Zwi­schen­bi­lanz 2017–2021 mit Staats­se­kre­tär Tho­mas Sil­ber­horn in Kirchehrenbach

Der Eintrag des Staatssekretärs ins Goldene Buch der Gemeinde mit Zweitem Bürgermeister Michael Knörlein.

Der Ein­trag des Staats­se­kre­tärs ins Gol­de­ne Buch der Gemein­de mit Zwei­tem Bür­ger­mei­ster Micha­el Knörlein.

Die Ergeb­nis­se der Arbeit in der Bun­des­re­gie­rung , die sich sehen las­sen kön­nen, zeig­te der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­ni­ste­ri­um der Ver­tei­di­gung, Tho­mas Sil­ber­horn, bei sei­ner Zwi­schen­bi­lanz 2017 – 2021 im Rah­men einer gut besuch­ten CSU Ver­an­stal­tung im Kirch­eh­ren­ba­cher Gast­haus zum Wal­ber­la auf.

Sil­ber­horn wur­de ein­mal mehr sei­nem Stil als auf­klä­ren­der, kor­rek­ter und scharf ana­ly­sie­ren­der Bun­des­po­li­ti­ker gerecht, aus­ge­stat­tet mit dem nöti­gen Weit­blick und infol­ge des­sen, zum wert­vol­len Mit­glied die­ser Bun­des­re­gie­rung berufen.

Die­se Vor­zü­ge wuss­te auch CSU-Vor­sit­zen­der und Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Micha­el Knör­lein zu wür­di­gen. Er lob­te Sil­ber­horns Bereit­schaft, trotz sei­nes enor­men Ein­sat­zes rund um den Erd­ball, auch in sei­nem Wahl­kreis prä­sent zu sein und sich auch um die Din­ge vor Ort zu küm­mern. Knör­lein bat um den Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Gemein­de Kirch­eh­ren­bach im Anschluss an die Ver­an­stal­tung. Dies sei für Kirch­eh­ren­bach Ehre und ein Zei­chen des Dankes.

Sil­ber­horn ver­wies ein­gangs auf eine ordent­li­che Lei­stungs­bi­lanz in der gro­ßen Koali­ti­on, in der rund die Hälf­te des Koali­ti­ons­ver­tra­ges bereits umge­setzt sei. Die Ber­tels­mann Stif­tung habe dies aner­ken­nend gewür­digt. Von Oppo­si­ti­ons­sei­te wer­de ver­sucht die­se Arbeit schlecht zu reden oder als unge­nü­gend dar­zu­stel­len, wohl­wis­send dass in den mei­sten Fäl­len das Mach­ba­re erreicht wor­den sei. Über­zo­ge­ne For­de­run­gen sei­en nicht von Nut­zen, führ­ten zumeist zum Nach­teil der Men­schen und sei­en kri­tisch zu durchleuchten.

Die Hand­schrift von CDU/CSU sei an allen Ecken und Enden zu erken­nen. Als Uni­on müs­se man aber auf­pas­sen, das man als star­ke bür­ger­li­che Stim­me auch wahr­ge­nom­men wer­de und deut­lich klar lege, wo Radi­ka­li­sie­run­gen statt­fän­den und wo Maß und Mit­te seien.

Wir Deut­schen nei­gen oft dazu, so Sil­ber­horn, Din­ge zu über­zeich­nen und zwar in jede poli­ti­sche Rich­tung. In so man­chen Din­gen soll­te man viel­leicht etwas gelas­se­ner reagie­ren. Wo es nötig sei, jedoch unmiss­ver­ständ­lich kla­re Kan­te zei­gen. Am Bei­spiel der soge­nann­ten Reichs­bür­ger sei klar, dass man nicht erwar­ten kön­ne, dass z.B. der Staat einem Beam­ten sein Gehalt finan­ziert, der die Exi­stenz die­ses Staa­tes leugnet.

In Sachen AfD lehn­ten CDU und CSU jeg­li­che Gesprächs­be­reit­schaft ab, denn es gehö­re hier eine kla­ren Grenz­li­nie gezo­gen, solan­ge sich die­se Par­tei nicht von den Extre­mi­sten und Radi­ka­len in ihren Rei­hen distan­zie­re, son­dern sie bewusst dulde.

Beim gegen­wär­tig all­um­herr­schen­den The­ma Kli­ma­wan­del wer­de deut­lich, wie sehr hier die Extre­men aus­ein­an­der­trif­ten. Wäh­rend die einen behaup­ten wür­den, es sei alles über­zo­gen und der Wan­del sei nicht men­schen­ge­macht, ver­brei­te­ten die ande­ren eine der­art aku­te Welt­un­ter­gangs­stim­mung, die Panik aus­lö­sen solle.

Tat­sa­che sei, dass der Mensch heu­te in die Geo­lo­gie der Erde so ein­grei­fe, dass es zu irrever­si­blen Schä­den füh­re wenn nicht gegen­ge­steu­ert wer­de. Die Fol­gen der Erd­er­wär­mung mit stei­gen­dem Mee­res­spie­gel droh­ten einen Grad zu errei­chen, der vie­len Mil­lio­nen Men­schen ihre Lebens­grund­la­ge entzöge.

Die Erkennt­nis­se der Wis­sen­schaft­ler, so Sil­ber­horn, wür­den ernst genom­men. Auf­ga­be der Poli­tik sei es jedoch, die Umsetz­bar­keit mit ent­spre­chen­den Maß­nah­men zu fin­den. Hier gel­te es mit Ver­stand zu erläu­tern und ent­spre­chen­de Mehr­hei­ten für Lösun­gen zu fin­den, die von der Bevöl­ke­rung auch mit­ge­tra­gen wer­den kön­nen. Deutsch­land hat bis­lang mehr als die mei­sten Län­der die­ser Ede getan und wie­der­um vier Mil­li­ar­den ein­ge­setzt, um die Zie­le des Kli­ma­ab­kom­mens zu errei­chen. Des­halb brau­che man sich nicht unwi­der­spro­chen von jun­gen Men­schen den Vor­wurf gefal­len las­sen, man habe ihnen ihre Zukunft gestoh­len. Die Berech­ti­gung auf die Stra­ße zu gehen und ihren Sor­gen und Äng­sten Aus­druck zu ver­lei­hen wol­le nie­mand abspre­chen und ver­die­ne Respekt.

Hier kamen in der Dis­kus­si­on aus den Rei­hen der Ver­samm­lung auch kri­ti­sche Töne, die das Umfeld der sech­zehn­jäh­ri­gen Gre­ta Thun­berg mit ehr­gei­zi­gen Bera­tern betra­fen, die Ver­mark­tungs­stra­te­gien mit Büchern, Zeit­schrif­ten, das Anheu­ern von Mil­lio­nen­jach­ten um nach New York zu ship­pern, um dann wie­der mit dem Flug­zeug zurück­zu­flie­gen, oder die Hass­re­de vor den Ver­ein­ten Natio­nen. So ganz stim­mig sei dies nicht und ber­ge die Gefahr, dass das bis­her Erreich­te hin­ter­fragt wer­den könnte.

Der CSU Staats­se­kre­tär Sil­ber­horn rief den Zuhö­rern noch ein­mal in Erin­ne­rung, was alles man in Deutsch­land bewegt habe und wei­ter anstre­be. Man stei­ge aus der Kern­ener­gie aus, for­sche inten­siv am Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien, Kom­mu­nen arbei­te­ten am Ziel aut­ar­ker Strom- und Wär­me­ver­sor­gung, suchen nach Lösun­gen Im Per­so­nen­nah­ver­kehr, för­dern Bio­gas­an­la­gen, Wind- und Solar­ener­gie, bau­li­che Kli­ma­schutz­maß­nah­men und berei­ten auf den Koh­le­aus­stieg vor.

Bei all den Anstren­gun­gen im Umsteu­ern dür­fe man nicht aus den Augen ver­lie­ren, dass Deutsch­land ein Hoch­in­du­strie­land sei und es um bezahl­ba­re Ener­gie­ver­sor­gung und damit auch um Arbeits­plät­ze geht. Wenn Wind und Son­ne nicht aus­rei­chen um grund­last­fä­hig zu sein, müs­se man auch über den Ein­satz von Gas­kraft­wer­ken nach­den­ken dürfen.

„Was wir in unse­rer Vor­rei­ter­rol­le auch tun, unser Kon­zept müs­se über­zeu­gend sein für den Rest der Welt, denn dies sei ent­schei­dend, ob die Ener­gie­wen­de glo­bal gelingt. Was nützt es, wenn wir in Deutsch­land eini­ge Koh­le­kraft­wer­ke aus­schal­ten und gleich­zei­tig in Chi­na tau­sen­de neu geplant wer­den.“ Afri­kas Bevöl­ke­rung explo­die­re und will mit Strom ver­sorgt wer­den. Ent­we­der, so Sil­ber­horn, sind wir sind in der Lage, einen Weg auf­zu­zei­gen, für eine nach­hal­ti­ge glo­ba­le Ener­gie­ver­sor­gung, oder der Rest der Welt zieht nicht mit.

Ein Die­sel­ver­bot in Deutsch­land sei der­zeit unwirk­sam, da die Bilanz für Otto Nor­mal­ver­brau­cher effi­zi­en­ter sei als E‑Mobile, wir die besten Die­sel­mo­to­re die­ser Erde bau­en und ande­re Län­der sehr schnell mit unse­ren Moto­ren eindecken.

Wer, wie die Grü­nen, den Ver­bren­nungs­mo­tor ins­ge­samt ver­bie­ten will, der will den moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr in sei­ner Gesamt­heit aus­schlie­ßen. Die CSU steht zum Aus­bau des ÖPNV. Die­ser kann jedoch in sei­ner Flä­chen­haf­tig­keit den Indi­vi­du­al­ver­kehr nicht ersetzen.

In einer leb­haf­ten Dis­kus­si­ons­run­de wur­de die Befürch­tun­gen laut, dass auf Betrei­ben der Grü­nen hin, das Land zugun­sten der Städ­te und Metro­pol­re­gio­nen abge­hängt wer­den könn­te. Die Vor­schlä­ge der Oppo­si­ti­on wür­den dar­auf hin­aus­lau­fen, das Land mas­siv zu schwä­chen, Arbeits­platz­ver­lu­ste her­bei­zu­füh­ren und den­noch die Städ­te nicht lebens­wer­ter zu machen. Tho­mas Sil­ber­horn ver­si­cher­te die Anstren­gun­gen einer CDU/CSU geführ­ten Bun­des­re­gie­rung, für die wich­ti­ge Aus­ge­wo­gen­heit zwi­schen Stadt und Land wie sie in Bay­ern bei­spiel­haft sei.

Einig war man sich in der Dis­kus­si­on der Schluss­run­de, dass die Mobi­li­tät der Zukunft wei­ter­hin eine indi­vi­du­el­le und moto­ri­sier­te sein müs­se. Man wer­de in der Zukunft nicht ohne Auto aus­kom­men, ob es nun mit Brenn­stoff­zel­le, Was­ser­stoff, Bat­te­rie oder ande­ren syn­the­ti­schen Kraft­stof­fen betrie­ben wird. Hier mach­te der Staats­se­kre­tär Mut, denn man wäre heu­te schon in der Lage, den Flug­ver­kehr mit syn­the­ti­schen CO2-neu­tra­len Kraft­stof­fen abzu­wickeln. Lei­der gebe dies der Preis für die­sen Kraft­stoff noch nicht her. Aber dar­an wer­de bereits mit Nach­druck gearbeitet.

Tho­mas Sil­ber­horn und Micha­el Knör­lein freu­ten sich am Ende der CSU-Ver­an­stal­tung nach den Ein­trag ins Gol­de­ne Buch, über einen ange­reg­ten, leb­haf­ten und inter­es­san­ten Aus­tausch mit viel Infor­ma­ti­on und Diskussion.

Wal­de­mar Hofmann