BR-Fran­ken­schau: Frän­ki­sche Dorf­ker­wa als imma­te­ri­el­les Kulturerbe?

Die The­men der Sendung:

Sanie­ren oder neu bau­en? Mil­lio­nen für maro­de Brücken (Hei­dings­feld, Bad Kissingen)
Regel­mä­ßi­ge Prü­fun­gen, Aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten, Neu­bau­ten: Der Frei­staat küm­mert sich in ganz Bay­ern um rund 14.900 Brücken. Eine davon wird gera­de an der A3 bei Würz­burg Hei­dings­feld gebaut. Hier fand jetzt der größ­te Brücken­ver­schub die­ser Art in Deutsch­land statt. 4.500 Ton­nen Stahl wur­den Stück für Stück auf den näch­sten Brücken­pfei­ler geschoben.

30 Jah­re Mau­er­fall: Fran­ken im Mit­tel­punkt der Welt (Ober­fran­ken)
Am 7.Oktober 1989 beging die DDR ihren 40. Jah­res­tag. Es soll­te der letz­te sei­ner Art wer­den. Denn 1989 hat­ten schon das gan­ze Jahr über Demon­stra­tio­nen und Flücht­lin­ge über Ungarn nach Öster­reich den Staat ins Wan­ken gebracht. Auch in Fran­ken über­schlu­gen sich die Ereig­nis­se, als tau­sen­de von DDR-Bür­gern von Prag aus mit Zügen den Hofer Haupt­bahn­hof erreich­ten. Im Novem­ber durf­ten die Bür­ger dann legal aus­rei­sen. Beson­ders die Städ­te in Ober­fran­ken erleb­ten einen bis­her noch nie dage­we­se­nen Besucheransturm.

Über­le­ben in der Wild­nis: Regen­wür­mer zum Früh­stück (Detter/​Unterfranken)
30 Jah­re Wil­der­ness Sur­vi­val e.V. – das muss gefei­ert wer­den! Die 14 Trai­ner lie­ßen sich des­halb für Inter­es­sier­te etwas Beson­de­res ein­fal­len: ein zwei­tä­gi­ges Über­le­bens­trai­ning bei Det­ter im Land­kreis Bad Kis­sin­gen. Neben Feu­er machen, Aus­rü­stungs­kun­de und Ori­en­tie­rung mit Kar­te und Kom­pass, stan­den auch Wild­kräu­ter sam­meln und das Bau­en von Behelfs­un­ter­künf­ten sowie eines Erd­ofens auf dem Programm.

San­ta­na, Reti­na und Jakob Fischer: alte Apfel­sor­ten im Bota­ni­schen Gar­ten (Erlangen/​Mittelfranken)
Süß, sau­er, knackig oder meh­lig: Gera­de, weil Äpfel ganz unter­schied­lich schmecken, sind sie auch so viel­sei­tig ver­wend­bar. Im Kuchen, als Mus, Saft oder blank. Der Bota­ni­sche Gar­ten in Erlan­gen zeigt die­se Viel­falt in einer Aus­stel­lung. Die Besu­cher kön­nen unter­schied­li­che, zum Teil sehr alte Sor­ten ver­ko­sten oder eige­ne Äpfel, deren Sor­te sie nicht ken­nen, vom bekann­ten Pomo­lo­gen Fried­rich Ren­ner bestim­men las­sen. Und auf die­sem Weg ler­nen sie: Der Apfel als Lieb­lings­obst der Deut­schen ist Sinn­bild für das lang­sa­me Ver­lo­ren­ge­hen alten Saat­guts vie­ler ande­rer Obst‑, Gemü­se- und Pflanzenarten.

Wie­der ent­deckt: lau­ni­ge Lie­der im Wirts­haus (Wetzhausen/​Unterfranken)
Seit mehr als drei­ßig Jah­ren prä­sen­tiert der Bezirk Unter­fran­ken gemein­sam mit jeweils einem ande­ren Land­kreis und einer Kom­mu­ne eine der vie­len unter­frän­ki­schen Kul­tur­land­schaf­ten. Heu­er sind dies der Land­kreis Schwein­furt und der Markt Stadt­lau­rin­gen. Das Ange­bot reicht von Vor­trä­gen und Lesun­gen über Aus­stel­lun­gen bis hin zu Musik­e­vents, wie dem Wirts­haus­sin­gen. Pre­miè­re im 650 Jah­re alten Forst­haus in Wetz­hau­sen für Gast­ge­be­rin Hen­ri­et­te Dorn­ber­ger und die Musi­ker. Sie sind gespannt, ob flei­ßig mit­ge­sun­gen wird und sich auch die jün­ge­re Gene­ra­ti­on unters Publi­kum mischt. Bei rusti­ka­lem Holz­fäl­ler­tel­ler und Brat­wür­sten im Ein­mach­glas soll es zünf­tig, gesel­lig und modern zugleich zugehen.

Ker­wa-Zeit: So fei­ern die Fran­ken (Fran­ken)
In ganz Fran­ken wer­den über das Jahr ver­teilt vie­le klei­ne Dorf­kirch­wei­hen gefei­ert. Die dazu­ge­hö­ri­gen Bräu­che sind oft ähn­lich, in man­chen Details aber auch ganz ver­schie­den. Doch sie alle wer­den nur durch das unglaub­li­che Enga­ge­ment der jewei­li­gen Dorf­ge­mein­schaft erhal­ten. Egal ob „Ker­wa“, „Kerm“ oder „Kerb“ – die Tra­di­ti­on der frän­ki­schen Dorf­ker­wa soll als imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be aner­kannt wer­den. Der Antrag liegt dem Hei­mat­mi­ni­ste­ri­um bereits vor und soll am 7. Novem­ber ent­schie­den werden.

BR Fern­se­hen
Sonn­tag, 29. Sep­tem­ber 2019, 17.45 Uhr
Frankenschau
Mode­ra­ti­on: Dag­mar Fuchs
Redak­ti­on: Tho­mas Rex
BR Media­thek: Nach Aus­strah­lung 12 Monate