Kin­topp in Holl­feld zeigt „Auf ande­ren Wegen in der Frän­ki­schen Schweiz“

Ein Film von Lin­da Hofmeier

Fil­me­ma­che­rin Lin­da Hof­mei­er hat Men­schen getrof­fen, die hier, in der idyl­li­schen Land­schaft der Frän­ki­schen Schweiz, ihren Weg abseits der übli­chen Pfa­de suchen. Etwa die Künst­le­rin Andrea Polew­ka, die im alten Schloss von Holl­feld wohnt und als Lkw-Fah­re­rin arbei­tet, Mar­kus Göhl, der davon träumt, irgend­wann von der Schaf­hal­tung leben zu kön­nen, oder die Selbst­ver­sor­ger Ingrid und Mar­kus Hilfenhaus.

Die Frän­ki­sche Schweiz, zwi­schen Bay­reuth, Bam­berg und Forch­heim gele­gen, ist bekannt für ihre male­ri­sche Karst­land­schaft mit tief ein­ge­schnit­te­nen Fluss­tä­lern und ihren Bur­gen. Der Maler Tobi­as Töp­fer fin­det, dass hier alles ein biss­chen lang­sa­mer geht – wie in einer Zeit­kap­sel. Er hat in Kas­sel, Mün­chen und Wien Kunst stu­diert und ist schließ­lich wie­der in sei­ne Hei­mat zurück­ge­kehrt. In der ehe­ma­li­gen Schu­le von Plan­ken­fels hat er sein Ate­lier. Von der Kunst leben kann er noch nicht, daher arbei­tet er neben­bei bei einem Boots- und Kajak­ver­leih an der Wiesent.

Ähn­lich geht es sei­ner guten Freun­din Andrea Polew­ka. Pol­ly, wie sie von allen genannt wird, kann gün­stig in einem Schloss, dem ehe­ma­li­gen Amts­ge­richt von Holl­feld, woh­nen. Dort fer­tigt sie mit ihrer alten Indu­strie­näh­ma­schi­ne gro­ße Stoff­kol­la­gen an. Ihr Geld ver­dient Pol­ly als LKW-Fah­re­rin im Maschi­nen­han­del ihres Vaters.

Ein paar Kilo­me­ter wei­ter trifft Fil­me­ma­che­rin Lin­da Hof­mei­er den Schä­fer Mar­kus Göhl. Zusam­men mit sei­ner Frau ist er ver­ant­wort­lich für mehr als 200 Scha­fe. Schon seit sei­ner Kind­heit hat er wel­che. Alles begann mit zwei Läm­mern, die er bekam, als er neun Jah­re alt war. Inzwi­schen ist er Land­kreis­schä­fer und sein Traum ist es, eines Tages von der Schaf­hal­tung zu leben.

Mit wenig Geld kom­men Mar­kus und Ingrid Hil­fen­haus aus. Sie haben in Wüsten­stein einen Selbst­ver­sor­ger­hof, Bie­nen und ein paar Scha­fe. Mar­kus ist lei­den­schaft­li­cher Imker und betreibt öko­lo­gi­sche und wesens­ge­mä­ße Bie­nen­hal­tung, d. h. sei­ne Bie­nen betrei­ben Natur­wa­ben­bau und Schwarm­ver­meh­rung. Der Honig ist weit über die Frän­ki­sche Schweiz hin­aus bekannt.

Im Anschluss noch eine Kunst­au­stel­lung statt mit Wer­ken von Tobi­as Töp­fer, Andrea Polew­ka und Mar­kus Hil­fen­haus. Sie alle kom­men im Film vor.

Der Film läuft am 11.10. um 18.30 Uhr im Kin­topp in Holl­feld. Es ist qua­si eine Pre­view, mit Freun­den, Prot­ago­ni­sten und Inter­es­sier­ten, am 27.10. um 19.15 Uhr kommt der Film dann im BR.

Rein­hard Löwisch