Dr. Sil­ke Lau­nert (CSU) for­dert Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Bay­reuth – Schnabelwaid

Die Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Bay­reuth – Schna­bel­waid und wei­ter nach Nürn­berg hat die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dr. Sil­ke Lau­nert (CSU) in einem Schrei­ben an den baye­ri­schen Ver­kehrs­mi­ni­ster Dr. Hans Reich­hart gefor­dert. Vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Kli­ma­dis­kus­si­on sei es nicht mehr zu ver­mit­teln, dass Ober­fran­ken in Sachen Elek­tri­fi­zie­rung wei­ter außen vor bleibt. Wäh­rend in Ober­bay­ern fast alle Bahn­strecken längst elek­tri­fi­ziert sei­en, gel­te der nord­ost­baye­ri­sche Raum gemes­sen an den gefah­re­nen Kilo­me­tern noch immer als die Die­sel­in­sel Deutsch­lands. „Da sind wir wirk­lich nicht auf dem neue­sten Stand, im Gegen­teil“, so die Abge­ord­ne­te. Des­halb sei jetzt auch der Frei­staat am Zug, was die Elek­tri­fi­zie­rung der Teil­strecke Bay­reuth – Schna­bel­waid angeht.

In die­sem Zusam­men­hang bedau­er­te Lau­nert, dass es die Ober­fran­ken-Ach­se Lich­ten­fels – Bay­reuth auf­grund einer vor­lie­gen­den Wirt­schaft­lich­keits­ana­ly­se nicht in den vor­dring­li­chen Bedarf des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plans geschafft hat und es somit nicht so schnell über den Bund zu einer Elek­tri­fi­zie­rung der Strecke Bay­reuth – Schna­bel­waid kom­men wird. Sie kri­ti­sier­te dabei die strik­te Ori­en­tie­rung an der Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nung. Es kön­ne nicht sein, dass nur dann zukunfts­träch­ti­ge Bahn­in­ve­sti­tio­nen erfol­gen, wenn sie sich aktu­ell schon auf­grund der Fahr­gast­zah­len rech­nen. Das habe Lau­nert auch bereits in einem Gespräch mit dem Vor­stands­vor­sit­zen­den der Deut­schen Bahn Richard Lutz vor weni­gen Wochen klargestellt.

„Mit die­ser Metho­de wird immer mehr der Bal­lungs­raum gestärkt und der länd­li­che Raum unat­trak­ti­ver gemacht. Mobi­li­tät ist heu­te für die Men­schen von beson­de­rer Bedeu­tung und so zie­hen die Men­schen dahin, wo gute Ver­kehrs­an­bin­dun­gen bestehen“, heißt es in dem Schrei­ben. „Wir brau­chen eine Stär­kung des länd­li­chen Raums und nicht noch mehr Anrei­ze zur Abwan­de­rung in die Bal­lungs­re­gio­nen.“ Lau­nert sprach sich statt star­rer Rege­lun­gen für stra­te­gisch aus­ge­rich­te­te Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nun­gen aus. „Wenn es nur nach der aktu­el­len Wirt­schaft­lich­keit gegan­gen wäre, hät­te man nie­mals in Ame­ri­ka den Westen erobert“, so Lau­nert. Das Mot­to müs­se lau­ten: „Ange­bot schafft Nach­fra­ge“ und so soll­te die Wirt­schaft­lich­keits­prü­fung auch wei­ter gefasst werden.

Zwar fah­re der Elek­tro­zug nicht unbe­dingt schnel­ler als der bis­he­ri­ge Die­sel­zug, dafür aber wesent­lich lei­ser und vor allem sau­be­rer, was vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Kli­ma­dis­kus­sio­nen gar nicht hoch genug ein­ge­schätzt wer­den kön­ne. Der Nei­ge­tech­nik-Nach­fol­ger soll vor­aus­sicht­lich ab dem Jahr 2030 fah­ren, die wesent­li­chen Ent­schei­dun­gen wür­den aber bereits jetzt getroffen.

Um den Bahn­ver­kehr attrak­ti­ver zu machen, sprach sich Lau­nert zumin­dest abschnitts­wei­se auch für den Bau eines zwei­ten Glei­ses auf bestimm­ten Teil­strecken aus. Damit könn­ten die Fahr­plä­ne effi­zi­en­ter wer­den, weil der der­zeit not­we­ni­ge Zwangs­stopp entfalle.

Ober­stes Ziel ist für Lau­nert die schnel­le Ver­bin­dung zum Eisen­bahn­dreh­kreuz Nürn­berg und von dort aus wei­ter nach ganz Euro­pa, mög­lichst im sym­me­tri­schen Halb­stun­den­takt, also nach inte­gra­lem Taktfahrplan.

Die Abge­ord­ne­te rief den Frei­staat auch dazu auf, sich beim Bund bezüg­lich der Ober­fran­ken-Ach­se Lich­ten­fels – Bay­reuth – Hof für För­der­gel­der in Sachen alter­na­ti­ve Antriebs­ar­ten zu bewer­ben. Es sei ganz wich­tig, tech­no­lo­gie­of­fen zu sein und zu blei­ben. So soll­te bei­spiels­wei­se gera­de die­se Strecke das The­ma Was­ser­stoff­an­trieb auch auf der Schie­ne wei­ter­ver­folgt werden.