Die 20 größ­ten Arbeit­ge­ber der Regi­on suchen auf Ein­la­dung von Land­rat Johann Kalb nach Lösun­gen für die Michelin-Beschäftigten

Unter­neh­men brau­chen Arbeitskräfte

„Jeder freie Arbeits­platz ist in die­ser Situa­ti­on wich­tig.“ Land­rat Johann Kalb appel­lier­te am Mitt­woch beim Wirt­schafts­bünd­nis an die Ver­tre­ter der 20 größ­ten Unter­neh­men im Land­kreis, inten­siv zu prü­fen, wel­che Stel­len für die Beschäf­tig­ten des von der Schlie­ßung betrof­fe­nen Miche­lin-Wer­kes geschaf­fen wer­den kön­nen. „Dass Sie hier heu­te fast voll­stän­dig ver­tre­ten sind, zeigt die gro­ße Soli­da­ri­tät mit den Mit­ar­bei­tern von Michelin.“

Sehr schnell wur­de in die­sem ersten Gespräch deut­lich, dass der Bedarf nach Arbeits­kräf­ten sehr aus­ge­prägt ist und von ein­zel­nen Stel­len bis zu eini­gen Dut­zend Arbeits­plät­zen reicht, die ein Unter­neh­men ab 2021 an einer neu­en Pro­duk­ti­ons­li­nie schaf­fen will. Wei­te­re Ange­bo­te gab es für die 36 Aus­zu­bil­den­den des Unter­neh­mens. Hier arbei­ten die Wirt­schafts­för­de­rung des Land­krei­ses, die Kam­mern und die Agen­tur für Arbeit mit Miche­lin par­al­lel an indi­vi­du­el­len Lösungen.

Die Teil­neh­mer des Wirt­schafts­bünd­nis­ses ver­stän­dig­ten sich dar­auf, ihre Mit­ar­bei­ter-Anfor­de­run­gen direkt an Miche­lin zu mel­den. Werk­lei­ter Jens Schlem­mer sag­te zu, den Beschäf­tig­ten jede Stel­le anzu­bie­ten und auch Bewer­ber­ge­sprä­che im Unter­neh­men zu ver­mit­teln. Falls schon jetzt eine grö­ße­re Zahl von Beschäf­tig­ten neue Arbeits­plät­ze fin­de, kön­ne die Pro­duk­ti­on ent­spre­chend ange­passt wer­den. Er erneu­er­te die Zusa­ge, dass aus­schei­den­de Mit­ar­bei­ter die aktu­ell gel­ten­den Abfin­dun­gen erhal­ten. Miche­lin stell­te den Ver­tre­tern der 20 größ­ten Unter­neh­men der Regi­on die Mit­ar­bei­ter­struk­tur mit Blick auf Qua­li­fi­ka­ti­on, Alter und Betriebs­zu­ge­hö­rig­keit vor. Selbst­ver­ständ­lich wer­de Miche­lin bei Bedarf kon­kret weiterqualifizieren.

Land­rat Johann Kalb kün­dig­te an, nach die­sem kurz­fri­sti­gen ein­be­ru­fe­nen Gespräch mit den größ­ten Arbeit­ge­bern alle Unter­neh­men im Kreis um Unter­stüt­zung zu bit­ten. In der Task Force, die am kom­men­den Mon­tag im Land­rats­amt tagt, sol­len die Bemü­hun­gen für die Beschäf­tig­ten gebün­delt werden.

Par­al­lel dazu wird an einem Kon­zept gear­bei­tet, wie das 23 Hekt­ar gro­ße Are­al in Zukunft genutzt wer­den kann. Hier­zu hat­te es an die­sem Mon­tag ein erstes Gespräch gege­ben. Zunächst sind hier von Sei­ten Miche­lins Exper­ten­ge­sprä­che geplant, deren Ergeb­nis­se in eine Visi­on mün­den wer­den. Die­se Visi­on soll dann einer Mach­bar­keits­stu­die unter­zo­gen werden.

Miche­lin hat­te am Mitt­woch, 25. Sep­tem­ber, die 858 Beschäf­tig­ten des Hall­stadter Wer­kes infor­miert, dass die Pro­duk­ti­on Anfang 2021 ein­ge­stellt wer­den soll. Das Unter­neh­men hat­te eine sin­ken­de Nach­fra­ge nach 16-Zoll-Rei­fen sowie eine star­ke Kon­kur­renz aus Asi­en für die­se Wei­chen­stel­lung ver­ant­wort­lich gemacht.