Erz­bi­schof Schick: „Gott setzt allen poli­tisch Mäch­ti­gen ihre Grenzen“

Symbolbild Religion

Gedenk­tag an Maxi­mi­li­an Kol­be in Ausch­witz 80 Jah­re nach Aus­bruch des Zwei­ten Weltkriegs

80 Jah­re nach dem deut­schen Über­fall auf Polen hat der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick bei der Eucha­ri­stie­fei­er im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in Ausch­witz am Mitt­woch dazu auf­ge­ru­fen, sich allen Über­heb­lich­kei­ten von Poli­ti­kern, Macht­ha­bern und Natio­nen ent­ge­gen­zu­stel­len. Alle poli­tisch Mäch­ti­gen müss­ten dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass sie Gott ver­pflich­tet sind und ihm Rechen­schaft able­gen müssen.

„Gott setzt allen poli­tisch Mäch­ti­gen ihre Gren­zen“, beton­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che und der Deutsch-Pol­ni­schen Kon­takt­grup­pe der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist. Über allen Mäch­ti­gen ste­he der All­mäch­ti­ge, der allen Men­schen, Völ­kern und Natio­nen die glei­che Wür­de und die glei­chen Rech­te gebe und allen die glei­chen Pflich­ten zur Näch­sten­lie­be auf­er­le­ge. Dafür habe sich auch der Fran­zis­ka­ner­pa­ter Maxi­mi­li­an Kol­be ein­ge­setzt. Weil er aus dem christ­li­chen Glau­ben her­aus dem natio­na­li­sti­schen Hoch­mut der Nazis Wider­stand lei­ste­te, kam er ins Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz, wo er für einen Mit­häft­ling sein Leben gab und 1941 als Mär­ty­rer im Hun­ger­bun­ker starb.

Maxi­mi­li­an Kol­be sei ein Patron Euro­pas, der heu­te dazu auf­ru­fe, gegen Krieg, Macht­miss­brauch und Über­heb­lich­kei­ten von Poli­ti­kern, Mäch­ti­gen und Füh­rern, die sich an die Stel­le Got­tes set­zen, Stel­lung zu bezie­hen. „Zum Jah­res­tag des Beginns des Zwei­ten Welt­kriegs mahnt uns Maxi­mi­li­an Kol­be zu beken­nen: Gott ist der All­mäch­ti­ge, dem sich alle unter­wer­fen müs­sen für Frie­de und Ein­heit in unse­rer heu­ti­gen Welt.“ Kein Mensch dür­fe sich zu Gott machen, und kei­ne Nati­on dür­fe sich über eine ande­re erhe­ben. Das Bekennt­nis zum ein­zi­gen güti­gen Vater-Gott der gan­zen Schöp­fung sei der wich­tig­ste Bei­trag der Chri­sten für Frie­den und Ein­heit unter den Völ­kern und Nationen.

Erz­bi­schof Schickt nimmt im Rah­men des 10. Work­shops der Maxi­mi­li­an-Kol­be-Stif­tung, des­sen Vor­sit­zen­der er ist, am Gedenk­tag des hl. Maxi­mi­li­an Kol­be in Ausch­witz Teil. Der Work­shop wird vom 11. bis 16. August 2019 in Oświęcim/​Auschwitz mit 45 jun­gen Teil­neh­mern aus 12 Län­dern Euro­pas zum The­ma „Umgang mit der gewalt­be­la­ste­ten Ver­gan­gen­heit“ durch­ge­führt. Die Teil­neh­mer fei­er­ten mit vie­len Gläu­bi­gen aus der gan­zen Welt am Fest des hl. Maxi­mi­li­an Kol­be (14. August) die Eucha­ri­stie im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Auschwitz.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.maxi​mi​li​an​-kol​be​-stif​tung​.de