Sonn­tags­ge­dan­ken: Wie ein Buch

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Jede Sei­te eines Buches hat ihren eige­nen Text, jede baut auf der vor­her­ge­hen­den auf und berei­tet die nach­fol­gen­de vor. Der Rücken des Buches sorgt dafür, dass jede Sei­te am rich­ti­gen Platz steht, dass alle Sei­ten zusam­men­blei­ben. Die bei­den Deckel geben dem Buch Anfang und Ende, schüt­zen die ein­zel­nen Sei­ten vor Staub und Beschä­di­gung. Frü­her gab es Bücher mit Gold­schnitt. Die ein­zel­nen Sei­ten leuch­te­ten kaum. Nur wenn das Buch zusam­men­ge­klappt wur­de, konn­te das Gold sei­ne Wir­kung entfalten.

Wir Chri­sten sind den Sei­ten eines Buches zu ver­glei­chen: Jeder ist anders und doch gehö­ren wir alle zusam­men. Wir ergän­zen und brau­chen ein­an­der. Die Eltern sol­len den Glau­ben an ihre Kin­der wei­ter­ge­ben und die wie­der an die ihren. Wenn eine Sei­te aus dem Buch ver­schwin­det, lei­det das Gesamt­ver­ständ­nis, ja der Wert der gan­zen Geschich­te und so ist es auch mit der christ­li­chen Gemein­schaft. Die Chri­sten­heit leuch­tet nur dann, wenn wir zusam­men­blei­ben. Nur gemein­sam kön­nen wir die Gemein­de­ar­beit und die viel­fäl­ti­gen dia­ko­ni­schen Auf­ga­ben der Kir­che stäm­men. Die Orga­ni­sa­ti­on Kir­che ist, bild­lich gespro­chen, der Buch­rücken. Hier sind die Chri­sten fest mit­ein­an­der ver­bun­den. Der obe­re Deckel des Buches ent­spricht unse­rer Tau­fe. Sie ist das Fun­da­ment der Kir­che, aber auch mei­nes eige­nen christ­li­chen Lebens. Auf sie darf ich mich gera­de dann ver­las­sen, wenn mein per­sön­li­cher Glau­be schwankt. Der unte­re Deckel unse­res christ­li­chen Buches ist Got­tes neue Welt. Wir Chri­sten leben nicht ins Blaue hin­ein. Am Ende steht nicht das gro­ße Fra­ge­zei­chen. Wir bil­den uns auch nicht ein, aus eige­ner Kraft eine bes­se­re Welt erschaf­fen zu kön­nen. Unser Herr Jesus Chri­stus wird uns ins Him­mel­reich füh­ren, das wir uns nicht so recht vor­stel­len, auf das wir uns aber freu­en dür­fen, und die­se christ­li­che Freu­de kann schon heu­te unse­ren All­tag vergolden.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind