Son­der­vor­füh­rung in Holl­feld im Kin­topp: „Wir sind Juden aus Breslau“

Jüdische Schulklasse, Breslau 1938

Jüdi­sche Schul­klas­se, Bres­lau 1938

Ein Film von aktu­el­ler Bri­sanz, der ein ein­dring­li­ches Zei­chen setzt gegen stär­ker wer­den­de natio­na­li­sti­sche und anti­se­mi­ti­sche Strö­mun­gen in Euro­pa. Ein Film, der auf­zeigt, wohin eine kata­stro­pha­le Abschot­tungs­po­li­tik gegen­über Flücht­lin­gen führt. Ein Film, der anhand der Lebens­schick­sa­le der Prot­ago­ni­sten auch die Grün­dung des Staa­tes Isra­el mit den Erfah­run­gen des Holo­caust in Ver­bin­dung setzt.

Sie waren jung, blick­ten erwar­tungs­froh in die Zukunft, fühl­ten sich in Bres­lau, der Stadt mit der damals in Deutsch­land dritt­größ­ten jüdi­schen Gemein­de, behei­ma­tet. Dann kam Hit­ler an die Macht. Ab die­sem Zeit­punkt ver­bin­det die­se Her­an­wach­sen­den das gemein­sa­me Schick­sal der Ver­fol­gung durch Nazi-Deutsch­land als Juden: Man­che muss­ten flie­hen oder ins Exil gehen, eini­ge über­leb­ten das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz. Der Hei­mat end­gül­tig beraubt, ent­ka­men sie in alle ret­ten­den Him­mels­rich­tun­gen und bau­ten sich in den USA, Eng­land, Frank­reich, und auch in Deutsch­land ein neu­es Leben auf. Nicht weni­ge haben bei der Grün­dung und dem Auf­bau Isra­els wesent­lich mitgewirkt.

14 Zeit­zeu­gen ste­hen im Mit­tel­punkt des Films. Sie erin­nern nicht nur an ver­gan­ge­ne jüdi­sche Lebens­wel­ten in Bres­lau. Ihre spä­te­ren Erfah­run­gen ver­an­schau­li­chen ein­drück­lich ein facet­ten­rei­ches Gene­ra­tio­nen­por­trät. Eini­ge von ihnen neh­men sogar den Weg in die frü­he­re Hei­mat auf sich, rei­sen ins heu­ti­ge Wrocław, wo sie einer deutsch-pol­ni­schen Jugend­grup­pe begeg­nen. Gera­de in Zei­ten des zuneh­men­den Anti­se­mi­tis­mus schlägt der Film eine emo­tio­na­le Brücke von der Ver­gan­gen­heit in eine von uns allen ver­ant­wort­lich zu gestal­ten­de Zukunft.

Wir sind Juden aus Breslau

Über­le­ben­de Jugend­li­che und ihre Schick­sa­le nach 1933

  • Kino­do­ku­men­tar­film von Karin Kaper und Dirk Szuszies 
    • Deutsch-Pol­ni­scher Kul­tur­preis Schle­si­en 2017
    • Ehren­me­dail­le der Euro­päi­schen Kul­tur­haupt­stadt Wroclaw
    • Welt­weit ein­ge­la­den auf bedeu­ten­de Filmfestivals
  • www​.juden​aus​bres​lau​film​.de
  • Son­der­vor­füh­rung in Holl­feld im Kintopp
    The­re­si­en­str. 8, 96142 Holl­feld, Tel. 09274–9676
  • am Don­ners­tag 10.10.19 um 19 Uhr
  • Mit Regis­seur­be­such und anschlie­ßen­dem Filmgespräch
  • In Zusam­men­ar­beit mit der Inte­gra­ti­ons­lot­sin im Land­kreis Bay­reuth, Sil­via Herr­mann und dem Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk Oberfranken-Mitte
  • Geför­dert aus Mit­teln von „Demo­kra­tie leben!“
  • Zusätz­li­che Schul­vor­füh­rung mit Regis­seur am Frei­tag 11.10.
  • Prot­ago­ni­sten: Esther Adler, Ger­da Bika­les, Ani­ta Las­ker-Wall­fisch, Rena­te Las­ker-Harp­p­recht, Wal­ter Laqueur, Fritz Stern, Guen­ter Lewy, David Toren, Abra­ham Ascher, Wolf­gang Nos­sen, Eli Heymann, Mord­e­chai Roten­berg, Max Rosen­berg, Pin­chas Rosen­berg sowie eine deutsch-pol­ni­sche Jugend­grup­pe aus Bre­men und Wrocław
  • Musik: Ben­te Kahan, Simon Wall­fisch, Patrick Grant, Car­lo Altomare
  • FBW: Prä­di­kat Wertvoll
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Län­ge: 108 Minuten
  • Pro­duk­ti­on und Eigen­ver­leih des Films wur­den von der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medi­en (BKM) gefördert.