210 Rei­ni­gungs­kräf­te im Kreis Kulm­bach sol­len Online-Check zur Arbeit machen

Das Votum von Rei­ni­gungs­kräf­ten aus dem Land­kreis Kulm­bach ist gefragt: Die 210 Gebäu­de­rei­ni­ge­rin­nen und Glas­rei­ni­ger sol­len bei einer bun­des­wei­ten Online- Umfra­ge mit­ma­chen. „Ziel ist es, das Aus­maß von Lohn­drücke­rei und Urlaubs­kür­zung zu ermit­teln. In der Bran­che geht es näm­lich gera­de hoch her: Vie­le Rei­ni­gungs­kräf­te wer­den regel­recht dazu gedrängt, geän­der­te Arbeits­ver­trä­ge zu unter­schrei­ben“, sagt Gerald Nick­las von der IG BAU Oberfranken.

Die Gebäu­de­rei­ni­ger-Gewerk­schaft hat die Umfra­ge gestar­tet, um „schwar­ze Scha­fe unter den Arbeit­ge­bern gezielt zu orten“. Davon gebe es näm­lich Tag für Tag mehr: Seit der Kün­di­gung des Rah­men­ta­rif­ver­tra­ges für das Gebäu­de­rei­ni­ger-Hand­werk durch die Arbeit­ge­ber scheu­ten vie­le Unter­neh­men nicht davor zurück, ihren Beschäf­tig­ten die Arbeits­be­din­gun­gen neu zu dik­tie­ren. „Die Rei­ni­gungs­kräf­te bekom­men deut­lich weni­ger Lohn – schon dadurch, dass ihnen die Zuschlä­ge bei Über­stun­den oder für die Arbeit an Sonn- und Fei­er­ta­gen teil­wei­se kom­plett gestri­chen wer­den. Und sie wer­den mit einem Mini­mum an Urlaubs­ta­gen abge­speist“, sagt der Vor­sit­zen­de des IG BAU-Bezirks Ober­fran­ken. Die Fra­ge, die Gerald Nick­las dabei auf den Nägeln brennt: „Wie schlimm ist die Situa­ti­on im Kreis Kulm­bach?“ Er appel­liert daher an die Rei­ni­gungs­kräf­te, beim Online-Check zur Arbeit in der Gebäu­de­rei­ni­gung mit­zu­ma­chen: www​.sau​ber​keit​-braucht​zeit​.de/​u​m​f​r​age

Gleich­zei­tig warnt die IG BAU hei­mi­sche Rei­ni­gungs­kräf­te davor, sich auf Ände­run­gen im Arbeits­ver­trag ein­zu­las­sen. „Denn wer im Juli schon in der Bran­che gear­bei­tet hat, für den gel­ten die alten Bedin­gun­gen genau so auch wei­ter – von Zuschlä­gen für Über­stun­den und bei schwe­rer Arbeit bis zum Urlaub“, klärt Nick­las auf. Der von den Arbeit­ge­bern gekün­dig­te Rah­men­ta­rif­ver­trag sei näm­lich all­ge­mein­ver­bind­lich gewe­sen und wir­ke des­halb nach. Zudem set­ze die IG BAU alles dar­an, bei der näch­sten Tarif­ver­hand­lungs­run­de am 30. Sep­tem­ber den Arbeit­ge­bern noch ein­mal deut­lich zu machen, dass Sau­ber­keit ihren Preis habe. „Und dass man Trick­se­rei­en mit Arbeits­ver­trä­gen nicht macht – schon gar nicht bei Men­schen, die ohne­hin hart für ihr Geld arbei­ten müs­sen“, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende.