Wei­ter auf Erfolgs­kurs: Uni­ver­si­tät Bay­reuth pro­fi­tiert von der High­tech Agen­da der Staatsregierung

Symbolbild Bildung

„Inter­na­tio­nal, digi­tal und nach­hal­tig“ star­tet die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ins Win­ter­se­me­ster 2019/2020. Etwa 13.660 Stu­die­ren­de und knapp 1.500 For­schen­de sind hier tätig. „Die­se Zah­len machen deut­lich, dass die Uni Bay­reuth wei­ter­hin natio­nal und inter­na­tio­nal höchst attrak­tiv ist“, sagt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le bei der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz. Rücken­wind erhält die Uni­ver­si­tät durch die High­tech Agen­da der Staats­re­gie­rung. „Damit macht die Staats­re­gie­rung deut­lich, dass Spit­zen­for­schung und inno­va­ti­ve Wis­sen­schaft nicht nur in den Metro­po­len stattfinden.“

Das Mil­li­ar­den­pro­gramm des Mini­ster­prä­si­den­ten, das den Frei­staat als Stand­ort der Spit­zen­for­schung eta­blie­ren soll, begrüß­te Prä­si­dent Leib­le aus­drück­lich: „Die baye­ri­sche Wis­sen­schafts­land­schaft bekommt so end­lich die rich­ti­gen Impul­se.“ Mit gro­ßer Freu­de wur­de in Bay­reuth auf­ge­nom­men, dass Mini­ster­prä­si­dent Söder die bereits ange­sto­ße­nen uni­ver­si­tä­ren Pro­jek­te – wie zum Bei­spiel das Bay­Batt, die 7. Fakul­tät und das Insti­tut für Entre­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on – ver­läss­lich finan­zie­ren will. Auch von den zusätz­li­chen Mit­teln im KI Netz Bay­ern wird Bay­reuth pro­fi­tie­ren: „Wir wer­den uns ganz sicher um KI-Lehr­stüh­le bewer­ben, die Mini­ster­prä­si­dent Söder ange­kün­digt hat“, sagt Leib­le. Außer­dem soll das Fraun­ho­fer Insti­tut für ange­wand­te Infor­ma­ti­ons­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zum The­ma Block­chain aus­ge­baut wer­den. „Das hohe Niveau der For­schung am Stand­ort Bay­reuth wird damit ein­drucks­voll bestä­tigt“, sagt Leible.

Hier lie­gen die Schwer­punk­te der Zukunfts­pro­jek­te an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, die durch die High­tech Agen­da Bay­ern nun gesi­chert sind:

1) Baye­ri­sches Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik – BayBatt

Ein Koor­di­na­tor ist ein­ge­stellt, eine erste Pro­fes­sur wird Anfang Dezem­ber aus­ge­schrie­ben, bis­he­ri­ge For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten auf dem Feld sind gebün­delt. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird ein Bat­te­rie­zell­tech­ni­kum für Elek­tro­den­fer­ti­gung, Zellas­sem­blie­rung, Zell­test und Ana­ly­se ein­rich­ten, ein Gra­du­ier­ten­kol­leg ist bereits ins Leben geru­fen. „Bis­her haben wir alles aus Bord­mit­teln gestemmt“, sagt Leib­le, „nun kön­nen wir rich­tig los­le­gen“: Das Bay­Batt wird im Rah­men der „Cleantech“-Projekte als Teil eines „Baye­ri­schen Bat­te­rienetz­werks“ gefördert.

2) Fakul­tät VII für Lebens­wis­sen­schaf­ten: Lebens­mit­tel, Ernäh­rung und Gesund­heit in Kulmbach

Hier sind die ersten sechs Pro­fes­su­ren aus­ge­schrie­ben. Es ent­steht ein inter­dis­zi­pli­nä­res Team mit Exper­ti­se in Natur­wis­sen­schaf­ten, Infor­ma­tik, Jura, Wirt­schafts- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten. Zum Win­ter­se­me­ster 2020/2021 sol­len die zwei inter­na­tio­na­len Master-Stu­di­en­gän­gen „Food Qua­li­ty & Safe­ty“ und „Glo­bal Food, Nut­ri­ti­on & Health“ (letz­te­rer mit enger Ver­bin­dung zu den in Bay­reuth behei­ma­te­ten Afri­ka­wis­sen­schaf­ten) star­ten. Jetzt geht es in Kulm­bach dar­um, den Stu­di­en­start im Herbst 2020 vor­zu­be­rei­ten. Die Uni­ver­si­tät braucht Räu­me und Labo­re für die mehr­jäh­ri­ge Über­gangs­zeit, bis ein Cam­pus gebaut ist. Die Life Sci­en­ces in Kulm­bach kön­nen laut Regie­rungs­er­klä­rung „nun schnel­ler als geplant durch­star­ten“, weil mehr Per­so­nal- und Sach­mit­tel bereit­ge­stellt werden.

3) Insti­tut für Entre­pre­neur­ship und Innovation

Gesi­chert ist nun die Zukunft des Insti­tuts für Entre­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on, das in der High­tech Agen­da als „Zen­trum für Unter­neh­mens­grün­der“ genannt wird. Mit der Zusa­ge zu die­sem uni­ver­si­tä­ren Gebäu­de kön­nen nun die gemein­sa­men wei­te­ren Pla­nun­gen mit der Stadt Bay­reuth (Regio­na­les Grün­der- und Inno­va­ti­ons­zen­trum – RIZ) kraft­voll vor­an­ge­trie­ben werden.

Posi­ti­ve Bilanz zum Start des Win­ter­se­me­sters 2019/2020

Neue glo­ba­le Stütz­punk­te und Netz­wer­ke, inten­si­vier­te For­schungs­schwer­punk­te und zeit­ge­mä­ße For­schungs­the­men, moder­ne Lehr­me­tho­den und inno­va­ti­ve Ange­bo­te machen Bay­reuth zu einem immer belieb­te­ren Stu­di­en­ort. Uni-Prä­si­dent Leib­le zeig­te sich daher zufrie­den mit der Ent­wick­lung: „Das sta­bi­le, nicht zu schnel­le Wachs­tum der Stu­die­ren­den- und Beschäf­tig­ten­zah­len ermög­licht es uns, Erreich­tes zu kon­so­li­die­ren und aus­zu­bau­en“, sag­te er am 10.10.2019 bei der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz. In Zah­len bedeu­tet dies: Zum Win­ter­se­me­ster 2019/2020 …

• … wer­den vor­aus­sicht­lich an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth rund 13.660 Men­schen (davon ca. 6.290 weib­lich) stu­die­ren. 31 Pro­zent der Stu­die­ren­den kom­men aus Ober­fran­ken und der Ober­pfalz; 24 Pro­zent aus dem Rest Bay­erns, 34 Pro­zent aus dem übri­gen Bun­des­ge­biet; 11 Pro­zent kom­men aus dem Ausland;

• … pro­mo­vie­ren hier 1.216 Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler, 484 von ihnen sind weib­lich, aus dem Aus­land kom­men ins­ge­samt 239;

• … arbei­ten an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth 184 Pro­fes­so­ren und 54 Professorinnen;

• … sind 832 wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter und 427 Mit­ar­bei­te­rin­nen, sowie 389 nicht-wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter und 576 Mit­ar­bei­te­rin­nen an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth beschäftigt.

Schwer­punk­te an der UBT in 2020: Inter­na­tio­na­li­tät, Digi­ta­li­sie­rung und Nachhaltigkeit

Die Inter­na­tio­na­li­sie­rungs­stra­te­gie der Uni Bay­reuth wird wei­ter for­ciert: Die Grün­dung des Uni­ver­si­ty of Bay­reuth Cent­re of Inter­na­tio­nal Excel­lence „Alex­an­der von Hum­boldt“, die geplan­te Eröff­nung eines drit­ten Gate­way Offices in Bor­deaux in 2020 (nach Shang­hai 2016 und Mel­bourne 2018) sowie die Ein­rich­tung der vier Afri­can Clu­ster Cen­ters in Nige­ria, Kenya, Bur­ki­na Faso, Süd­afri­ka sind wich­ti­ge Bestand­tei­le die­ser Strategie.

Das zwei­te Groß­the­ma „Digi­ta­li­sie­rung“ greift in alle Berei­che. So soll ein For­schungs­da­ten­ma­nage­ment an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf­ge­baut wer­den, aber auch neue (Studien-)Angebote – wie zum Bei­spiel das inter­dis­zi­pli­nä­re Zusatz­stu­di­um Infor­ma­tik und Digi­ta­li­sie­rung für Juri­sten (DigiZ) – decken das The­men­feld Digi­ta­li­sie­rung ab. 2020 sol­len auch die „MOOCs“ (Mas­si­ve Open Online Cour­ses) star­ten: uni­ver­si­tä­re Online­kur­se und Mini­stu­di­en­pro­gram­me, die Inter­es­sen­ten welt­weit auf ein Stu­di­um in Bay­reuth vorbereiten.

Auch die MOOCs wer­den sich inhalt­lich um das drit­te wich­ti­ge Gene­ral­the­ma „Nach­hal­tig­keit“ ran­ken. Was ander­orts ein Mode-Hype ist, hat an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth lan­ge Tra­di­ti­on: Nicht nur im Rah­men der For­schung – durch zum Bei­spiel den natio­nal renom­mier­ten Son­der­for­schungs­be­reich Mikro­pla­stik – son­dern auch auf der Ver­wal­tungs­ebe­ne. Bay­reuth war 2016 die erste baye­ri­sche Fair Trade Uni­ver­si­tät, sie nutzt als ein­zi­ge Uni in Bay­ern zu 100% Recy­cling-Papier, sie hat öko­lo­gi­sche Akti­vi­tä­ten in „Green Cam­pus“ gebün­delt. Gemein­sam erar­bei­ten Hoch­schul­lei­tung, Stu­die­ren­den­par­la­ment und „Green Cam­pus“ gera­de den Ent­wurf einer Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie. Lang­fri­stig möch­te die Uni­ver­si­tät Bay­reuth die regel­mä­ßi­ge Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung ein­füh­ren, wel­che Umwelt­aspek­te wie Strom- und Wär­me­ver­brauch oder Res­sour­cen­strö­me (Büro­be­darf und Abfall) ana­ly­siert und Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le aufdeckt.