Forst­po­li­ti­scher Spre­cher MdL Schöf­fel im Bam­ber­ger Wald

Der CSU-Arbeits­kreis­vor­sit­zen­de Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten, MdL Mar­tin Schöf­fel, kam auf Ein­la­dung von MdL Hol­ger Dre­mel ins Bam­ber­ger Land, um sich ein Bild von den Schä­den im Wald zu machen.

Der Stimm­kreis­ab­ge­ord­ne­te Bam­berg-Land, MdL Hol­ger Dre­mel lud sei­nen Kol­le­gen aus dem Baye­ri­schen Land­tag und Vor­sit­zen­den des CSU-Arbeits­krei­ses Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten, MdL Mar­tin Schöf­fel, zu einem Infor­ma­ti­ons­aus­tausch in den Land­kreis Bam­berg ein.

Mar­tin Schöf­fel ist der­zeit in ganz Ober­fran­ken unter­wegs um sich einen noch umfas­sen­de­ren Über­blick über die Situa­ti­on in den hei­mi­schen Wäl­dern zu machen. „Die Trocken­heit und der Bor­ken­kä­fer haben dem Wald in gro­ßen Tei­len Ober­fran­kens stark zuge­setzt. Nun geht es dar­um sowohl die Wald­be­sit­zer beim Abtrans­port des Hol­zes zu unter­stüt­zen, wie auch neue Bäu­me anzu­pflan­zen bezie­hungs­wei­se Natur­ver­jün­gung zu unter­stüt­zen und groß­zu­zie­hen,“ so Schöffel.

Im Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten Scheß­litz begrüß­te zunächst der Amts­lei­ter, Herr Lei­ten­der Forst­di­rek­tor Hans-Rüdi­ger Schmitt­nä­gel die bei­den Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Schöf­fel und Dre­mel. Er freu­te sich, dass der Ein­la­dung von Hol­ger Dre­mel auch Ver­tre­ter der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Bam­berg, der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Stei­ger­wald, der Forst­wirt­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken, der Baye­ri­schen Staats­for­sten und sei­nem Amt gefolgt sind. Es sei eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, den Wald als grü­ne Lun­ge zu schüt­zen, so Schmittnägel.

Der Land­rat des Land­krei­ses Bam­berg, Johann Kalb, zeig­te neben den ande­ren Poli­tik­ver­tre­tern sehr star­kes Inter­es­se an der Not­la­ge der hei­mi­schen Wald­ge­bie­te. Die lang­an­hal­ten­de Trocken­heit und Schäd­lin­ge gefähr­den den Wald in sei­ner Exi­stenz, neben den Kie­fern sind mitt­ler­wei­le auch die Buchen betrof­fen. Das „AELF“ rech­net mit einer Flä­che von ca. 900 Hekt­ar im Pri­vat- und Kör­per­schafts­wald, die wie­der auf­ge­for­stet wer­den muss.

Nach­dem die Wald­be­sit­zer, Forst­leu­te und Ver­tre­ter der Poli­tik sich vor Ort ein Bild von den befal­le­nen und geschä­dig­ten Wald­flä­chen gemacht hat­ten, führ­te Herr Schmitt­nä­gel die Dis­kus­si­ons­run­de der mit unter­schied­li­chen Ansät­zen anwe­sen­den Fach­män­nern und ‑frau­en in den Räu­men der Baye­ri­schen Forst­ver­wal­tung weiter.

Frau Iris Göt­ting-Hen­ne­berg vom Baye­ri­schen Wald­be­sit­zer­ver­band reg­te an, dass sowohl die Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gun­gen als auch die Forst­ver­wal­tung die Wald­be­sit­zer moti­vie­ren, den Wald­bau auch künf­tig vor­an­zu­trei­ben. Laut den bei­den Wald­bau­ern Frau Hel­ga Ebit­sch und Herrn Tho­mas Kraus sind die Erträ­ge im Ver­gleich zu den gestie­ge­nen Kosten nicht mehr wirt­schaft­lich ver­tret­bar. Neu­an­pflan­zun­gen ohne Was­ser machen auch kei­nen Sinn.

Herr Forst­o­ber­rat Gre­gor Schießl ist sich sicher, dass neben der Natur­ver­jün­gung auch neue Räu­me für For­schung ent­ste­hen müs­sen. Hier hat sich der Lei­ten­de Forst­di­rek­tor Hans-Rüdi­ger Schmitt­nä­gel für ein Modell­pro­jekt mit wis­sen­schaft­li­cher Beglei­tung ein­ge­bracht, bei dem neue Baum­ar­ten an ver­schie­de­nen Stand­or­ten gete­stet wer­den, die Trocken­heit und Wär­me bes­ser aushalten.

Um fest­zu­stel­len, wel­che neu­en Baum­ar­ten die Rich­ti­gen sind, for­der­te Forst­be­ra­ter Schrei­er, nicht nur auf die gro­ßen Züch­ter bspw. aus der Tür­kei, zu set­zen. Die natür­li­che Ver­jün­gung hel­fe auch dabei, ande­re hei­mi­sche Wald­bäu­me anzusiedeln.

Laut der Vor­sit­zen­den der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Bam­berg, Frau Ange­li­ka Mor­gen­roth, und ihrem Geschäfts­füh­rer Herrn Patrick Ham­mer­schmidt, fehlt es den ober­frän­ki­schen Revie­ren auf­grund der vor­han­de­nen Arbeits­spit­zen an Per­so­nal. Wo im Süden Bay­erns der­zeit mög­li­cher­wei­se ein Über­schuss an För­stern besteht, feh­len sie an die­ser Stel­le. Eben­so for­der­ten sie, dass in Fran­ken ein ent­spre­chen­des Säge­werk auf­ge­baut wer­den müss­te, dass das Schad­holz regio­nal ver­ar­bei­ten kann, um die bis­her sehr wei­ten Wege zu ver­mei­den. Die Logi­stik kommt momen­tan zu kurz. Auch wür­de eine Erhö­hung der Ton­nage­men­ge von der­zeit 40to den Abtrans­port des Schad­hol­zes beschleu­ni­gen und so den Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gun­gen weiterhelfen.

Pro­ble­ma­tisch sei es außer­dem forst­li­che Unter­neh­mer zu fin­den, die kurz­fri­stig ein­grei­fen kön­nen. Dies sieht auch der Geschäfts­füh­rer der Forst­wirt­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken, Herr Jörg Ermert, der eben­falls sei­nen Dienst­sitz im Scheß­lit­zer Forst­amt hat, so.

Aus Sicher­heits­grün­den merk­te Forst­o­ber­rat Gre­gor Schießl an, dass Pri­vat­wald­be­sit­zer abge­stor­be­ne Buchen nicht mehr selbst fäl­len soll­ten, da abge­stor­be­ne Kro­nen­tei­le beim Fäll­vor­gang die dar­un­ter ste­hen­den Motor­sä­gen­füh­rer gefährden.
Der Ver­tre­ter der Baye­ri­schen Staats­for­sten und Forst­be­triebs­lei­ter, Herr Ste­phan Keil­holz, berich­te­te auf Nach­fra­ge, dass in der Haupt­sa­che das befal­le­ne Käfer­holz ver­wer­tet wird. Auch die Baye­ri­sche Staats­for­sten müs­sen ihre Lie­fer­ver­trä­ge ein­hal­ten, so Hr. Keilholz.

Herr Bern­hard Rop­pelt von der Forst­wirt­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken und Herr Micha­el Hor­nung (WBV Stei­ger­wald) merk­ten an, wie teil­wei­se von den Vor­red­nern bereits erwähnt, dass eine schnel­le Räu­mung aus den Wald­ge­bie­ten erfol­gen und dabei das Schad­holz auf Flä­chen am Wald­rand abge­legt wer­den muss.

Pro­ble­ma­tisch sehen die Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gun­gen auch die Impor­te aus dem Aus­land, deren extrem nied­ri­ge Prei­se auch hier­zu­lan­de den Holz­preis enorm unter Druck brin­gen. Hier wünsch­te man sich die bevor­zug­te Abnah­me von Holz der hei­mi­schen Waldbesitzer.

MdL Mar­tin Schöf­fel ließ wis­sen, dass er sich zusam­men mit MdL Hol­ger Dre­mel in Mün­chen Stark machen wird, um die unter Druck gera­te­nen Wald­be­sit­zer und Forst­wirt­schaft zu unterstützen.

„Eine gut abge­stimm­te Ein­schlags­pla­nung vor Ort und eine prag­ma­ti­sche Schad­holz­la­ge­rung soll­ten dazu bei­tra­gen, dass eine zügi­ge Räu­mung befal­le­ner Bäu­me aus dem Wald erfolgt.“, so Mar­tin Schöffel.

MdL Dre­mel for­der­te, dass die Regi­on auf­grund der gro­ßen Schä­den mit mehr För­stern aus­ge­stat­tet wer­den muss. Im Süden Bay­erns ist die Situa­ti­on der­zeit nicht so dra­ma­tisch wie in Oberfranken.