sozi­al­stif­tung Bam­berg ver­ant­wort­lich für den Pfle­ge­dienst mit rund 1.800 Mit­ar­bei­tern. Zu sei­nen zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen gehö­ren u.a. Bücher und Fach­ar­ti­kel zu den The­men Wis­sens­ma­nage­ment, Demenz­sen­si­bi­li­tät in Kli­ni­ken sowie zur Ent­wick­lung der Unter­neh­mens­kul­tur. Er ist Lehr­be­auf­trag­ter der Ev. Hoch­schu­le Nürn­berg im Fach­be­reich Pfle­ge­wis­sen­schaft, Pro­zess- und Qua­li­täts­ma­nage­ment. Gemein­sam mit sei­nem Team hat Andre­as Schnei­der eine kon­kre­te Stra­te­gie sei­nes Berei­ches auf­ge­stellt zur Siche­rung der pfle­ge­ri­schen Versorgung.

Umset­zung des Pflegeberufegesetzes

Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung sieht er in der prak­ti­schen Umset­zung des Pfle­ge­be­ru­fe­ge­set­zes, das die Aus­bil­dung von Alten‑, Kinder‑, Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­gern ver­ein­heit­li­chen soll. Die­ses Gesetz gilt für alle Aus­bil­dun­gen, die ab dem 1. Janu­ar 2020 begon­nen wer­den. Nach die­sem Datum kön­nen Aus­zu­bil­den­de an der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge die Berufs­be­zeich­nung „Pfle­ge­fach­mann“, bzw. „-fach­frau“ erwer­ben. Der dies­jäh­ri­ge Jahr­gang der Schul­an­fän­ger ist der letz­te, der die Aus­bil­dung zum Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ger durchläuft.