Trick­be­trug durch „fal­sche Polizeibeamte“

Symbolbild Polizei

Poli­zei warnt ein­dring­lich und gibt Verhaltenstipps

Mit­tel­fran­ken (ots) – In den letz­ten Tagen kam es im gesam­ten mit­tel­frän­ki­schen Raum zu meh­re­ren Anru­fen von „fal­schen Poli­zei­be­am­ten“. Eine Senio­rin aus dem Nürn­ber­ger Stadt­teil Gar­ten­stadt wur­de dabei um einen hohen Geld­be­trag betrogen.

Am Don­ners­tag­nach­mit­tag (10.10.2019) gegen 14:00 Uhr rief ein unbe­kann­ter Mann bei der Senio­rin an und gab sich als Poli­zei­be­am­ter zu erken­nen. Er erzähl­te der Frau, dass ihre Toch­ter einen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe und die Ver­si­che­rung auf­grund eines abge­lau­fe­nen Ver­tra­ges nicht bezah­le. Der ver­meint­li­che Poli­zist for­der­te die Rent­ne­rin dar­auf­hin auf, so viel Geld wie mög­lich bereit­zu­stel­len, um den Scha­den zu regu­lie­ren und eine mög­li­che Fest­nah­me abzu­wen­den. Um dem Gespräch noch mehr Glaub­wür­dig­keit zu ver­lei­hen, über­gab der angeb­li­che Poli­zist das Tele­fon an eine wei­nen­de Frau. Die Geschä­dig­te nahm an, dass es sich hier­bei um ihre Toch­ter han­deln würde.

Durch geschick­te Gesprächs­füh­rung und per­ma­nen­tem Druck über­re­de­te der Unbe­kann­te die Frau dazu, das Geld tat­säch­lich an eine angeb­li­che Kol­le­gin aus­zu­hän­di­gen. Wenig spä­ter über­gab die Rent­ne­rin einen fünf­stel­li­gen Geldbetrag.

Beschrei­bung der Geld­ab­ho­le­rin: Ca. 40 – 45 Jah­re alt, ca. 160 cm groß, nor­ma­le Figur, dunk­le kur­ze Haa­re, dunk­le Augen, beklei­det mit dunk­ler Klei­dung, dunk­ler gestrick­ter Schirm­müt­ze, eng­an­lie­gen­dem Man­tel, trug eine dunk­le Bril­le mit vier­ecki­gem Gestell, sprach deutsch mit ost­eu­ro­päi­schem Akzent.

Die wei­te­ren Ermitt­lun­gen hat das Fach­kom­mis­sa­ri­at der Kri­mi­nal­po­li­zei Nürn­berg über­nom­men. Wir war­nen noch­mals drin­gend vor die­ser Masche und geben fol­gen­de Verhaltenstipps:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch bei sol­chen Anru­fen! Las­sen Sie sich am Tele­fon nicht unter Druck set­zen und been­den Sie das Tele­fo­nat sofort.
  • Gehen Sie am Tele­fon nicht auf Fra­gen zu Ihrer finan­zi­el­len Situa­ti­on oder den Besitz von Wert­sa­chen ein. Die Poli­zei fragt Sie grund­sätz­lich nicht nach Bar­geld oder Wert­sa­chen, ohne dass durch Sie vor­her Anzei­ge erstat­tet wurde.
  • Rufen Sie selbst bei ihren Ver­wand­ten / Bekann­ten nach, ob der Sach­ver­halt so stimmt
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld an Per­so­nen, die Ihnen unbe­kannt sind. Hin­ter­le­gen Sie es nie­mals an Ört­lich­kei­ten für unbe­kann­te Abholer.
  • Las­sen Sie kei­ne Frem­den in Ihre Wohnung!
  • For­dern Sie von Amts­per­so­nen immer den Dienst­aus­weis, ob in Uni­form oder Zivil­klei­dung. Über­prü­fen Sie die­sen sorgfältig.
  • Rufen Sie beim gering­sten Zwei­fel bei der Poli­zei an. Suchen Sie die Tele­fon­num­mer selbst her­aus und fra­gen kon­kret nach dem Poli­zei­be­am­ten, der dort beschäf­tigt sein soll. Notie­ren Sie sich den Namen des ver­meint­li­chen Beam­ten. Zie­hen Sie einen Nach­barn bzw. eine Per­son Ihres Ver­trau­ens hinzu.
  • Beach­ten Sie, dass es den Tätern mitt­ler­wei­le mög­lich ist, ech­te Ruf­num­mern der Poli­zei­dienst­stel­len im Dis­play anzei­gen zu lassen.
  • Scheu­en Sie sich nicht den Not­ruf unter der 110 zu wäh­len, wenn Ihnen etwas ver­däch­tig vor­kommt. Durch eine schnel­le Mel­dung unter­stüt­zen Sie die Arbeit der Polizei.
  • Sei­en Sie auf­merk­sam, wenn in Ihrer Nach­bar­schaft älte­re Men­schen allei­ne leben, spre­chen Sie über die­ses Phänomen.
  • Ange­hö­ri­ge bit­ten wir, ihre älte­ren Ver­wand­ten zu informieren.