Bam­ber­ger Land­rat macht Miche­lin zur Chefsache

Land­rat Johann Kalb zeigt sich bestürzt über die Ent­schei­dung von Miche­lin, die Rei­fen­pro­duk­ti­on in Hall­stadt ein­zu­stel­len und kün­digt ein sofor­ti­ges Maß­nah­men­pa­ket und eine Task Force an

Mit Bestür­zung reagier­te Land­rat Johann Kalb auf die Ent­schei­dung von Miche­lin, den Stand­ort Hall­stadt zu schlie­ßen. „Das trifft nicht nur mehr als 850 Beschäf­tig­te, son­dern mehr als 850 Fami­li­en.“ – „Wir müs­sen nun gemein­sam dafür sor­gen, dass jede Mit­ar­bei­te­rin, jeder Mit­ar­bei­ter und jeder Aus­zu­bil­den­de einen Arbeits­platz findet.“

Nach der heu­ti­gen Ent­schei­dung von Miche­lin, die Pro­duk­ti­on in Hall­stadt zu schlie­ßen, erklär­te Johann Kalb die Her­aus­for­de­rung, den Beschäf­tig­ten des Unter­neh­mens eine Per­spek­ti­ve zu geben, zur Chef­sa­che. Noch am Mitt­woch wird er den Betriebs­rat, die Geschäfts­füh­rung, den Bam­ber­ger Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, den Hall­stadter Bür­ger­mei­ster Tho­mas Söder und die Agen­tur für Arbeit zu einem run­den Tisch im Land­rats­amt Bam­berg ein­la­den. „Wir wer­den um jeden ein­zel­nen Arbeits­platz kämp­fen. All unse­re Bemü­hun­gen gel­ten jetzt den rund 850 Mit­ar­bei­tern von Miche­lin in der Regi­on. Wir wer­den dafür sor­gen, dass jeder Mit­ar­bei­ter auch künf­tig hier Beschäf­ti­gung fin­den wird.“

Auf Initia­ti­ve von Land­rat Kalb wird Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke die Grün­dung einer Task Force unter­stüt­zen. Mit einer sol­chen Task Force hat­te die Regi­on Bam­berg beim Abzug der Ame­ri­ka­ner gute Erfah­run­gen bei der Ver­mitt­lung der Beschäf­tig­ten gemacht.

Land­rat Kalb infor­mier­te umge­hend die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Tho­mas Sil­ber­horn und Andre­as Schwarz, Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und die für die Regi­on ver­ant­wort­li­chen Abge­ord­ne­ten im Baye­ri­schen Land­tag über die Ent­wick­lung. Alle sicher­ten dem Land­kreis­chef ihre vol­le Unter­stüt­zung für das Maß­nah­men­pa­ket zu. Auch der Baye­ri­sche Mini­ster­prä­si­dent Mar­kus Söder und Wirt­schafts­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger haben Kalb ihre Hil­fe zugesagt.

Dank der her­vor­ra­gen­den Ent­wick­lung des Land­krei­ses Bam­berg auf dem Arbeits­markt ste­hen nach Ein­schät­zung des Land­ra­tes die Chan­cen dafür gut, dass jeder Mit­ar­bei­ter eine neue Beschäf­ti­gung fin­det. Der­zeit gibt es laut Job­cen­ter rund 3000 offe­ne Stel­len in Stadt und Land­kreis Bamberg.

Im Zuge des Maß­nah­men­pa­ke­tes und der Task Force wer­de natür­lich auch das von Miche­lin ange­kün­dig­te Revi­ta­li­sie­rungs­pro­gramm inten­siv geprüft, so Kalb.

Nach­dem der Rei­fen­her­stel­ler im Juli bekannt gemacht hat­te, dass das Werk Hall­stadt unter ande­rem wegen der Kon­kur­renz aus Asi­en vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen steht, hat­te Land­rat Johann Kalb Gesprä­che mit dem Betriebs­rat, der Werk­lei­tung, den Bür­ger­mei­stern Andre­as Star­ke (Bam­berg) und Tho­mas Söder (Hall­stadt) und der Staats­re­gie­rung geführt, um aus­zu­lo­ten, wie dem Stand­ort und damit den Beschäf­tig­ten gehol­fen wer­den kann.