Baye­ri­sche Staats­me­dail­le für Ver­dien­ste um Gesund­heit und Pfle­ge in Schloss Fan­tai­sie bei Bay­reuth verliehen

Willi Daniels, Dr. Götz Gerresheim, Dr. Barbara Kieslich, Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml, Prof. Dr. Bernd Griewing, Dr. Elisabeth Birkner, Dr. Wolfgang Schulze, Prof. Dr. Mechthild Papoušek, Dr. Hansjörg Keller und Dr. Jens Schneider. (Quelle: StMGP).

Wil­li Dani­els, Dr. Götz Ger­res­heim, Dr. Bar­ba­ra Kies­lich, Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, Prof. Dr. Bernd Grie­wing, Dr. Eli­sa­beth Bir­k­ner, Dr. Wolf­gang Schul­ze, Prof. Dr. Mecht­hild Papoušek, Dr. Hans­jörg Kel­ler und Dr. Jens Schnei­der. (Quel­le: StMGP).

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml hat am Don­ners­tag zehn enga­gier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit der Baye­ri­schen Staats­me­dail­le für Ver­dien­ste um Gesund­heit und Pfle­ge aus­ge­zeich­net. Huml beton­te anläss­lich der fei­er­li­chen Ver­lei­hung im ober­frän­ki­schen Schloss Fan­tai­sie bei Bay­reuth: „Als Zei­chen des Dan­kes und der Aner­ken­nung für her­aus­ra­gen­des Enga­ge­ment ver­leiht das baye­ri­sche Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­ri­um die Staats­me­dail­le für Ver­dien­ste um Gesund­heit und Pfle­ge. Die heu­te Geehr­ten sind als Vor­den­ker und Men­schen der Tat ein Vor­bild. Die Medail­le soll für ande­re Men­schen Ansporn sein zu eige­nen Anstren­gun­gen. Sie soll ermu­ti­gen, zum Woh­le der Gesell­schaft neue Wege im Bereich der Gesund­heit und Pfle­ge zu gehen.“

Die Staats­me­dail­le für Ver­dien­ste um Gesund­heit und Pfle­ge ist die höch­ste Aus­zeich­nung des baye­ri­schen Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­ri­ums. Es wer­den damit Per­so­nen geehrt, die sich lang­jäh­rig ehren­amt­lich im Bereich Gesund­heit und Pfle­ge enga­giert haben.

Aus­ge­zeich­net wur­den in die­sem Jahr:

  • Dr. Eli­sa­beth Bir­k­ner, Nürnberg
  • Wil­li Dani­els, Stein­hö­ring bei Mün­chen (Land­kreis Ebersberg)
  • Dr. Götz Ger­res­heim, Neumarkt
  • Prof. Dr. Bernd Grie­wing, Bad Neu­stadt an der Saale
  • Dr. Hans­jörg Kel­ler, Hof
  • Dr. Bar­ba­ra Kies­lich, Tutz­ing (Land­kreis Starnberg)
  • Wal­traud May­er, Oster­ho­fen (Land­kreis Deggendorf)
  • Prof. Dr. Mecht­hild Papoušek, Rosenheim
  • Dr. Jens Schnei­der, Augsburg
  • Dr. Wolf­gang Schul­ze, Bayreuth

Zu den Ausgezeichneten:

Dr. Eli­sa­beth Bir­k­ner aus Nürn­berg hat sich durch lang­jäh­ri­ges Enga­ge­ment für das Kli­ni­kum Nürn­berg ver­dient gemacht. Die Mini­ste­rin unter­strich: „Frau Dr. Bir­k­ner und ihr ver­stor­be­ner Ehe­mann, Herr Dr. Hans Bir­k­ner, haben ihr Leben der Medi­zin gewid­met. Ihre Stif­tung ist einer der größ­ten För­de­rer des Kli­ni­kums Nürn­berg. Sie unter­stützt unter ande­rem die Wei­ter­bil­dung der Ärz­tin­nen und Ärz­te und die medi­zi­ni­sche Aus­stat­tung des Kli­ni­kums. Mit ganz viel Herz­blut enga­gie­ren Sie sich bis heu­te per­sön­lich für das Kli­ni­kum. Der Name Bir­k­ner ist ein­fach untrenn­bar mit dem Kli­ni­kum Nürn­berg ver­bun­den. Es beein­druckt mich sehr, was Sie für unser Gesund­heits­we­sen und damit für das Wohl der All­ge­mein­heit gelei­stet haben.“

Wil­li Dani­els aus Stein­hö­ring bei Mün­chen wur­de aus­ge­zeich­net für außer­ge­wöhn­li­ches und lang­jäh­ri­ges Enga­ge­ment für Men­schen mit Schlag­an­fall und Alz­hei­mer. Anläss­lich der Ver­lei­hung beton­te Huml: „Neben Ihren regio­na­len Akti­vi­tä­ten als Grün­der der Selbst­hil­fe­grup­pe für Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten im Land­kreis Ebers­berg haben Sie auch bun­des­weit ver­schie­de­ne Pro­jek­te initi­iert und vor­an­ge­trie­ben. Ihr Kämp­fer­geist und Ihr Mut, neue Wege zu gehen, beein­drucken mich sehr. Ich bin mir sicher, dass Sie dadurch das Leben vie­ler kran­ker Men­schen ver­bes­sert haben.“

Für jahr­zehn­te­lan­ges ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment für Organ­spen­de und die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on „Ärz­te ohne Gren­zen“ wur­de Dr. Götz Ger­res­heim aus Neumarkt/​Opf. aus­ge­zeich­net. Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Sie sind Medi­zi­ner aus Lei­den­schaft und set­zen sich auch weit über Ihre beruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen hin­aus für die Organ­spen­de ein, und das schon seit Beginn Ihrer beruf­li­chen Tätig­keit. Ihr wei­te­res Enga­ge­ment gilt der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on ‚Ärz­te ohne Gren­zen‘. Seit 2000 ver­stär­ken Sie das inter­na­tio­na­le Team der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on. Etwa alle zwei Jah­re hel­fen Sie in Ihrer Frei­zeit Men­schen in Kri­sen­ge­bie­ten. Sie leben die Begrif­fe Teil­ha­be, sozia­le Ver­ant­wor­tung und Huma­ni­tät. Es ist beein­druckend, was Sie alles gelei­stet haben.“

Prof. Dr. Bernd Grie­wing aus Bad Neu­stadt an der Saa­le erhielt die Aus­zeich­nung für sein außer­ge­wöhn­li­ches und lang­jäh­ri­ges Enga­ge­ment für das Gesund­heits­we­sen. Huml beton­te: „Dank Ihres uner­müd­li­chen und nach­hal­ti­gen Enga­ge­ments konn­te die Schlag­an­fall­ver­sor­gung in Unter­fran­ken deut­lich ver­bes­sert wer­den. Unter ande­rem konn­te durch Ihre Mit­in­itia­ti­ve als ärzt­li­cher Direk­tor das Tran­sit-Netz­werk zu tele­me­di­zi­nisch unter­stütz­ten Akut­ver­sor­gung von Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten in Unter­fran­ken eta­bliert wer­den. Aktu­ell set­zen Sie sich tat­kräf­tig dafür ein, dass durch die Nut­zung neu­er Tech­no­lo­gien auch in Zukunft wei­ter­hin die gesam­te Bevöl­ke­rung Zugang zu einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung hat. Ihr her­aus­ra­gen­des Wir­ken für unser Gesund­heits­we­sen ist einzigartig.“

Zu den Geehr­ten zähl­te auch Dr. Hans­jörg Kel­ler aus Hof für des­sen außer­or­dent­li­chen Ein­satz für Kin­der in Kri­sen­ge­bie­ten. In der Lau­da­tio sag­te die Mini­ste­rin: „Unter Ihrer Feder­füh­rung und Ver­ant­wor­tung lei­stet Ihr Team der Kli­nik für Uro­lo­gie, Kin­der­uro­lo­gie, Uro­lo­gi­sche Onko­lo­gie und Pal­lia­tiv­me­di­zin am Sana Kli­ni­kum Hof seit 2007 frei­wil­li­ge huma­ni­tä­re Hil­fe für Kin­der aus Kri­sen­ge­bie­ten. Meist han­delt es sich um Unfall­op­fer oder Kin­der mit schwe­ren ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen. Sämt­li­che Kosten der Ope­ra­ti­on und Behand­lung, die je nach Erkran­kung bis zu 20.000 Euro betra­gen kön­nen, über­nimmt das Sana Kli­ni­kum Hof. Ihr Ein­satz für die Zukunft von Kin­dern aus Kri­sen­ge­bie­ten ist her­aus­ra­gend. Gleich­zei­tig tra­gen Sie durch Ihr mit­mensch­li­ches Wir­ken zum posi­ti­ven Bild Bay­erns in der Welt bei. Dafür gebührt Ihnen Dank und Respekt.“

Dr. Bar­ba­ra Kies­lich aus Tutz­ing wur­de aus­ge­zeich­net für her­aus­ra­gen­de Ver­dien­ste im Bereich der Ger­ia­trie mit dem Schwer­punkt Pfle­ge. Huml beton­te: „Bereits 2004 begann Ihr bewun­derns­wer­tes Enga­ge­ment als Lei­te­rin der ‚llse Kub­aschew­ski Stif­tung‘. Seit­her haben Sie mit außer­or­dent­li­chem Taten­drang eine Rei­he von wich­ti­gen Pro­jek­ten ange­regt und rea­li­siert. Nicht zuletzt durch Ihr Enga­ge­ment ist das ‚Ilse Kub­aschew­ski Haus‘ in Starn­berg errich­tet wor­den. Es ist inzwi­schen die zen­tra­le Anlauf­stel­le für Senio­rin­nen und Senio­ren gewor­den – mit vie­len Ange­bo­ten für Ange­hö­ri­ge von Demenz­er­krank­ten, einer Ambu­lan­ten Sozi­al­sta­ti­on als Anlauf­stel­le für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihren Fami­li­en sowie einem Senio­ren­treff für akti­ve älte­re Men­schen. Außer­dem enga­gie­ren Sie sich in vie­len Fach­gre­mi­en in den Berei­chen Pfle­ge, Ger­ia­trie und Demenz – zum Bei­spiel als Mit­glied in der Deut­schen Gesell­schaft für Ger­ia­trie und Geron­to­lo­gie. Daher wer­den Sie nicht nur in Bay­ern, son­dern auch bun­des­weit als Exper­tin geschätzt. Sie sind ein Vor­bild für Ihre Mitmenschen.“

Für ihr gro­ßes Enga­ge­ment für Men­schen mit einem künst­li­chen Darm­aus­gang und für Men­schen mit Darm­krebs hat Wal­traud May­er aus Oster­ho­fen die Medail­le erhal­ten. Die Mini­ste­rin unter­strich: „Als Betrof­fe­ne kennt Frau May­er das Schick­sal von Darm­krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten nur zu gut. Daher ist es ihr eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit gewor­den, ande­re zur Vor­sor­ge zu mah­nen, um ihnen den glei­chen Lei­dens­weg zu erspa­ren. Sie ist eine Für­spre­che­rin der Krebs­früh­erken­nung. Auch im Besu­cher­dienst im Kli­ni­kum Deg­gen­dorf ist Frau May­er enga­giert. Sie steht per­sön­lich als Rat­ge­be­rin vie­len Betrof­fe­nen bei. Ich dan­ke ihr viel­mals für die­sen selbst­lo­sen Einsatz.“

(Frau May­er konn­te bei der Aus­zeich­nung nicht anwe­send sein. Die Medail­le wird daher an die 1. Bür­ger­mei­ste­rin der Stadt Oster­ho­fen, Frau Lia­ne Sedl­mei­er, geschickt, die die Aus­zeich­nung per­sön­lich über­ge­ben wird.)

Prof. Dr. Mecht­hild Papoušek aus Rosen­heim hat sich durch ihre wis­sen­schaft­li­che und prak­ti­sche kli­ni­sche Arbeit über „früh­kind­li­che Regu­la­ti­ons­stö­run­gen“ her­aus­ra­gen­de Ver­dien­ste erwor­ben. Zur Begrün­dung beton­te Huml: „1991 haben Sie die über­re­gio­nal bekann­te ‚Münch­ner Schrei­sprech­stun­de‘ gegrün­det. Aus ihr ist die Abtei­lung für ‚Frü­he Regu­la­ti­ons­stö­run­gen‘ im Kin­der­zen­trum Mün­chen ent­stan­den, die schon vie­le tau­send Eltern bera­ten konn­te. Fer­ner wur­den dank Ihnen bay­ern­weit Schrei­am­bu­lan­zen an Kin­der­kli­ni­ken und Sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­tren gegrün­det. Sie haben in der Kin­der- und Jugend­me­di­zin, aber auch in der Sozi­al­päd­ia­trie, gro­ße Ver­dien­ste erwor­ben. Ihr wis­sen­schaft­li­ches Lebens­werk doku­men­tiert Ihre Erfah­run­gen, dient der prak­ti­schen Fort­bil­dung und wird auch inter­na­tio­nal in erheb­li­chen Maß gewür­digt. Wie kaum eine ande­re haben Sie haben die Säug­lings- und Klein­kind­for­schung geprägt. Die­ser beein­drucken­de Dienst am Men­schen ver­dient unse­ren Respekt.“

Unter den Geehr­ten war auch Dr. Jens Schnei­der aus Augs­burg, der sich für Men­schen mit Alz­hei­mer und Demenz und ihre Ange­hö­ri­gen enga­giert und sich dadurch her­aus­ra­gen­de Ver­dien­ste erwor­ben hat. Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Durch Ihr lang­jäh­ri­ges Enga­ge­ment und Ihre bei­spiel­lo­se Arbeit für die Selbst­hil­fe­grup­pe ‚Alz­hei­mer Gesell­schaft Augs­burg – Selbst­hil­fe Demenz‘. haben Sie einen wich­ti­gen ehren­amt­li­chen Bei­trag für die Gemein­schaft gelei­stet. Als Apo­the­ker im Ruhe­stand haben Sie 2014 das preis­ge­krön­te Pro­jekt ‚Demenz­freund­li­che Apo­the­ke‘ ins Leben geru­fen. Das Pro­jekt macht Apo­the­ken in Augs­burg und Umge­bung zu einem Bin­de­glied zwi­schen Demenz-Betrof­fe­nen und Hil­fe­bie­ten­den. Beson­ders erwäh­nens­wert ist auch, dass Sie sich beim bay­ern­wei­ten Koope­ra­ti­ons­pro­jekt ‚Men­schen mit Demenz im Kran­ken­haus‘ so tat­kräf­tig ein­ge­bracht haben. Ich dan­ke Ihnen von Her­zen für Ihr groß­ar­ti­ges Enga­ge­ment für Men­schen mit Demenz und Alz­hei­mer und ihre Angehörigen.“

Aus­ge­zeich­net wur­de auch Dr. Wolf­gang Schul­ze aus Bay­reuth. Er hat sich in her­aus­ra­gen­der Wei­se für die Betreu­ung und Beglei­tung schwerst­kran­ker und ster­ben­der Men­schen in der letz­ten Lebens­pha­se ein­ge­setzt. Huml hob her­vor: „Die Eta­blie­rung trag­fä­hi­ger Struk­tu­ren in der Pal­lia­tiv­ver­sor­gung und Hos­piz­ar­beit in Bay­reuth ist untrenn­bar mit Ihrer Per­son ver­bun­den. Sie haben ent­schei­dend an der Grün­dung der Bay­reu­ther Hos­piz-Stif­tung im Jah­re 1998 mit­ge­wirkt, die die Errich­tung der Pal­lia­tiv­sta­ti­on am Kli­ni­kum Bay­reuth initi­iert hat. Mit der Grün­dung und Lei­tung des ‚Arbeits­krei­ses Pal­lia­tiv­me­di­zin am Kli­ni­kum Bay­reuth‘ wur­den Sie zu einem der maß­geb­li­chen Weg­be­rei­ter für den Auf­bau der Pal­lia­tiv­sta­ti­on, für die Sie von 2003 bis 2016 als Chef­arzt die Ver­ant­wor­tung getra­gen haben. Dar­über hin­aus haben Sie sich als Spre­cher der Arbeits­ge­mein­schaft Pal­lia­tiv­me­di­zin des Tumor­zen­trums Ober­fran­ken enga­giert. Sie fra­gen nicht, was jemand für Sie tun kann, son­dern was Sie für ande­ren tun kön­nen. Eine Lebens­ein­stel­lung, die mich sehr beein­druckt, weil sie nicht selbst­ver­ständ­lich ist.“